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Altus Group: Globale Studie zu Gewerbeimmobilieninvestments

KI und maschinelles Lernen
Studie

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen sind Voraussetzungen für den Markteintritt

06.03.2023 | 07:00 Uhr

  • Mehr als die Hälfte der befragten europäischen Unternehmen (53 Prozent) investieren bereits in Data Science Technologien wie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, prädiktive Modellierung und die Entwicklung von Algorithmen
  • Während fortschrittlichere Technologien schnell zur neuen Normalität werden, setzen bereits 100 Prozent der Unternehmen in Europa auf Analysen und nutzen Daten zur Entscheidungsfindung
  • Die großen Unternehmen geben das Innovationstempo vor: fast 60 Prozent der Unternehmen mit AuM von mehr als 1 Mrd. USD nutzen Data Science
  • Mehrheit der befragten Unternehmen sieht innerhalb der Branche keinen eindeutigen Vorreiter für technologische Innovation
  • Eine Amortisierung der Investitionen in Technologie verzeichnen 76 Prozent der Unternehmen innerhalb von fünf Jahren, davon ein Viertel sogar innerhalb des ersten Jahres

Altus Group hat eine neue Studie zum Einsatz fortgeschrittenerer Technologien wie künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in der Immobilienbranche veröffentlicht: „Die Bedeutung von Data Science bei gewerblichen Immobilieninvestitionen“ (im Original: The Role of Data Science in Commercial Real Estate Investing). Altus ist ein globaler Anbieter für Vermögens- und Fonds-Intelligenz für die gewerbliche Immobilienbranche weltweit.

Die Analyse zeigt, dass der Einsatz fortschrittlicher Technologien heutzutage weder ein besonderes Leistungsmerkmal darstellt noch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bietet – sondern vielmehr eine wesentliche Voraussetzung für die Teilnahme am Immobilienmarkt ist. So geben mehr als die Hälfte der befragten Immobilieninvestmentunternehmen (53 Prozent) an, bereits in eine oder mehrere Data-Science-Kompetenzen zu investieren. Dazu gehören u.a. künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML), prädiktive Modellierung (PM) sowie die Entwicklung von Algorithmen. Mehr als ein Viertel der europäischen Unternehmen verfügt demnach bereits über KI/ML-Funktionalitäten, während fast ein Viertel der europäischen Firmen (23 Prozent) Technologien für prädiktive Modellierung einsetzt.

Auf globaler Ebene liegt Europa gleichauf mit der Entwicklung von Data Science in den USA, wo 56 Prozent der Unternehmen Data-Science-Technologien einsetzen, und nur knapp hinter der APAC-Region (63 Prozent). Mit Blick auf die Entwicklung in den europäischen Kernmärkten hat Großbritannien eine führende Rolle übernommen: Dort geben 58 Prozent der Unternehmen Data-Science-Kenntnisse an. Auch Frankreich liegt über dem europäischen Durchschnitt (54 Prozent).

In ganz Europa haben 26 Prozent der Unternehmen bereits KI eingeführt. Dies ist vergleichbar mit anderen Märkten: 30 Prozent der US-amerikanischen und 36 Prozent der australischen Unternehmen haben ebenfalls KI eingeführt. Im Bereich der prädiktiven Modellierung sind 24 Prozent der europäischen Unternehmen tätig, womit sie hinter den weltweit führenden Ländern wie den USA (30 Prozent) zurückbleiben. Doch gehören europäische Kernmärkte wie Großbritannien (33 Prozent) zu den fortschrittlichsten Nationen in diesem Bereich und liegen damit deutlich über dem europäischen Durchschnitt.

Auch wenn noch nicht alle europäischen Unternehmen in fortschrittlichere Technologien investiert haben, gaben alle befragten Unternehmen (100 Prozent) an, dass sie zumindest analytische Verfahren als Mindestgrundlage für ihre Entscheidungsfindung nutzen. Das zeigt, dass der europäische Immobilienmarkt klar in einer neuen Phase der datengestützten Entscheidungsfindung angelangt ist.

