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Öl steigt auf 100 Dollar, die Silicon-Valley-Blase platzt – zehn provokante Thesen für 2016

Jährlich, kurz vor Weihnachten, wagt die dänische Saxobank 10 provokante Jahresprognosen
Marktausblick

Steen Jakobsen, Chefökonom bei der Saxo Bank, veröffentlicht regelmäßig im Dezember zehn provokante Thesen für das kommende Jahr, die das Potenzial haben, die Investmentbranche auf den Kopf zu stellen. Dieses Jahr begründet er seine kuriosen Szenarien vor allem mit dem Versagen von Politik und Notenbanken.

17.12.2015 | 16:15 Uhr von «Matthias von Arnim»

Politik und Notenbanken haben versagt, China befindet sich in einer Übergangsphase, und  komplexe geopolitische Spannungen belasten die Weltwirtschaft. Das ist das Ausgangsszenario, von dem Steen Jakobsen, Chefökonom bei der Saxo Bank, für das kommende Jahr seine haarsträubenden Voraussagen ableitet. „Die Grenzkosten des Kapitals steigen, ebenso wie Volatilität und Ungewissheit. Das bildet den Rahmen für unsere diesjährigen Prognosen“, so Jakobsen. Wie schon in den Jahren zuvor ruft er zehn kontroverse, voneinander unabhängige Szenarien aus. Diese sind zwar relativ unwahrscheinlich. Aber sie hätten das Potenzial, die Investmentbranche auf den Kopf zu stellen. „Es geht darum, die Sensibilität für vernachlässigte Risiken zu schärfen“, so Jakobsen.

Der Dollar verliert an Wert

Eine erstaunliche Vorhersage: „Europa hat einen massiven Leistungsbilanzüberschuss aufgehäuft. Die niedrige Inflation sollte zudem – jedenfalls nach volkswirtschaftlicher Logik – eine stärkere und nicht etwa schwächere Währung bedeuten. Hier schließt sich der Kreis beim Rennen um den letzten Platz: Als unmittelbare Konsequenz der US-Zinspolitik ist der Dollar jetzt wieder geschwächt.“

Der russische Rubel legt bis Ende 2016 um 20 Prozent zu

Öl ist so preiswert wie lange nicht mehr. Damit könnte es aber bald wieder vorbei sein, warnt Jakobsen. „Ein plötzlicher Anstieg der Nachfrage nach Öl sowie die quälend langsame Straffungspolitik der US-Notenbank Fed führen dazu, dass der russische Rubel bis Ende 2016 um rund 20 Prozent gegenüber dem Dollar-Euro-Währungskorb zulegt.“

Die Silicon-Valley-Blase platzt

2016 wird im Silicon Valley die Tech-Blase platzen: „2016 wird im Silicon Valley dem Jahr 2000 ähneln: Immer mehr Startups setzen beim Versuch, kritische Masse zu erreichen, lieber auf hohe Nutzerzahlen als auf Monetarisierung und handfeste Geschäftsmodelle.“ Unternehmen wie etwa Airbnb, Uber, Square, Tinder aber auch Schwergewichte wie Facebook werden abstürzen.

Die Olympischen Spiele lösen einen Boom in den Schwellenländern aus

Brasilien erlebt dank des Mega-Sport-Events ein Comeback. „Aufgrund von Stabilisierung, Investitionsausgaben anlässlich der Olympischen Spiele sowie maßvollen Reformen erholt sich die Stimmung in Brasilien. Zugleich begünstigen die schwächeren Lokalwährungen die Schwellenländer-Exporte. Im Ergebnis dürfte Schwellenländeraktien (Emerging Markets) ein hervorragendes Jahr bevorstehen, in dem sie Anleihen und andere Aktien übertreffen.“

Die Demokraten regieren in Washington allein

Die Republikaner verzetteln sich in internen Streitigkeiten über die künftige Richtung der Partei und verspielen ihr politisches Kapital. „In der Folge erzielt die Demokratische Partei einen erdrutschartigen Sieg. Dabei profitiert sie insbesondere von einer Kampagne, die sich vorrangig an Jungwähler, die sogenannten Millennials, richtet, die von dem politischen Patt und den mageren Jobaussichten der vergangenen acht Jahre frustriert sind“. Die Demokraten stellen demnach nicht nur den neuen US-Präsidenten, sondern erzielen im kommenden Jahr auch die absolute Mehrheit im Kongress. Eine Prognose, die Hoffnung macht.

