Aus dem bekannten DAX 30 wird am 20. September der DAX 40. Das könnte dem wichtigsten deutschen Aktienmarkt-Barometer mehr Schwung verleihen und ist ein Segen für alle Investoren. Es bieten sich viele neue Chancen und ein wesentlich größeres Spektrum an Branchen.
20.09.2021 | 07:15 Uhr von «Dr. Markus C. Zschaber»
Versicherer und Banken, Maschinenbau und Industrie, Autos, Immobilien und Energie – der Aktienindex DAX ist Spiegelbild der heimischen Wirtschaft. Doch die Zeiten ändern sich. Dienstleister aus den Bereichen Software, Internet und Gesundheit werden für Deutschlands Wirtschaft immer wichtiger.
Eine Entwicklung, die nun von der Deutschen Börse AG aufgegriffen und umgesetzt wird. Die potenziellen neuen DAX-Mitglieder werden aus dem MDAX rekrutiert. Aus dem MDAX, der im Gegenzug um zehn Werte auf 50 verkleinert wird, steigen vor allem Unternehmen aus Branchen auf, die wichtige Wachstumsimpulse für die heimische Wirtschaft liefern.
Doch wer sind die Neuen? Kriterium für einen Aufstieg in den DAX ist die Free-Float- Marktkapitalisierung (Streubesitz). Das ist der Wert aller Aktien eines Unternehmens, die nicht von Großaktionären gehalten werden und somit vom breiten Publikum gehandelt werden können.
Diesen Kriterien entsprachen der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus, der Modeversender Zalando, die Volkwagen-Tochter Porsche, der Kosmetikzulieferer Symrise, der Medizintechniker Siemens Healthineers, der Kochboxlieferant HelloFresh, der Chemikalienhändler Brenntag, der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius, das Medizintechnikunternehmen Qiagen und der Sportartikelhersteller Puma. Sie sind allesamt in die höchste deutsche Börsenliga aufgenommen worden.
Knapp nicht geschafft haben es demnach Hannover Rück, Beiersdorf, LEG Immobilien, und Knorr-Bremse. Auch diese Unternehmen wurden für einen Aufstieg gehandelt.
Am DAX selber ändert die Aufnahme der zehn Neuen nichts. Es wird keinen Kurssprung oder eine Verzerrung geben, da die Berechnungsmethode bleibt. Dafür wird der neue DAX 40 durch die breitere und modernere Streuung den Anlegern einiges mehr an Potenzial bieten. Mit den zehn Neuen im Gepäck ist einiges möglich.
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Werte aus der zweiten Reihe ein deutlich höheres Ertragspotenzial haben. Dagegen haben die meisten klassischen Value-Werte des DAX und einzelne Branchen wie der Bankensektor, der Energiesektor und der Automobilsektor doch massiv litten und somit der Index selbst.
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