Der Bericht bietet die bisher fundierteste Analyse des Einsatzes von Data Science in der Gewerbeimmobilienbranche. Er basiert auf einer Umfrage mit über 400 Teilnehmern aus 14 Ländern in Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum, darunter 100 europäische Unternehmen. Data Science bezieht sich auf fortschrittlichere technologische Funktionen wie KI, maschinelles Lernen, prädiktive Modellierung und die Entwicklung von Algorithmen im Unterschied zu einfacheren Datenanalysen als Grundlage für die Entscheidungsfindung.

Die Entwicklung von Data Science in Europa wird dadurch vorangetrieben, dass die Unternehmen der Technologie und Analytik immer mehr Bedeutung beimessen und sie in den Mittelpunkt ihrer Geschäftsmodelle stellen. So beschäftigen 70 Prozent der europäischen Unternehmen einen Chief Data Officer, der die datengestützte Entscheidungsfindung vorantreibt, und 36 Prozent der Unternehmen haben sogar eigene Data-Science-Teams im Haus.

Ein Grund für das beschleunigte Tempo des technologischen Wandels könnte die Amortisierungsdauer sein: Die meisten Unternehmen (76 Prozent) gaben an, dass sich ihre Investitionen in die Technologie innerhalb von fünf Jahren ausgeglichen haben, wobei ein Viertel der Unternehmen von einer Amortisierung zwischen dem ersten und zweiten Jahr sprach und 23 Prozent angaben, dass sich der Einsatz bereits vor Ablauf des ersten Jahres auch finanziell gerechnet habe.

„Während alle befragten europäischen Unternehmen ihre Entscheidungsfindung mit Datenanalysen unterstützen, gibt es immer noch eine erhebliche Lücke bei der Nutzung von künstlicher Intelligenz und prädiktiver Modellierung. Nur die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen setzt solche Technologien ein. Der Schwerpunkt von Investoren liegt aber auf der Verbesserung der Markt- und Vermögensauswahl. Daher benötigen sie systematischere Methoden zur Bewertung der Chancen, zumal die Menge der Informationen über eine bestimmte Anlage oder ein Portfolio stetig zunimmt. Mit der Weiterentwicklung des Sektors wird das wahre Unterscheidungsmerkmal darin bestehen, wie effektiv die Unternehmen Technologien einsetzen, um Anlageentscheidungen zu treffen, die die künftige Performance in einem sich verändernden wirtschaftlichen und demografischen Umfeld darstellen", sagt Heidi Learner, Head of Innovation bei Altus Group.

Die Erhebung zeigt, dass das Innovationstempo in der Immobilienbranche knapp von den größten Unternehmen angeführt wird: 59 Prozent der Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von mehr als eine Milliarde US-Dollar geben an, Data Science zu nutzen; gegenüber 51 Prozent der Unternehmen mit einem verwalteten Vermögen von weniger als 500 Millionen US-Dollar.

Die Mehrheit der Befragten gab jedoch an, dass sie innerhalb der Immobilienbranche keinen klaren Vorreiter hinsichtlich technologischer Innovationen sehen.

„Wir haben in den letzten Jahren eine regelrechte Revolution in der Immobilienbranche erlebt, was Bandbreite und Reichweite der neuen Technologien angeht, die auf den Markt gekommen sind. Der Erfolg im Jahr 2023 und darüber hinaus wird davon abhängen, wie effektiv Unternehmen diese Technologien nutzen können, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Data Science ist einzigartig positioniert, um Quellen von Markt-Alpha zu identifizieren, die relative Performance zu verbessern und gleichzeitig das Marktrisiko zu managen", ergänzt Heidi Learner.

Den vollständigen Report finden Sie hier: https://www.altusgroup.com/insights/the-state-of-data-science-in-commercial-real-estate-investing/

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