Die deutsche Industrie befürchtet wegen des Ukraine-Kriegs Engpässe bei Rohstoffen sowie Preissteigerungen. Industriepräsident Siegfried Russwurm sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Lage sei unübersichtlich.
01.03.2022 | 06:50 Uhr
"Aktuell nehmen Lieferengpässe bei Rohstoffen und Zwischengütern nach einigen Wochen der Entspannung an den Märkten deutlich zu. Der Krieg in der Ukraine sorgt in Unternehmen für zusätzliche große Unsicherheit beim Import von Rohmetallen und metallhaltigen Vorstoffen."
Es seien größere Engpässe für kritische Rohstoffe absehbar, etwa im Bereich der Elektromobilität, so Russwurm. "Wir müssen mit weiteren empfindlichen Preissteigerungen rechnen. Die Industrie ist besorgt über den Materialmangel, aber wir wissen natürlich, wer für diese Situation Verantwortung trägt, und müssen damit umgehen", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie mit Blick auf Russland und den russischen Einmarsch in die Ukraine.
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Peter Adrian, hatte bereits vor Lieferverzögerungen bei Autos gewarnt. Grund ist der mögliche Ausfall von Lieferungen von Palladium aus Russland. Palladium wird in der Automobilindustrie für den Bau von Katalysatoren benötigt. Deutschland ist außerdem abhängig von russischen Öl- und Kohleimporten.
Quelle: dpa-AFX
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