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Nachhaltigkeit

Der Markt für grüne Anleihen steckt in den Kinderschuhen

In Zukunft werden Green Bonds eine wesentliche Rolle bei der Refinanzierung von Finanzinstituten spielen. Doch der Markt ist unübersichtlich. Und für Privatanleger gibt es derzeit nur wenige Gründe, in grüne Anleihen zu investieren.

29.04.2019 | 12:15 Uhr von «Matthias von Arnim»

Green Bonds gelten als Megatrend in der Finanzwelt. Dafür sorgt schon der Regulierungsdruck, der in Brüssel derzeit aufgebaut wird. Und so kommt es, dass immer mehr Finanzinstitute Green Bonds herausgeben. Emittenten sind Banken, Unternehmen oder öffentliche Institutionen. Die Bonds sollen nachhaltig orientierten Anlegern klimabezogene Investitionsmöglichkeiten bieten.

Was macht einen Green Bond grün?

Green Bonds verfügen dabei über die gleichen Merkmale wie konventionelle Anleihen, mit dem Unterschied, dass die Einnahmen aus der Anleihe ausschließlich zur (Re-)Finanzierung von Projekten verwendet werden dürfen, die klare klimabezogene Lösungen bieten und positive Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die Auswahl an förderungswürdigen grünen Projekten ist dabei breit gefächert und schließt insbesondere die Themenbereiche erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes ein.

Wo findet man Green Bonds?

Noch gibt es nur wenige zentrale Plattformen, die es Anlegern in Deutschland erlauben, gezielt grüne Anleihen zu identifizieren. Ein Beispiel dafür ist die Deutsche Börse, die Ende vergangenen Jahres ein Börsensegment für grüne Anleihen gestartet hat. Dort werden Anleihen gelistet, mit deren Hilfe Förderbanken, Unternehmen, Städte und Staaten Klima- und Umweltschutzprojekte finanzieren. So findet man dort beispielsweise Bonds der KfW, der Deutschen Hypothekenbank oder auch der schwedischen Metropole Göteborg. Das Segment umfasst Anleihen, die nicht nur in Frankfurt, sondern auch an anderen europäischen Börsen gehandelt werden.

Ein Markt in grünen Kinderschuhen

Das Börsensegment für grüne Anleihen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Doch beim Blick auf die dort gelisteten Anleihen fallen drei Dinge auf.

Erstens: Es ist nur ein vergleichsweise kleiner Marktausschnitt. Die Zahl der Anleihen in dem Börsensegment ist seit dem Start im November kaum gestiegen. Das Green-Bond-Segment ist mit 150 Anleihen gestartet, aktuell findet man 159 ausgewiesene Green Bonds bei der Deutschen Börse.

Zweitens: Die Renditen von Green Bonds bieten Anlegern keinen besonderen Anreiz – jedenfalls nicht aus Renditesicht. Von den in Euro denominierten grünen Anleihen rentieren nur zwei überhaupt im positiven Bereich.

Drittens: Etwas mehr Transparenz in dem Markt wäre wünschenswert. Doch die aktuelle Lage ist eher unübersichtlich. Woran man Green Bonds als solche erkennt, ist oft nicht auf den ersten Blick klar.

Gerade dieser dritte Punkt ist noch eine Aufgabe, bei der Branche Schwierigkeiten hat, sie zu lösen. Und offensichtlich haben viele Finanzinstitute noch keinen Plan, wie sie das Thema angehen sollen. Wie unstrukturiert der Markt derzeit ist, wird deutlich, wenn man sich die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage ansieht: Demnach weisen Banken und andere Emittenten noch große Defizite im Bereich grüner Anleihen aus.

Das aktuelle Green Bond Survey 2019 von BearingPoint bringt die Schwächen der Finanzdienstleister beim Thema Green Bonds auf den Punkt: Die Leistungsfähigkeit der eigenen Systeme sei noch deutlich ausbaufähig, die angebotenen Produkte und Dienstleistungen noch nicht ausgereift, so die Aussagen der befragten Experten, die in Finanzinstituten des deutschsprachigen Raums arbeiten, die Green Bonds anbieten.

Große Defizite, erheblicher Handlungsbedarf

Die Ergebnisse der Umfrage sind geradezu erschütternd: Lediglich 39 Prozent sehen sich in der Lage, geeignete Assets und Projekte für Green Bonds Transaktionen zu identifizieren. Die Mehrheit der Teilnehmer (56 Prozent) gibt zu, dass es den eigenen Produkten und Dienstleistungen an ökologischer Nachhaltigkeit mangelt.

„Die Ergebnisse des Green Bond Survey 2019 zeigen, dass in den befragten Finanzinstituten durchaus strukturelle Herausforderungen und Defizite vorliegen. In den kommenden Jahren werden kosteneffiziente Lösungen benötigt, um die hohe Nachfrage der Investoren bedienen zu können“, sagt Stefan Schütt, verantwortlicher Partner für den Bereich Finance & Regulatory bei BearingPoint.

Warum entscheiden sich immer mehr Finanzinstitute für die Ausgabe von Green Bonds?

Es gibt einige Gründe, warum Finanzinstitute trotz aller Schwierigkeiten Green Bonds emittieren: So geben 78 Prozent der Befragten der Bearing Point-Studie an, dass sie erwarten, dass grüne Anleihen demnächst ein elementarer Bestandteil der firmenweiten Nachhaltigkeitsstrategie und der sozialen Verantwortung des eigenen Unternehmens gegenüber der Gesellschaft sein werden.

Der am häufigsten genannte Grund (83 Prozent) ist allerdings die große Nachfrage der Investoren. Spätestens das sollte ein guter Grund dafür sein, mehr Anstrengungen zu unternehmen, um die Produkte besser und den Markt attraktiver zu machen.

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