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FRweekly-briefing: DAX kränkelt weiter

Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und –ausblicke.

18.01.2016 | 09:20 Uhr von «Teresa Laukötter»

In zwei Wochen ein Minus von mehr als elf Prozent, so lautet die Diagnose für das deutsche Aktienbarometer in 2016 bisher. Und die Erreger wüten weiter: Nachdem sich der Iran und die 5+1 Staaten (China, Frankreich, Russland, USA und Großbritannien plus Deutschland)  nach 13 Jahren Verhandlung auf ein Abkommen einigen konnten, sinken die Ölpreise weiter und weiter. Im frühen Handel fiel der Preis für Öl der Sorte Brent teilweise um mehr als zwei Prozent auf 27,67 Dollar je Barrel. Damit erreichen Preise für das schwarze Gold den tiefsten Stand seit rund 13 Jahren. 

Gegenüber FundResearch erklärte LBBW-Rohstoffexperte Daniel Rauch: „Für den Iran wird es gar nicht einfach sein, seine Ölproduktion rasch zu erhöhen, weil Produktions- und Transporteinrichtungen erst wieder hochgefahren und instand gesetzt werden müssen.“ Zudem sei der Iran bereits als Anbieter am Markt tätig, da er in der Vergangenheit Staaten wie beispielsweise China beliefert habe. „Man darf sich nicht der Illusion hingeben, dass der Iran nun den Weltmarkt flutet.“ Rauch erwartet, dass Amerika auch bei anhaltend gedrücktem Preisniveau ein bedeutender Ölproduzent bleibt.

Stephan Schrödl, Senior Analyst bei FondsConsult Research AG, glaubt zudem, dass die OPEC bzw. Saudi-Arabien versucht durch künstlich erhöhte Fördermengen den Ölpreis zu drücken, um die amerikanische Schieferölindustrie aus dem Markt zu drängen. Diese scheinbar rationale Strategie des Preisdumpings sei jedoch hochriskant, erklärt er gegenüber FundResearch. „Eine Branche verschwindet ja nicht einfach von der Bildfläche.“ Vielmehr würden Unternehmen nur noch zu einem Bruchteil ihres „inneren Wertes handeln“. „Ein günstiges Umfeld für potenzielle Investoren, die im Vergleich zur Situation vor einigen Jahren, signifikant weniger Kapital aufwenden müssen, um sich Marktanteile zu sichern.“ Nach erfolgter Restrukturierung könnte dadurch ein wesentlich effizienterer Schieferölsektor entstehen. „Die OPEC wäre dann der große Verlierer.“

Kopfzerbrechen bereitet Anlegern auch China. Sorgen um die chinesische Konjunktur haben Anleger den Jahresauftakt 2016 gründlich vermiest. Am Dienstag gibt das Land nun die offiziellen Wachstumsdaten für 2015 bekannt.

Ein weiterer bedeutender Termin im Börsenkalender ist die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank in dieser Woche. Erst im Dezember hatte die Notenbank ihr Anleihekaufprogramm verlängert und den Strafzins für Banken verschärft. So wird die EZB das QE-Programm zwar bis nach 2016 ausdehnen und kauft nun auch regionale und lokale Anleihen. Eine monatliche Aufstockung des Anleihekaufprogramms wird es jedoch nicht geben.

Auch aus technischer Sicht ist der DAX noch nicht über den Berg

Der DAX habe sein ohnehin schon steiles Abwärtstempo weiter verschärft und die unteren Grenzen seiner bisherigen Abwärtsbewegung kurzzeitig sogar unterschritten, so die Chartanalyse der „Börse Online“. Inzwischen notiere der DAX aber mehr als sieben Prozent unter seinem Monatsdurchschnittskurs. „Für weitere Verluste besteht daher kurzfristig nur noch ein geringes Restpotenzial.“ Erste realistische Kursziele seien die Marken um  9.800/9.850 und 10.100/10.120 Punkte. Anleger sollten jedoch wachsam bleiben: „Spätestens wenn es zu einem erneuten Einbruch unter das Tief vom vergangenen Freitag bei 9.459 Punkten, muss aber trotz der bereits ausverkauften Situation mit einer weiteren Verschärfung der Lage gerechnet werden.“ Dann sei ein Test der Tiefs aus dem zweiten Halbjahr 2015 bei 9.325/9.338 so gut wie sicher. 
Am Freitag verabschiedete sich der DAX mit 9.545 Punkten ins Wochenende. Heute startete er kaum verändert bei 9.542 Zählern. In den USA haben die Börsen heute wegen Feiertag geschlossen. 

Pessimistische Anleger

Bereits vergangene Woche war die Stimmung der Anleger komplett gekippt, ergab die wöchentliche DAX-Umfrage des „Handelsblatts“. 73 Prozent der Anleger sahen in der aktuellen Bewegung des Dax einen Abwärtsimpuls – ein Plus von 61 Prozent gegenüber der ersten Handelswoche. „Das sind die schlechtesten Stimmungswerte, die wir jemals gemessen haben“, kommentierte Stephan Heibel vom Analysehaus Animusx, welches die Umfrage auswertet, die Ergebnisse. Die gute Stimmung Ende 2015 sei vollständig verflogen. Zu groß sei die Angst, dass der China-Virus ansteckend ist.

Schwarze Prognosen der Gesellschaften

Zu einem ähnlichen Ergebnis scheint auch die Finanzbranche zu kommen. Albert Edwards, Analyst bei der französische Bank Société Générale, geht davon aus, dass die Wall Street drei Viertel ihres Werts verlieren werde, berichtet das „Handelsblatt“. Die Finanzkrise des Jahres 2008 sei noch nicht abgearbeitet. 22 Billionen Dollar – So viel wären Aktionäre schließlich am Ende des Wall-Street-Ausverkaufs ärmer. Auch die die Chartanalytiker der UBS sind pessimistisch: Sie erwarten ein Ende des Sieben-Jahres-Zyklus an den Aktienmärkten. Der Welt-Aktienindex befände sich bereits in der Anfangsphase einer Talfahrt. 

(TL)

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