Der Ölpreises steigt auf 100 US-Dollar pro Barrel an

Hohe Öl-Preise als Reaktion auf zu niedrige Öl-Preise – eine wahrhaft gewagte These: „Der sogenannte Opec Basket Price für Rohöl fällt auf den niedrigsten Stand seit 2009. In der Folge wächst sowohl bei schwächeren als auch wohlhabenderen Mitgliedern der Unmut über die Preisstrategie der Organisation. Dadurch zeichnet sich schließlich die lang erwartete Verlangsamung der Ölförderung in den Nicht-Opec-Ländern ab. Das verschafft der Opec wiederum genug Auftrieb, um den Markt mit einer Drosselung ihrer Produktion zu überrumpeln. Der Preis erholt sich bald wieder, als Anleger erneut auf der Kaufseite in den Markt drängen. Eine Rückkehr des Ölpreises auf 100 Dollar pro Barrel ist in Sicht.“

Silber legt um 33 Prozent zu

Die dänische Investmentbank begründet ein mögliches Comeback der Edelmetalle wie folgt: „2016 nimmt das Interesse an Silber deutlich zu. Der politische Wille, CO2-Emissionen durch Förderung erneuerbarer Energiequellen zu reduzieren, steigert die industrielle Nachfrage nach Silber für den Einsatz in Sonnenkollektoren. Der Preis für Silber wird daher um ein Drittel zulegen; andere Metalle können da nicht mithalten.“

Die Fed erhöht die Zinsen zu schnell, die Kurse von Unternehmensanleihen brechen ein

Laut Saxo-Bank könnte die Fed im kommenden Jahr die Zinsen schneller anheben als gedacht. „Ende 2016 wird Fed-Chefin Janet Yellen eine stärker anti-inflationäre Tonart anschlagen und die Zinsen in schneller Folge deutlich anheben. Durch die steigenden Renditen kommt es an allen großen Anleihemärkten analog zu den steigenden Zinsen zu einem massiven Einbruch der Kurse. Da sich viele Banken und Broker aus dem Anleihegeschäft zurückziehen, mangelt es an Liquidität im Anleihehandel. Der Markt realisiert dies zu spät und die gesamte Kaufseite setzt auf Panikverkäufe, sobald ausgeklügelte Risikomodelle unisono auf Alarmstufe rot schalten“. 

El Niño löst sprunghaften Anstieg der Inflationsrate aus

Steen Jakobsen wagt sogar eine Wetterprognose: „Der nächstjährige El Niño soll der bisher extremste werden. Das bedeutet Wassermangel in weiten Teilen Südostasiens und Dürren in Australien. Die geringeren Ernteerträge lösen zu einer Zeit Versorgungsengpässe aus, in der die Nachfrage im Zuge der weltweiten konjunkturellen Erholung immer noch steigt. In der Folge schießt der Bloomberg Agriculture Spot Index um 40 Prozent nach oben und treibt so die Inflationsrate in die Höhe.“

Das Grundeinkommen kommt, die Luxusbranche kollabiert

„Wachsende Ungleichheit sowie Arbeitslosenquoten von über zehn Prozent führen dazu, dass europäische Politiker die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens erwägen, damit alle Bürger ihre Grundbedürfnisse decken können“, sagt Steen Jakobsen. „In einer eher egalitär ausgerichteten Gesellschaft, in der andere Werte gefördert werden, stürzt die Nachfrage nach Luxusgütern ab. Der Sektor kollabiert“, folgert die Saxo Bank. 

(MVA)

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