Bert Flossbach zu Autoaktien, Nvidia und Gold
Flossbach von Storch ist der größte unabhängige Vermögensverwalter in Deutschland. Mitgründer Bert Flossbach hat sich nun im „Handelsblatt“-Interview zu seinen aktuellen Favoriten für 2025 geäußert.05.12.2024 | 14:30 Uhr
Flossbach von Storch managt als unabhängiger Vermögensverwalter mehr als 70 Milliarden Euro für seine Kunden. Im Interview mit dem „Handelsblatt“ erklärt Chef und Fondsmanager Bert Flossbach unter anderem, weshalb KI womöglich die größte Investmentchance im kommenden Jahr darstelle: „Allein die fünf großen Tech-Konzerne haben dieses Jahr 220 Milliarden Dollar investiert, den größten Teil davon in KI; nächstes Jahr sind 280 Milliarden Dollar geplant. Gut möglich, dass die Tech-Rally weiterläuft.“
Zudem begründet er, weshalb im milliardenschweren Mischfonds Multiple Opportunities der Chipgiganten Nvidia nicht berücksichtigt ist. Man müsse sich laut Flossbach die Frage stellen, „was passiert, wenn der KI-Boom abebbt oder die Konkurrenz verstärkt in den Chip-Markt drängt? Nvidia hat ja kein in Stein gemeißeltes Monopol. So rasant, wie die Entwicklung in den vergangenen Jahren verlaufen ist, wird es in Zukunft vermutlich nicht weitergehen. Ich schätze die Firma sehr, insbesondere das Management. Aber die Erwartungen an Nvidia sind gewaltig.“
Dagegen sehe er bei deutschen Autoherstellern BMW und Mercedes auch aufgrund der Bewertung eine Chance. „Da ist schon sehr viel Skepsis drin. Nehmen wir Ferrari als Beispiel; die Aktie wird mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von mehr als 50 gehandelt. BMW und Mercedes kommen gerade mal auf ein KGV von fünf. Und: Allein BMW hat in den vergangenen zehn Jahren knapp 30 Milliarden Euro Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet“, sagt Flossbach dem „Handelsblatt".
Bei Gold sieht er trotz der Rekordrally des gelben Edelmetalls in den vergangenen Monaten noch Potenzial. „Langfristig kommt Gold nicht an die Renditen von Aktien heran, weil es unproduktiv ist. Aber es profitiert von den Währungsproblemen, den geopolitischen Krisen und einem diffusen Unsicherheitsgefühl vieler Investoren.“ (pg)