Geldanlage: Frauen erzielen höhere Rendite

Über zwölf Monate beobachtete die ING-DiBa die durchschnittliche Rendite nach Provision von fast 584.000 anonymisierten Wertpapierdepotkunden. Das Ergebnis: Die Durchschnittsrendite aller berücksichtigten Kundendepots beträgt 4,8 Prozent. Frauen liegen jedoch mit einer erzielten Rendite von 5,8 Prozent über diesem Wert, Männer mit 4,1 Prozent darunter. Damit scheinen Frauen in der Wertpapieranlage erfolgreicher als Männer. Auch im Alter zeigen sich deutliche Unterschiede: Privatanleger, die 76 Jahre und älter sind, kommen auf eine durchschnittliche Rendite von 6,5 Prozent. Die erfolgreichsten Anleger wohnen der Studie zufolge nach in Hamburg. Auf Platz zwei liegt München (6,4 Prozent) und Berlin (5,8 Prozent). Am schlechtesten im Städteranking schneidet Dresden mit 2,9 Prozent ab.

Ähnliche Beobachtungen, dass Frauen wahrscheinlich erfolgreicher, zumindest aber anders Geld anlegen, als Männer, machen schon länger die Runde. So gibt der amerikanische Thinktank Hedge Fund Research (HFR) einen Index heraus, der die Performance frauengeführter Hedgefonds darstellt. Der Index zeigt: Frauen schlagen ihre männliche Konkurrenz in Einjahres-, Dreijahres- und Fünfjahresfrist, berichtet „derStandard“. 

Das heißt aber nicht, dass Frauen automatisch erfolgreicher Geldanlegen als Männer. Unterschiedliches, geschlechterspezifisches Investitionsverhalten kann in unterschiedlichen Marktphasen zu verschiedenen Ergebnissen führen. So kommt eine Studie der ING Diba, zusammen mit der Comdirect, Consors und der DAB Bank zu dem Ergebnis, dass vor allem das konservative Anlegerverhalten von Frauen in den vergangenen Marktphasen die bessere Wahl war und gute Renditen einbrachte, berichtet die „FAZ“ heute. Männer, die ähnlich konservativ wie Frauen eingestellt waren, erzielten ähnlich erfolgreiche Renditen. Zudem kann man davon ausgehen, dass Frauen, die in der Männerdominierten Finanzwelt als Hedgefonds-Managerinnen arbeiten, mit großer Wahrscheinlichkeit besonders talentiert sind. 

(TL)