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Fidelity-Stratege: „Keine japanischen Verhältnisse in Europa“

In Köln fand der €uro-Roundtable im Deutschen Sport und Olympia Museum statt.
Marktausblick

Beim €uro-Roundtable in Köln erläutert Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity, warum die Voraussetzungen für ein positives Aktienjahr 2015 weiterhin gut sind.

03.12.2014 | 09:27 Uhr von «Patrick Daum»

Beim €uro-Roundtable von €uro Advisor Services in Köln stand das kommende Jahr im Mittelpunkt. Die Experten von fünf Fondsgesellschaften diskutierten über die „Trends 2015“. Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment, erwartet im kommenden Jahr starke Schwankungen der volkswirtschaftlichen Daten in Europa, sieht jedoch auch positive Zeichen. Deflationäre Tendenzen wie in Japan schließt er hingegen aus. Risikotoleranten Anlegern empfiehlt Roemheld Aktieninvestments.

FundResearch: Es war in diesem Jahr auffällig, dass sich viele Volkswirte mit ihren Ausblicken geirrt haben. Nahezu alles verlief anders als vorhergesagt. Wie konnte das passieren?

Carsten Roemheld: Tendenziell passiert es häufiger, dass Volkswirte zunächst eher optimistische Ausblicke geben, die sie im Laufe des Jahres nach unten korrigieren, als dass es umgekehrt der Fall ist. Das war auch in diesem Jahr nicht anders. Was das Jahr 2014 gekennzeichnet hat, ist die Tatsache, dass die Aktivitäten der Notenbanken aus meiner Sicht für den Markt im laufenden Zyklus noch wichtiger sind als die puren Fundamentaldaten. So haben wir bereits auch in 2012 aufgrund der Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi einen sehr positiven Aktienmarkt gesehen, der im Verlauf von einigen starken Wachstumsenttäuschungen gekennzeichnet war.

FundResearch: Geht die Aktien-Hausse 2015 weiter?

Carsten Roemheld: Die Voraussetzungen für ein positives Aktienjahr 2015 sind weiterhin gut. Die Bewertungen sind aktuell noch nicht ausgereizt und die Unterstützung der Notenbanken von geldpolitischer Seite ist nach wie vor da. Es wird unter anderem darauf ankommen, wie die Märkte auf mögliche erste Zinsschritte aus England beziehungsweise den USA reagieren. Schaut man sich die Historie diesbezüglich an, stellt man fest, dass Volatilitäten rund um den ersten Zinsschritt nach oben zunehmen, die Märkte aber ihren positiven Trend erst zu späteren Zeitpunkten des Zinszyklus verlassen. Insofern sind wir für Aktien in 2015 weiterhin zuversichtlich.

FundResearch: Die Krise im Euroraum ist nach wie vor nicht ausgestanden. Wird es 2015 besser?

Carsten Roemheld: Das laufende Jahr war im Euroraum von starken Schwankungen geprägt, unter anderem auch von volkswirtschaftlichen Daten, die im zweiten Teil des Jahres eher von Enttäuschungen gekennzeichnet waren. So gab es ja beispielweise in Deutschland sogar ein Quartal negativen Wachstums, das durch ungünstige saisonale Bedingungen zustande kam. Dieser Effekt sollte sich in den nächsten Quartalen wieder umkehren. Weiterhin sorgt ein anhaltend schwacher Euro für weiteren Aufwind hinsichtlich der globalen Wettbewerbsfähigkeit insbesondere Deutschlands aufgrund eines vergleichsweise hohen Exportprofils.  Aber auch im übrigen Europa gibt es ein paar positive Zeichen: So sind in Spanien die Absatzzahlen der Autohersteller und die bewilligten Hypothekendarlehen stark gestiegen. Und Großbritannien ist ein Lichtblick in puncto Wachstum. Durch das günstige Konjunkturumfeld in den USA und anderen Ländern steigt der globale Einkaufsmanagerindex auf ein Niveau, das einen Aufschwung signalisiert. Davon werden die europäischen Exporteure ebenso profitieren wie von der starken Abwertung des Euro.


Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity.

FundResearch: Die Inflation im Euroraum ist derzeit sehr niedrig. Ist eine Deflation im kommenden Jahr wahrscheinlich? Und wenn ja, hat das negative Auswirkungen?

Carsten Roemheld: Wir glauben nicht an japanische Verhältnisse in Europa, denn dafür hat die Europäische Zentralbank zu viele gegensteuernde Maßnahmen ergriffen, die in Japan zu Zeiten der Deflation klar gefehlt haben. 

FundResearch: Die EZB hat 2014 den Leitzins bis auf 0,05 Prozent abgesenkt. Weniger geht kaum. Wird sie 2015 beim Anleihenkauf richtig Gas geben und Liquidität in den Markt schieben?

Carsten Roemheld: Wenn die EZB ihre jüngsten Äußerungen in die Tat umsetzt, wird sie auf verschiedene Weise versuchen, dem Markt weiter Liquidität zuzuführen. Was Art und Umfang betrifft, lassen sich große Volumina fast nur noch im Bereich der Staatsanleihen darstellen, wobei die rechtlichen Fragen dazu noch nicht endgültig beantwortet sind. Sollte die EZB tatsächlich in großem Maße Staatsanleihen am Markt kaufen, wird das die Renditen nochmals deutlich weiter reduzieren. Bei deutschen Staatsanleihen sind dann auch Niveaus deutlich unterhalb von 0,7 Prozent denkbar.

FundResearch: Was wird die Fed im kommenden Jahr machen?

Carsten Roemheld: Ich halte eine etwas später im Jahr liegende Zinserhöhung als ursprünglich angekündigt für wahrscheinlich. Denn die Risiken einer zu frühen Steigerung der Leitzinsen sind hoch. Die Wachstumsbelebung muss zunächst noch etwas Fahrt aufnehmen, das Szenario in Europa ist noch immer zu ungewiss. Es ist erheblich schwieriger für die Fed, die negativen Konsequenzen einer zu frühen Zinserhöhung wieder auszugleichen als diejenigen einer zu späten. 

FundResearch: Wo bzw. wie sollten Anleger 2015 ihr Geld investieren?

Carsten Roemheld: Anleger mit einer etwas höheren Risikotoleranz sind mit Aktien aufgrund des Risiko-Return-Profils und der im Vergleich zu Rentenpapieren günstigen Bewertung längerfristig gut aufgestellt. Auf regionaler ebene halte ich vor allem die USA für interessant. Für den konservativen Anleger ergeben sich aber auch im Rentenbereich Chancen, wenn man flexibel agiert, verschiedene Anleiheklassen sinnvoll kombiniert und nach den enormen Kurssteigerungen in diesem Zyklus davon ausgeht, dass die Bäume hier kaum noch in den Himmel wachsen können. Dennoch werden die Schwankungen am Markt, z.B. aufgrund politischer Ereignisse bestehen bleiben, die langfristig orientierten Anlegern immer wieder gute Einstiegsmöglichkeiten bieten sollten.

 

Anlegern, die vor allem vom US-Markt profitieren wollen, bietet Fidelity den Fidelity America Fund (ISIN: LU0069450822). Der Aktienfonds schafft im laufenden Jahr bisher ein Plus von 23,5 Prozent und auch 2013 wusste er mit knapp 30 Prozent zu überzeugen. Im Zeitraum der vergangenen fünf Jahre steht ein kumuliertes Plus von 144,3 Prozent. Bei einer Volatilität von lediglich 11,3 Prozent ergibt sich eine Sharpe Ratio von starken 1,65. Fondsmanager Angel Agudo verwaltet ein Vermögen von 4,3 Milliarden Euro. Rund 22 Prozent davon investiert er in Gesundheits-Aktien. Auf IT-Titel entfallen 21 Prozent und auf Finanzwerte 16 Prozent. Größte Einzeltitel sind Microsoft (3,3 Prozent), Oracle (3,0 Prozent) und J.P. Morgan Chase (2,9 Prozent).

Fidelity America: Über fünf Jahre mit besserer Performance als die Peergroup

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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