Digitalwährungen: Wer macht das Rennen?

Bitcoin, Ethereum und Ripple heißen die drei weit verbreitetsten Kryptowährungen. Mit dem Basecoin drängt eine weitere auf den Markt. Am Ende könnte sich eine ganz andere Alternative durchsetzen.

23.10.2017 | 15:29 Uhr von «Dominik Weiss»

In der vergangenen Woche gab die bekannte Investmentfirma Bain Capital bekannt, sich gemeinsam mit Investor Adreessen Horowitz am Vorverkauf einer neuen Kryptowährung zu beteiligen. Basecoin heißt die digitale Währung auf Blockchain-Basis. Langfristig soll sie nach Angaben ihrer Erfinder in der Lage sein, eben die Qualität zu liefern, die dem bekannten Bitcoin abgeht: Wertstabilität. Denn während es vom Bitcoin lediglich eine festgelegte, nicht veränderbare Anzahl von 21 Millionen Bitcoin gibt, soll die Menge an Basecoins variabel anhand eines Maßstabs reguliert werden. Anfangs soll der Wert an den Dollar gekoppelt werden - sinkt das Tauschverhältnis, werden automatisch Basecoins vom Markt genommen. Später, so die Initiatoren in ihrem Whitepaper, soll der Verbraucherpreisindex als Kontrollinstrument dienen.

Der Basecoin reiht sich in das große Universum an digitalen Währungen ein, die derzeit gehandelt werden. Den größten Anteil hat mit einer Marktkapitalisierung von gut 72 Mrd. US-Dollar derzeit Bitcoin, gefolgt von Ethereum (28 Mrd. US-Dollar) und Ripple (neun Mrd. US-Dollar). Welche der Währungen sich am Ende durchsetzen wird hängt nach Ansicht von Kenneth Rogoff, Wirtschaftsprofessor an der Harvard Universität allerdings nicht von der Marktkapitalisierung ab.

Regierungen werden nicht untätig zusehen

Seiner Ansicht nach sei es töricht zu glauben, dass Bitcoin das von den Notenbanken herausgegebene Geld ersetzen dürfen werde. Die Regierungen hätten ein starkes Eigeninteresse daran, den Crypto-Markt unter ihre Kontrolle zu bringen. Staaten könnten es sich nicht erlauben, anonyme Zahlungen in großem Umfang zuzulassen, wollten sie nicht Steuerhinterziehung und Kriminalität Vorschub leisten.

Er halte es daher für wahrscheinlich, dass sich die Notenbanken selbst der Krypto-Technologie bemächtigten, ihre eigene digitale Währung auf den Markt brächten und über die Regulierung das Wettbewerbsumfeld so beeinflussen, dass sie am Ende als Sieger hervor gingen. „Die lange Geschichte der Währungen zeigt“, so Rogoff, „dass Innovationen letztlich vom Staat reguliert und vereinnahmt werden“. Im Prinzip sei es kinderleicht die Technologie hinter dem Bitcoin zu klonen. Weniger leicht werde es allerdings Bitcoins etablierten Glaubwürdigkeitsvorsprung einzuholen.


(DW)

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