Der ETF-Riese BlackRock hat sich am Online-Vermögensverwalter Scalable Capital beteiligt. Beide Unternehmen haben die internationale Expansion des Start-Ups im Visier.
20.06.2017 | 14:06 Uhr
Das in München ansässige deutsch-britische Start-up hat im Rahmen einer B-Finanzierungsrunde 30 Millionen Euro eingesammelt. Die Gesamtfinanzierung von Scalable Capital steigt damit auf 41 Millionen Euro. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde vom neuen Investor BlackRock, der nun einen signifikanten Minderheitsanteil an Scalable Capital hält. BlackRock wolle das Fintech dabei unterstützen, Kooperationen mit Finanzinstituten und Unternehmen weiter auszubauen, heißt es in er gemeinsamen Pressemitteilung. Ebenfalls beteiligt haben sich die Altinvestoren HV Holtzbrinck Ventures und Tengelmann Ventures. Patrick Olson, Chief Operating Officer EMEA bei BlackRock, wird dem Beirat von Scalable Capital beitreten.
BlackRock soll bei internationaler Expansion helfen
Scalable Capital gehört - eigenen Angaben zufolge - zu den am schnellsten wachsenden digitalen Vermögensverwaltern in Europa. 16 Monate nach dem Marktstart verwalte das Fintech über 250 Millionen Euro von rund 6.000 Privatkunden, heißt es. Scalable Capital sei in Großbritannien und in Deutschland bereits stark gewachsen und plane nun, in weitere europäische Märkte zu expandieren. Das Unternehmen habe eine flexible Plattform entwickelt, die bereits jetzt auf mehrere Sprachen und Währungen ausgerichtet sei und diverse steuerliche und aufsichtsrechtliche Systeme abbilden könne.
Der US-ETF-Riese BlackRock ist in den USA an verschiedenen Robo-Advisors beteiligt: „Das Privatkundengeschäft ändert sich rasant, da immer mehr Verbraucher bei der Geldanlage auf technologiebasierte Unterstützung setzen", sagt Patrick Olson, Chief Operating Officer EMEA bei BlackRock. Deshalb steige bei europäischen Finanzdienstleistern wie Banken, Versicherungen, Vermögensverwaltern und Beratungsfirmen der Bedarf an technologiebasierten Investmentlösungen. "Über unsere Beteiligung an Scalable Capital adressieren wir die Bedürfnisse unserer Kunden und ihrer Endkunden und helfen dabei, ihr Geschäftsmodell auf die Zukunft vorzubereiten“.
Die wissenschaftliche Basis der Scakable-Anlagestrategie stammt von Stefan Mittnik, 62, Professor für Finanzökonometrie und Direktor des Center for Quantitative Risk Analysis an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität.Jeder neue Kunde wird mithilfe eines Fragebogens in eine Risikoklasse eingeteilt. In der höchsten beträgt das maximale Jahresverlustrisiko 25 Prozent, in der niedrigsten 3 Prozent. Entsprechend unterschiedlich sind die Portfolios, die der Algorithmus aus sieben Anlageklassen mithilfe von ETFs zusammenstellt – und laufend der aktuellen Lage auf den Finanzmärkten anpasst.
(DIF)
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