Zum 100. Jubiläum des Weltspartags zeigt das „Finanzbarometer 2024“ von J.P. Morgan Asset Management, dass finanzielle Bildung und die Möglichkeit, auch mit kleinen Beträgen zu investieren, zu den wichtigsten Faktoren zählen, um den Sprung vom Sparen zum Anlegen zu wagen.
30.10.2024 | 14:15 Uhr
Zahlen zur Spar- und Anlagebereitschaft
38 Prozent der Befragten sparen nur, ohne in Kapitalmärkte zu investieren.
14 Prozent der Deutschen haben weder Spar- noch Investmentprodukte, sodass insgesamt mehr als die Hälfte der Deutschen dem Kapitalmarkt fernbleibt.
Fast 28 Prozent der Befragten wünschen sich die Möglichkeit, mit kleinen Beträgen investieren zu können. Zudem halten 26 Prozent ein besseres Verständnis der Kapitalmärkte und 25 Prozent mehr Wissen zu Finanzprodukten für entscheidend, bevor sie investieren würden.
Eine professionelle Finanzberatung hielten 24 Prozent für wichtig, während 23 Prozent der Befragten keine versteckten Kosten bei Finanzprodukten wünschen.
Weniger wichtig ist die einfache Umsetzung, etwa über eine App, die jedoch 18 Prozent der Befragten überzeugen würde.
17 Prozent wünschen sich flexible Verfügbarkeit ihrer Geldanlage, und neun Prozent hätten gerne die Möglichkeit, verschiedene Investments miteinander zu vergleichen.
Finanzwissen statt Bequemlichkeit
Matthias Schulz von J.P. Morgan Asset Management betont, dass Wissen das Interesse an Kapitalmarktanlagen stärker fördert als der einfache Zugang über Apps. Besonders hervorzuheben sei die weit verbreitete Fehleinschätzung, dass Investieren nur mit hohem Kapital möglich sei. In der Realität bieten Sparpläne die Möglichkeit, bereits ab kleinen Beträgen, etwa 50 Euro, breit gestreut in Fonds, ETFs, Aktien und Anleihen zu investieren.
Langfristige Vorteile von Kapitalmarktanlagen
Schulz weist darauf hin, dass Investments langfristig oft rentabler sind als herkömmliche Sparformen. Eine Multi-Asset-Income-Strategie habe in einer langfristigen Analyse in über 70 Prozent der Fälle eine bessere Rendite erzielt als Tagesgeldkonten, unabhängig vom aktuellen Zinsniveau. Besonders bei der Altersvorsorge sei es ratsam, Kapitalmarktchancen zu nutzen, da Anlagen wie Fest- und Tagesgeld keine Kapitalgewinne generieren.
Finanzthemen sind weniger Tabu als früher
78 Prozent der Deutschen sprechen heute mit ihrem persönlichen Umfeld über Finanzen, wobei nur 14 Prozent finanzielle Themen vollständig vermeiden.
31 Prozent der Befragten besprechen Geldthemen vor allem innerhalb der Familie, während 25 Prozent dies regelmäßig tun, um den Umgang mit Geld weiterzugeben.
Innerhalb des Freundeskreises sind Finanzgespräche für 20 Prozent selbstverständlich, und 13 Prozent interessieren sich regelmäßig für allgemeine Finanzthemen, wie z.B. die Entwicklung der Aktienmärkte.
Jüngere Menschen sprechen eher im Freundeskreis über Finanzen, während Ältere tendenziell lieber mit der Familie über Geld reden. Dies zeigt eine zunehmende Offenheit, die Finanzbildung fördert und eine Kapitalmarktkultur unterstützt. (jk)
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