Dass aus 100 Dollar mehr als 16 000 Dollar werden, hört sich schon nach einer tollen Performance an. Doch es wären im gleichen Zeitraum auch rund 95 Millionen Dollar möglich gewesen. Dies zeigt eine Analyse des Vermögensverwalters HQ Trust.
02.05.2023 | 11:20 Uhr
Zugegeben, um solche Renditen zu erzielen, ist entweder pures Glück oder ein sehr, sehr langer Anlagehorizont Voraussetzung. Da HQ Trust-Kapitalmarktanalyst Pascal Kielkopf Zweiteres bevorzugt, hat er sich die Performance von US-Aktien seit dem Jahr 1926 angeschaut und den breiten US-Aktienmarkt mit den Ergebnissen einer Momentum-Strategie verglichen. Etwas vereinfacht gesagt, werden bei dieser Anlagestrategie Aktien gekauft, die bereits in den vergangenen Monaten gut liefen. Für seine Untersuchung verwendete der Analyst die Daten von Kenneth R. French: Der Finanzprofessor teilt die Unternehmen von NYSE, AMEX und NASDAQ nach ihrem Momentum in Drittel ein. Es gibt also Aktien mit hohem, mittlerem und niedrigem Momentum.
Pascal Kielkopf zu den Ergebnissen:
· „Nur die besten Aktien zu kaufen, hat lange funktioniert: Mit der Momentum-Strategie ließen sich in den vergangenen knapp 100 Jahren Traumrenditen erzielen.“
· „Seit 1926 hat der US-Aktienmarkt 9,9 % p.a. zugelegt. Über den langen Zeitraum wären aus den angelegten 100 Dollar rund 880.000 Dollar geworden.“
· „Mit dem Drittel der Aktien mit dem niedrigsten Momentum hätte die Rendite lediglich bei 5,5 % p.a. gelegen. Aus den 100 Dollar wären also nur 16.445 Dollar geworden.“
· „Wäre der Investor hingegen stets der Börsenweisheit „The Trend is Your Friend“ gefolgt und hätte das Drittel der Aktien mit dem höchsten Momentum gekauft, hätte die Rendite von 15,4 % p.a. den Gesamtwert des Portfolios auf rund 95,4 Millionen Dollar steigen lassen.“
Waren mit der Momentum-Strategie konstante Überrenditen möglich? Um das herauszufinden, verglich Pascal Kielkopf rollierende 10-Jahres-Renditen der Aktien mit dem höchsten Momentum mit dem Gesamtmarkt.
· „In den vergangenen knapp 100 Jahren gab es immer wieder größere Schwankungen. Am besten funktionierte die Strategie Ende der 1960er- und 1970er-Jahre, sowie in der ersten Hälfte der 2000er.“
· „Zuletzt fielen die Ergebnisse jedoch deutlich ernüchternder aus. In der Dekade, die im Frühjahr 2016 endete, hätten Anleger mit dieser Strategie sogar erstmals um 0,2 % p.a. schlechter abgeschnitten als der Gesamtmarkt.“
· „Der relativ konstante Abwärtstrend lässt vermuten, dass der Markt hier immer effizienter wurde. Das heißt aber nicht, dass die Strategie tot ist. In den vergangenen 10 Jahren lag die Outperformance immerhin noch bei rund einem Prozent pro Jahr.“
Bitte beachten Sie:
Die Vermögensanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden und kann im Extremfall zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Auch Prognosen haben keine verlässliche Aussagekraft für künftige Wertentwicklungen. Die Darstellung ist keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Alle Inhalte auf unserer Webseite dienen lediglich der Information. (pg)
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