Ein Brexit ist ein bekanntes Risiko mit unbekannten Konsequenzen. Einerseits gibt es im Augenblick nur wenig Anzeichen dafür, dass verhaltensbedingte Einflüsse als Reaktion auf diese Gegebenheiten die Marktbewegungen beeinflussen. Andererseits sehen wir eine Bereitschaft, die sehr chaotischen Währungsbedingungen erklären zu wollen.
Die Zentralbanken der Nordländer Norwegen, Dänemark, Schweden und Island lenken ihre Währung selbst – und fast alle haben bereits längerfristige Erfahrungen mit Negativzinsen gemacht.
Investoren achten häufig zu sehr auf die Bewegungen der Spot-Preise und ignorieren ein zweites Ertragselement von Deviseninvestments: die Rendite oder „Carry“.
Für Anleger sind dies zweifellos interessante Zeiten. Wir beobachten das ganze Auf und Ab wie immer im Kontext der fundamentalen Rahmenbedingungen. Im Großen und Ganzen beurteilen wir die Aussichten für die Weltwirtschaft weiterhin positiv, sehen aber auch, dass das fundamentale Bild uneinheitlich ist.
Im Februar überflügelte der M&G: Global Dividend Fund den MSCI AC World Index. Denn einige der Titel, von denen das Fondsmanagement besonders überzeugt ist (und von denen viele 2015 weit zurückgefallen waren), konnten an die Kursgewinne vom Januar anknüpfen.
Seit einiger Zeit ist die Gefahr einer Deflation in aller Munde. Der in den letzten 18 Monaten zu beobachtende Verfall des Ölpreises hat die allgemeinen Teuerungsraten nach unten getrieben. Gleichzeitig sind die impliziten Inflationserwartungen am Markt deutlich zurückgegangen und James Bullard, Präsident der Notenbank von St. Louis, führte diesen Umstand zuletzt als Argument gegen eine Anhebung der Zinsen an.
„Inzwischen mehren sich die Signale, dass der niedrige Ölpreis mit etwas Verzögerung nun doch den US-Konsum ankurbelt“, sagt David Williams, Fondsmanager Aktien bei M&G.
Die EZB hat ein erneutes Anreizprogramm beschlossen, das über die Erwartungen des Marktes hinausgeht. Damit hat sie Anleihen und die Währung unter Druck gesetzt sowie risikoreichen Anlagen und Inflationserwartungen Anschub gegeben.
In Robert Louis Stevensons Novelle „Der Flaschenkobold“ erwirbt ein Matrose eine mysteriöse Flasche, die dem Besitzer jeden Wunsch erfüllt. Es gibt allerdings zwei Dilemmas, die sich auf Japan übertragen lassen.
Die Darstellung und die Erwartungen hinsichtlich der fundamentalen Aussichten haben sich geändert. Die pessimistischen Einschätzungen haben an Boden gewonnen. Inwieweit ist dies jedoch gerechtfertigt? Hat der Markt auf diese veränderten Aussichten reagiert oder haben die Aussichten auf die Märkte reagiert?