Die FondsNote im September

Die Auf- und Absteiger halten sich im September fast die Waage. 201 Absteigern stehen 201 Aufsteiger gegenüber. Erfreulich ist auch, dass unter den Aufsteigern 79 Fonds auf Note 1 und 2 hochgestuft wurden. Einer der nun mit der Bestnote ausgezeichnet wurde kommt von der niederländischen Fondsgesellschaft Robeco. Steven Pollack und Tim Collard, Manager des auf FondsNote 1 hochgestuften Robeco Boston Partners US Select Opportunities Equities setzen bei der Vorauswahl seiner meist 150 Fondstitel auf ein quantitatives Screening. Dabei werden die Aktien des Russell Mid Cap Value Index hinsichtlich ihrer Bewertung, Fundamentaldaten und Momentum analysiert. So kann das Duo, welches den Fonds seit 2011 managt, auf effiziente Weise vielversprechende Kandidaten identifizieren, die dann einer Fundamentalanalyse unterzogen werden. Dabei achten sie in erster Linie darauf, dass die Titel unterbewertet sind (Value-Ansatz) und ein positives Geschäftsmomentum aufweisen.

Industrie- und Nicht-Basiskonsum-Werte übergewichtet

Solche Titel findet das Duo derzeit nicht in allen Sektoren. Die größte Übergewichtung hat der Fonds bei Industrietiteln und Nicht-Basiskonsum. Am stärksten untergewichtet sind Versorger owie Immobilienaktien. Zu seinen größten Positionen zählen etwa Ameriprise Financial, AMETEK. Industrie CenterPoint Energy, Parker-Hannifin Corp Industrie, AmerisourceBergen Corp sowie AutoZone und Halliburton. Die Top Ten haben Pollack und Collard nur mit gut 16 Prozent gewichtet. Die Top 30 machen auch nur knapp 37 Prozent aus.

Pollack und Collard sind optimistisch

„Das dritte Quartal begann für US-Aktien positiv mit einem Plus für alle 11 Sektoren des S&P 500 im Juli, da sich die Rezessionsängste angesichts der anhaltend rückläufigen Inflation und der weiterhin positiven Wirtschaftsaussichten aufzulösen begannen. Die guten Ergebnismeldungen für das zweite Quartal haben die Stimmung am Markt gestärkt, da viele Unternehmen im zweiten Quartal gute Leistungen lieferten. Der Fonds bleibt gut positioniert mit Beteiligungen, die den Drei-Kreise-Ansatz von Boston Partners widerspiegeln – attraktive Bewertungen, solide Fundamentaldaten und erkennbare Katalysatoren“, beschreibt das Manager-Duo die aktuelle Lage an den Märkten.

Interessanter Anleihefonds von Robus

Ein anderer interessanter Aufsteiger auf Note 1 ist der Robus Mid Market Value Bond Fonds. Portfoliomanager Mark Hoffmann investiert in zwei voneinander unabhängige Marktsegmente, lokale Anleihen und Hochzinsanleihen von mittelgroßen Emittenten in Europa. Darüber hinaus wird auf eine stets hohe Liquidität geachtet, die durch eine konstante Emittentenvielfalt im Portfolio gewährleistet wird. Bei der Zusammenstellung des Portfolios werden sowohl Primär- als auch Sekundär-Markttransaktionen berücksichtigt. Der regionale Schwerpunkt liegt in der DACH-Region, Benelux und Skandinavien - ganz im Unterschied zum europäischen Hochzinsmarkt, welcher seinen Schwerpunkt in UK, Frankreich und Südeuropa hat. Seit Auflage des Robus Mid-Market Value Bond Fund im Jahr 2013 hat dieser in über 300 Kreditinstrumente von 200 Firmen investiert. „Momentan ist es fast noch wichtiger zu betonen, dass wir in über 1000 Unternehmen, die wir analysiert haben, nicht investiert sind oder waren“, erklärt Hoffmann. Im Fonds konzentriert er sich auf 40 bis 50 Kernpositionen, die wir persönlich kennen und von deren Rentabilität wir überzeugt sind.“ 

Ausfallrisiken werden minimiert

Bei vielen klassischen High Yield-Fonds dagegen liege die Titelgewichtung oft unter 0,5 %. Das spreche zwar für eine breite Streuung, könne aber das Gesamtergebnis auch verwässern und deute auf weniger intensive Analyseprozesse hin. Der durchschnittliche Portfolioanteil eines Unternehmens beläuft sich nie auf mehr als fünf Prozent. Die Ausfallrisiken minimiert Robus durch die Kombination aus Erfahrung und Fokussierung. Die Analysten verfügen jeweils über zehn Jahre relevante Marktexpertise und sind im Schnitt nur für 10 bis 15 Investments zuständig. Das mittlerweile siebenköpfige Investment-Team von Robus erlaubt hierbei nicht nur eine sehr tiefe Analyse, sondern auch ein enges Monitoring.

Comgest fällt das schlechte Jahr 2022 auf die Füße

Prominentester Absteiger auf Note 2 ist der Comgest Growth Europe. Hauptgrund für die Abstufung ist die schwache Performance im vergangenen Jahr. Aber 2023 läuft es bei Manager Franz Weis wieder rund. Der Fonds hat knapp 18 Prozent zugelegt und damit die Peergroup und auch den MSCI Europe deutlich geschlagen. Daher dürfte der Fonds auch bald wieder mit der Bestnote ausgezeichnet werden. Anleger sollten daher den Fonds nicht zur Disposition stellen.

71 Fonds wurden erstmals bewertet

Unter den 71 erstmals bewerteten Fonds sind im September nicht so richtig viele interessante Fonds dabei. Am spannendsten erscheint der MFS Meridian Funds - Contrarian Value. Die Euro-gehedgte Version wird mit FondsNote 3 bewertet. Die nur durchschnittliche Note liegt auch am Währungshedge, der zum einen durch die Zinsdifferenz zum Dollar teuer ist und zum anderen die Aufwertungen der meisten Währungen zum Euro eliminiert.  Der MFS-Fonds setzt auf Aktien mit einem Bewertungsabschlag gegenüber ihrem inneren Wert, also mit einer Sicherheitsmarge. Darüber hinaus müssen die Bilanzen solide sein, um ausreichend Zeit zu erhalten, damit sich die Investmenteinschätzungen auszahlen können. Das Portfolio des Fonds ist konzentriert und besteht üblicherweise aus weniger als 50 Einzelwerten.

Deep-Value-Titel im Fokus

Gemanagt wird er von Portfoliomanagerin Anne-Christine Farstad, die üblicherweise Deep-Value-Titel, Firmen im Restrukturierungsprozess sowie Qualitätsaktien von Unternehmen mit vorübergehenden Schwierigkeiten kauft.

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