Sie arbeiten zumeist im Hintergrund, aber ihre Arbeit ist für Asset-Manager ebenso wie für Investoren extrem wichtig. Die Rede ist von Service-Kapitalverwaltungsgesellschaften, kurz KVGs. TiAM wollte in diesem Jahr erneut wissen, wie die Kunden die Leistungen ihrer KVGs beurteilen.
17.01.2025 | 10:00 Uhr von «Wilhelm Nordhaus»
„Die Aufmerksamkeit, die unser Qualitätstest der deutschen Service-Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGs) erweckt hat, ist immens“, sagt Marcus Schad, Geschäftsführer von SWI Finance. Weshalb ihn also nicht wiederholen – mit den bewährten Kriterien und diesmal mit elf zu testenden Service-KVGs.
„Die Gesamtleistung der KVGs kann als gut bezeichnet werden“, fasst Schad das Ergebnis der aktuellen Untersuchung zusammen: Sechs von elf getesteten Service-KVGs schnitten mit der Note „sehr gut“ ab, fünf weitere erreichten „gut“ (siehe Ergebnisse Tabelle rechts). Das zeigt: Die Branche bietet eine solide Basis, steht aber vor Herausforderungen, um den wachsenden Anforderungen ihrer professionellen Kundschaft gerecht zu werden. „Die Service-KVGs konnten in vielen grundlegenden Bereichen überzeugen“, präzisiert Schad, „doch gerade bei Zukunftsthemen wie Innovation und digitalen Services besteht Nachholbedarf.“
Die Besten der Besten
Sechs Service-KVGs erhielten in der Studie die Bestnote „sehr gut“. Dazu zählen Ampega, Axxion, HANSAINVEST, Hauck & Aufhäuser Fund Services, IPConcept und Universal Investment. Sie überzeugten sowohl in der Einzelbewertung als auch bei der Gesamtzufriedenheit. Die Note „gut“ wiederum wurde an BNY Mellon Service KVG, Fundrock LRI, Intreal, Kontora und Xolaris vergeben.
Die Ergebnisse basieren auf 254 Bewertungen von 182 Teilnehmern, die im Oktober 2024 erhoben wurden. „Einige Befragte arbeiten mit mehreren KVGs zusammen und konnten entsprechend mehrere Bewertungen abgeben“, erläutert Schad. Insgesamt wurden 1489 Finanzprofis kontaktiert, darunter Fondsinitiatoren, Vermögensverwalter, Family Offices, Banken und Berater.
Licht und Schatten
Besonders positiv fiel die Beurteilung der Basisdienstleistungen aus. Betreuung und Serviceorientierung erzielten Bestnoten und unterstreichen die Stärke der deutschen Anbieter in diesen zentralen Bereichen. Schwächer schnitten die KVGs jedoch bei Themen wie Innovationsfähigkeit, digitale Services und der Geschwindigkeit ab, mit der auf Kundenwünsche reagiert wird. Diese Aspekte wurden zwar als wichtig anerkannt, blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Auch die Kostenstruktur wurde häufiger kritisch bewertet, was den Wettbewerbsdruck auf die Anbieter weiter erhöht.
Kriterien für ein breites Leistungsbild
SWI Finance bewertete die KVGs anhand einer Vielzahl von Kriterien, die sowohl Einzel- als auch Gesamtzufriedenheit umfassten. Im Detail wurden die Befragten bei der Umfrage gebeten, diejenigen KVGs auszuwählen, mit denen sie zusammenarbeiten. Dabei hatten sie die Möglichkeit auch mehrere KVGs zu bewerten. Zudem wurde die jeweilige Dauer der Zusammenarbeit abgefragt. Im Anschluss wurden folgende weitergehende Punkte erhoben:
Wie zufrieden sind Sie…
Im dritten Teil der Befragung stand die Gesamtzufriedenheit mit der Service-KVG im Fokus, sowie die Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass die betreffende Service-KVG befreundeten Geschäftspartnern oder Kollegen weiterempfohlen wird. Dies spiegelt sich im Net Promoter Score (NPS), der als wichtiger Indikator für die Qualität der Kundenbindung gilt und in die Gesamtbewertung einfließt.
Solide Basis mit Handlungsbedarf
Fazit: Die besten Anbieter setzen Maßstäbe in Betreuung und Serviceorientierung, während andere KVGs besonders bei Zukunftsthemen wie Innovation und Digitalisierung noch aufholen müssen. Die Untersuchung zeigt, dass die Branche insgesamt gut aufgestellt ist, aber weiter an Effizienz, Geschwindigkeit und Kosten arbeiten muss, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Für Kunden bleibt entscheidend, dass sie KVGs finden, die nicht nur durch solide Basisleistungen überzeugen, sondern auch zukunftsgerichtete Innovationen bieten.
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