Elektro-Autos benötigen mehr Wasser als man glaubt

Zum heutigen Weltwassertag zeigt TiAM FundResearch, wie wichtig das „blaue Gold“ ist und in welche Wasserfonds und -ETFs Anleger investieren können.

22.03.2021 | 12:30 Uhr von «Ralf Ferken»

Knappes Gut

„Wasser ist die wichtigste natürliche Ressource des Menschen“, sagt Amanda O’Toole, Fondsmanagerin des AXA Clean Economy Portfolio. Laut den Vereinten Nationen (UN) seien jedoch weltweit nur 0,25 Prozent des Wassers auf der Erde nutzbar. Der Rest sei entweder Salzwasser, verschmutzt oder in Polkappen, Gletschern und Permafrostböden gebunden. Zudem erwarte das UN-Umweltprogramm, dass der Wasserbedarf für den häuslichen, industriellen und landwirtschaftlichen Gebrauch bis 2030 den Nutzwasserbestand um 40 Prozent übersteigen wird.

Zudem führten extreme Wetterereignisse bereits heute zu Dürren, die die Wasserknappheit verschärfen oder zu Überschwemmungen, die die Wasservorräte verunreinigen. Zudem würden rund 80 Prozent der weltweiten Abwässer größtenteils ungeklärt in die Umwelt entsorgt.

Bei der Problemlösung sieht O’Toole zunehmend auch die Privatwirtschaft in der Pflicht. Investoren – und vor allem institutionelle Investoren, sollten bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens eine wichtige Rolle spielen. Umfangreiche Finanzströme könnten damit direkt in umweltfreundliche Branchen, Unternehmen und Projekte gelenkt werden.

Zukunftstechnologien benötigen Wasser

Gleichzeitig benötigen viele neue Technologien große Mengen an Wasser. Darauf verweist Paul Buchwitz, der den DWS SDG Global Equities managt. In modernen Elektrofahrzeugen steckte zum Beispiel mehr Wasser als man glaube. Denn zum einen sind in ihnen Unmengen der wasserintensiv-hergestellten Halbleiter verbaut, die sie zu rollenden Rechnern machen. Darüber hinaus verschlingt aber auch die Herstellung der Fahrzeuge selbst sehr viel Wasser.

„Diese Beispiele zeigen, wie die Wasserknappheit mittlerweile Zukunftstechnologien für künftiges Wachstum bedroht. Und nicht nur das, sondern womöglich auch den Kampf gegen den Klimawandel. Denn die Elektromobilität, die Digitalisierung sowie die Automatisierung von Infrastruktur sind tragende Säulen der Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Daher muss die Schlüsselrolle von Technologien für eine effizientere Wasserinfrastruktur sowie zur Einsparung und Aufbereitung von Wasser noch weitaus stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden“, sagt Buchwitz.

Doch nicht nur die Produktion der mit Batterien angetriebenen Elektrofahrzeuge, sondern auch die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen auf Wasserstoffbasis verbrauche große Mengen an Wasser. „Für einen Liter synthetischen Kraftstoff benötigt man etwa 1,4 Liter Wasser. Soll dieser Kraftstoff auch noch aus ‚grünem‘ Wasserstoff hergestellt werden, der mit erneuerbaren Energien produziert wurde, dann kann die benötigte Wassermenge in der Gesamtbetrachtung bis auf 70 Liter pro Liter E-fuel steigen, da auch für die Bereitstellung und Instandhaltung von erneuerbaren Energiequellen, wie zum Beispiel Solaranlagen, teilweise große Mengen Wasser benötigt werden“, sagt Buchwitz.

Wasserfonds:

Name Perfomance 2021 (in %) FondsNote Eco-Rating ISIN
KBC Eco Fund Water thes* 9,2 3
BE0175479063
RobecoSAM Sust. Water Eq.* 9,1 2 A LU2146190835
Swisscanto Water Invest B* 8,1 3 A LU0302976872
BNPP Aqua Classic EUR acc** 7,6 2
LU1165135440
Fidelity Sust. Water & Waste** 7,1
A LU1892829828
DWS Global Water LD** 6,8 4 A DE000DWS0DT1
iShares S&P Global Water ETF** 6,5 1 A IE00B1TXK627
Lyxor ETF World Water D €** 6,4 3 A FR0010527275
Allianz Global Water A** 6,3

LU2226248511
Tareno Global Water Solutions* 6,2 2
LU0319773478
ÖkoWorld Water for Life C** 5,7 3
LU0332822492
Pictet Water P €** 5,2 2 B LU0104884860
JSS Sust. Equity Green Planet* 5,2 4 A LU0333595436
FBG 4Elements P* 1,9 3
LU0298627968
Stichtag: *17.03.2021, **18.03.2021; Quelle: Infront Financial Technology GmbH



Weitere Infos bietet die ZDF-Dokumentation zum Thema „Turbo, Tempo, Tesla – Elon Musk in Brandenburg“

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