Weihnachtsgeschenke für Anleger

Was war vergangene Woche wichtig, welche Termine sind diese Woche für die Finanzmärkte entscheidend? Hier gibt es den Überblick von TiAM FundResearch.

16.12.2024 | 09:15 Uhr

Die Europäische Zentralbank hat vergangene Woche den Anfang gemacht und die Leitzinsen wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Das war bereits die vierte Leitzinssenkung in diesem Jahr. Weitere geldpolitischen Lockerungen sind aufgrund einer nachlassenden Teuerung und trüber Konjunkturaussichten im Europa im kommenden Jahr wahrscheinlich. Aber schon in der kommenden Woche dürfen Anleger auf weitere Weihnachtsgeschenke in Form von Zinssenkungen der Notenbanken hoffen, die traditionell die Aktienkurse treiben.

Den Start macht die amerikanische Fed, die am Mittwochabend ihren Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte senken wird. Nur eine kleine Minderheit an den Märkten rechnet mit einer Beibehaltung des derzeitigen Zinssatzes von 4,50 bis 4,75 Prozent, wie das "Fed-Watch Tool" der Terminbörse CME zeigt. Eine Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte gilt demnach praktisch als ausgeschlossen. Spannender als der Zinsentscheid sind Apelt zufolge die Projektionen der US-Währungshüter für die weitere Zinsentwicklung und Aussagen zum künftigen Kurs.

Zudem stehen am Donnerstag die nächsten geldpolitischen Weichenstellungen der britischen Notenbank sowie der Bank of Japan auf der Agenda. In der abgelaufenen Woche hat bereits die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins wie allgemein erwartet um 0,25 Prozentpunkte verringert. Dagegen nahm die Schweizer Notenbank eine überraschend deutliche Senkung um 50 Basispunkte vor.

Neben der Geldpolitik hielten die Tage vor Weihnachten noch wichtige Konjunkturdaten bereit, heißt es im Wochenausblick der Privatbank Merck Finck. Deren Chefstratege Robert Greil verweist insbesondere auf die vorläufigen Dezember-Einkaufsmanagerindizes aus China, Europa und den USA am Montag. In Deutschland liegt sein Fokus auf dem Ifo-Geschäftsklima und den ZEW-Konjunkturerwartungen am Dienstag sowie dem GfK-Konsumklima am Donnerstag. Großen Einfluss auf die Geldpolitik und damit auch auf die Märkte haben die anstehenden Inflationsdaten aus der EU und Großbritannien (beide Mittwoch), den USA (Donnerstag und Freitag) und Deutschland (Freitag).

Auch einige Unternehmensnachrichten könnten noch für Kursbewegungen sorgen. Am Dienstag legt der Wasserstoffkonzern Thyssenkrupp Nucera seine Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vor, tags darauf der Elektronikhändler Ceconomy - wobei es sich hier nur um endgültige Zahlen handelt. Am Donnerstag informiert die Parfümeriekette Douglas über ihre Geschäftsentwicklung 2023/24. Die am späten Abend erwarteten Quartalsberichte des Logistikkonzerns Fedex und des Sportwarenherstellers Nike könnten deren deutschen Konkurrenten DHL beziehungsweise Adidas und Puma Impulse geben. Am Freitag legt die Baumarktholding Hornbach ihren Zwischenbericht vor.

Ebenfalls vor dem Wochenende ist der große Verfallstag an den Terminbörsen. Dann laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes aus. Vom "großen Verfall" oder auch "vierfachen Verfall" sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Insgesamt gibt es jährlich vier große Verfallstermine - jeweils am dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember. Zu diesen Terminen können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken.

Die wichtigsten Termine kommende Woche

Montag

Beim Treffen der Energieminister in Brüssel dürfte das Thema Energiewende in Deutschland ein großes Thema sein. Vergangene Woche sorgten die Dunkelflaute in Deutschland und dem daraus folgenden Stromrekordpreisen für Unmut in Norwegen und Schweden, die über rasant steigende Kosten klagten.

Dienstag

Der Wasserstoffkonzern Thyssenkrupp Nucera legt seine Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vor.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex für den Monat Dezember wird veröffentlicht. Eine deutliche Verbesserung des Konkjunkturindex, der sich im stark negativen Bereich befindet, ist nicht zu erwarten.

Mittwoch

Die US-Notenbank Fed entscheidet über weiteren Kurs der Geldpolitik. Dank eines stabilen Arbeitsmarkts und Fortschritten bei der Bekämpfung der Inflation rechnen Expertenmit einer Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte.

Donnerstag

Die Bank of Japan dürfte die Zinsen um 25 Basispunkte anheben.

Die Konsumforschungsinstitute GfK und NIM stellen ihre monatliche Studie zum Konsumklima in Deutschland vor. Eine leichte Verbesserung des angeschlagenen Konsumklimas der Deutschen ist möglich.

Der Logistikkonzern Fedex und der Sportartikelhersteller Nike legen Quartalszahlen vor.

Freitag

Verfallstag an den Terminbörsen. Der „Hexensabbat“ könnte zu stärkeren Kursschwankungen führen.  (dpa-afx/pg)

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