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Riester: Nur Fonds bieten Aussicht auf Rendite

Bild: Pixabay
Riester

Als vor 15 Jahren im Rahmen des Altersvermögensgesetzes die Riester-Rente als freiwillige Altersvorsorge verankert wurde, galt das Instrument bereits nach wenigen Jahren als Rohrkrepierer. Mittlerweile ruht ein Fünftel der Verträge. Nur noch fondsgebundene Lösungen bieten die Aussicht auf Rendite.

16.10.2017 | 16:16 Uhr

Auf rund 16,5 Millionen wird die Anzahl der Policen geschätzt, die von den Anbietern als Riester-Produkte verkauft wurden. Dabei herrschte in den vergangenen vier Jahren eher verhaltene Nachfrage. Der Gesetzgeber will dem Produkt nun neues Leben einhauchen: Ab 2018 soll die Grundzulage um 13 Prozent auf 175 Euro pro Jahr angehoben werden. Als förderungsfähige Produkte sind übrigens Banksparpläne, private Rentenversicherungen,

Fondsgebundene Rentenversicherungen, Fondssparpläne, Pensionskassen, Pensionsfonds und Direktversicherungen gemäß § 3 Nr. 63 EStG sowie Wohnriester-Darlehen und Bausparverträge zugelassen. Vier Prozent  ihres Jahreseinkommens müssen Sparer dabei jedes Jahr in die Riester-Rente investieren, um die volle Förderung zu erhalten. 

Neben der Komplexität der Förderungsbedingungen macht den Riester-Policen auch der niedrige Kapitalmarktzins zu schaffen. Der Garantiezins liegt nunmehr bei mageren 0,9 Prozent. Viele Versicherer haben bereits die Höhe der Privatrentenansprüche heruntergefahren. "Die Zinsen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gefallen und befinden sich derzeit auf einem sehr niedrigen Niveau", zitiert die Süddeutsche Zeitung ein Schreiben an einen erbosten Sparer: "Diese Entwicklung müssen auch wir berücksichtigen und passen deshalb den Rentenfaktor an." In diesem Fall verringerte sich die in Aussicht gestellte Rente um fast 14 Prozent. Mittlerweile wird denn auch in ein Fünftel der Riester-Verträge gar nicht mehr eingezahlt.

Aber auch die hohen Provisionen sind ein Hemmnis für die Riester-Rente: Zwischen 2,2 und 7,5 Prozent der Beitragssumme wurden ursprünglich bei Abschluss als Provision fällig. Einige Anbieter haben mittlerweile reagiert und die Provisionen gesenkt; die Deutsche AM beispielsweise von 5,5 auf 2,5 Prozent. Doch ob das beiträgt, der Riester-Rente wieder auf die Beine zu helfen, ist fraglich: Seit 2011 wurden nur rund eine Million neue Altersvorsorgeprodukte dieser Klasse an den Sparer gebracht, im vergangenen Jahr sogar nur wenige tausend.

Nun hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung ein neues Ranking zu den Riester-Versicherungen erstellt. Und erteilt den Anbietern dabei größtenteils ausgesprochen freundliche Zensuren: Von 45 getesteten Tarifen schnitten mehr als zwanzig mit der Note 1,8 oder besser ab. Dass die Allianz mit ihren Produkten in jeder Kategorie auf dem ersten Platz landet, mag dabei purer Zufall sein.

Nicht ganz so rosig werden die Riester-Versicherungen im aktuellen Rating von Finanztest vom Oktober bewertet. Zwar steht die Allianz auch hier auf dem ersten Platz, die Note der Experten lautet jedoch lediglich “befriedigend”.

Statt Versicherungen empfiehlt Finanztest seinen Lesern eher Verträge auf der Basis von Fondssparplänen oder Fondspolicen, da hier derzeit noch die höchsten Renditen zu erzielen seien. Bei den Sparplänen gibt der Anbieter die Fonds vor, bei den Policen können die Anleger aus einem Sortiment wählen. Als Top-Sparpläne hat die Redaktion dabei Angebote von Union Invest identifiziert, während unter den Fonds-Policen vor allem die Produkte vom Volkswohlbund und der Stuttgarter Versicherung als empfehlenswert erachtet wurden. Die Stuttgarter garantieren immerhin einen Auszahlungsanteil von 30,28 Euro pro angesparte 10.000 Euro, was am oberen Ende der Spanne liegt: Die anderen Anbieter garantieren zwischen 20 und 30 Euro.

In jedem Fall sollten Berater jedoch die seit Januar dieses Jahres vorgeschriebenen Produktinformationsblätter (PiB) aufmerksam zu studieren. Darin sind die Kosten und Leistungen der Produkte niedergelegt, die den Kunden mitgeteilt werden müssen.

(TG)  

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