Alternative Investments haben sich als feste Bestandteile hoch diversifizierter institutioneller Portfolios etabliert. Die jüngste BAI-Studie zeigt, dass bereits jeder zweite Investor in mindestens sechs oder mehr alternative Anlageklassen investiert. Dies verdeutlicht die zunehmende Akzeptanz und das Vertrauen in alternative Investments als wesentlichen Bestandteil der Portfoliodiversifikation.
28.10.2024 | 12:10 Uhr
Neue Prioritäten bei Investitionsentscheidungen
Im Vergleich zum Vorjahr haben Inflation und höhere Zinsen bei Investitionsentscheidungen an Bedeutung verloren. Auch die Denominator-Effekte, die in der Vergangenheit als hinderlich wahrgenommen wurden, sind für die meisten Anleger inzwischen kein Thema mehr. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass Investoren sich an das neue Marktumfeld angepasst haben und ihre Strategien entsprechend modifiziert haben.
Steigende Allokationen in Infrastruktur und Corporate Private Debt
Mehr als die Hälfte der befragten Investoren plant, ihre Allokation in Infrastrukturanlagen und Corporate Private Debt in den kommenden Monaten zu erhöhen. Diese Assetklassen werden als attraktiv angesehen, da sie stabile Erträge und Diversifikationsvorteile bieten. Die verstärkte Allokation in diese Bereiche zeigt das Vertrauen der Investoren in deren langfristiges Potenzial.
Immobilienmärkte und Vorsicht der Anleger
Obwohl sich die Immobilienmärkte erholen und das BAI Sentiment Barometer einen vorsichtigen Aufwärtstrend zeigt, bleiben die Investoren zurückhaltend. Viele von ihnen beabsichtigen, ihre zum Teil hohe Allokation in Immobilien weiter zu reduzieren. Dies könnte auf anhaltende Unsicherheiten in Bezug auf die Marktentwicklung oder auf eine strategische Neuausrichtung hin zu anderen Anlageklassen zurückzuführen sein.
Renaissance von Hedgefonds und Liquid Alternatives
Eine positive Entwicklung ist die Rückkehr vieler Anleger zu Hedgefonds und Liquid Alternatives. Deren Performance in den vergangenen zwölf Monaten hat die Erwartungen vieler Investoren übertroffen. Diese Anlageklassen bieten nicht nur Diversifikationsvorteile, sondern auch die Möglichkeit, in unterschiedlichen Marktphasen positive Renditen zu erzielen.
Wichtige regulatorische Impulse
Frank Dornseifer, Geschäftsführer des BAI, betont die Bedeutung der Verbandsarbeit im Bereich der alternativen Investments. Er erläutert: „Die Ergebnisse des diesjährigen Surveys bestätigen einmal mehr, wie wichtig unsere Verbandsarbeit rund um das Thema Alternative Investments ist. Gerade auch bei der Anlageklasse Infrastruktur zeigt sich, dass Regulierung und Steuern die deutlich gestiegene Nachfrage abbilden und flankieren müssen. Hier konnten wir durch die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Initiativen z.B. bei der Änderung der Anlageverordnung, insbesondere der Erhöhung der Risikokapitalquote und der Einführung einer eigenen Infrastrukturquote, aber auch in den modifizierten steuerlichen Regelungen für den Erwerb von Infrastruktur wichtige Impulse liefern, die für Investoren, aber auch die deutsche Volkswirtschaft enorm wichtig sind."
Fazit
Die Studie verdeutlicht, dass alternative Investments weiterhin an Bedeutung gewinnen und Investoren zunehmend bereit sind, in diese Anlageklassen zu investieren. Während einige traditionelle Märkte wie Immobilien vorsichtig betrachtet werden, sehen Investoren in Infrastruktur und Corporate Private Debt attraktive Chancen. Gleichzeitig zeigt die positive Entwicklung bei Hedgefonds und Liquid Alternatives das Vertrauen der Anleger in deren Fähigkeit, stabile und attraktive Renditen zu liefern. Regulatorische Anpassungen spielen eine entscheidende Rolle, um diese positiven Trends zu unterstützen und das Wachstum in diesen Bereichen weiter zu fördern. (jk)
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