Value vs. Growth: Wann sich welcher Stil für Anleger auszahlt

Value-Aktien sind günstig bewertet, haben aber ein geringes Gewinnwachstum. Stark wachsende Gewinne finden sie bei Growth-Aktien, die dafür aber teuer bewertet sind. Dass diese Einteilung zu kurz greift, zeigt eine Untersuchung von Pascal Kielkopf von HQ Trust.

21.05.2024 | 12:15 Uhr

Da es schließlich auch Unternehmen gibt, deren Aktien trotz hohem Wachstum günstig bewertet sind – und teure Titel, die eher langsam wachsen, teilte der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust die mehr als 1500 Aktien des MSCI World nach gängigen Bewertungskennzahlen wie dem Kurs-Gewinn- oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis sowie Wachstumskennzahlen wie dem Gewinnplus in 4 Kategorien ein:

· Klassische Value-Aktien wie Berkshire Hathaway oder AT&T, deren Gewinne nur noch langsam wachsen, die dafür aber auch günstig bewertet sind.

· Klassische Growth-Aktien wie Nvidia oder Uber, die schnell wachsen, aber vergleichsweise hoch bewertet sind.

· Stabilitätsaktien wie McDonald’s oder Micron Technology, bei denen Anleger trotz eher geringen Wachstums bereit sind, einen Aufschlag zu bezahlen – etwa wegen eines etablierten Geschäftsmodells, das stabile Gewinne erwirtschaftet.

· Riskantes Growth: Aktien wie Intel oder BP, bei denen die Wachstumsraten – oft aufgrund des zyklischen Geschäftsmodells – mit höherer Unsicherheit behaftet sind und im nächsten Abschwung wieder deutlich geringer ausfallen könnten.

Welche Aktien performten in den vergangenen 16 Jahren am besten?

· „In den letzten Jahren waren die klassischen Growth-Aktien – trotz des zwischenzeitlichen Einbruchs im Jahr 2022 – die großen Gewinner.“

· „Klassische Value-Aktien bewegten sich ziemlich genau gegenläufig.“

· „Stabilitätsaktien konnten bis Ende 2022 relativ gut mit dem Markt mithalten, im vergangenen Jahr jedoch wesentlich weniger zulegen.“

· „Riskante Wachstumsaktien verloren im Covid-Crash 2020 deutlich mehr. Seit Ende 2022 konnten sie jedoch wieder einiges an Boden gut machen.“

Und was sollen Anleger nun kaufen?

· „Trotz der deutlichen Outperformance der Growth-Aktien gab es immer wieder Phasen, in denen die 3 anderen Segmente deutlich besser abschnitten.“

· „In turbulenten Zeiten konnten die Stabilitätsaktien Ruhe in Portfolio bringen, im Aufschwung konnten die riskanten Growth-Aktien oft stärker zulegen.“

· „Anleger sollten daher möglichst breit streuen und darauf achten, Titel aus allen 4 Segmenten im Portfolio zu haben.“  (pg)

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