Für 2018 erwarten die meisten Vermögensverwalter eine steigende Ertragslage und setzen auf Aktien – wenn nur die Politik nicht wäre.
21.03.2018 | 11:12 Uhr
Vermögensverwalter rund um den Globus werten Wirtschaftsumfeld und Geschäftsaussichten für dieses Jahr weiterhin positiv. Auch wenn eine Mehrheit davon ausgeht, dass sich die konjunkturelle Entwicklung in absehbarer Zeit abschwächen wird, erwarten die Asset-Manager langfristig annähernd eine Verdoppelung ihrer Assets under Management. Quelle der größten Risiken für die Geschäftsentwicklung ist ihrer Ansicht die nationale und internationale Wirtschaftspolitik. Das geht aus zwei Umfragen hervor, die von der Unternehmensberatung Price Waterhouse Cooper (PwC) und der Bank of America Merril Lynch unabhängig voneinander durch geführt worden sind.
So gaben 83 % der von PwC im Rahmen des 21. CEO Surveys befragten Asset-Manager an, sie hätten Sorge vor zunehmender Regulierung. Gut 80 Prozent sehen in geopolitische Unsicherheiten eine Gefahr für die Finanzmärkte und 77 % fürchten einen negativen Einfluss neuer Steuergesetze auf ihre Erträge. Die größte unmittelbare Bedrohung erkennen 32 % in Cyber-Kriminalität.
In Bezug auf die Wirtschaftlichen Aussichten geben sich die Manager zuversichtlich. 50 % gaben an, mit steigenden Wirtschaftswachstum zu rechnen, zehn Prozent glauben, dass sich das Wachstum abschwächt. Sie gehen von sinkenden Zuwachsraten aus. Wichtigster Markt bleibt nach Ansicht der Manager (48%) die USA, vor China (40%) und Deutschland (25%). Großbritannien (22%) und Japan (12%) folgen auf den Plätzen.
Positive Wachstumsaussichten für die Branche und die Weltwirtschaft
Quelle: PwC
Im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung erwartet die überwiegende Mehrheit der Manager steigende Umsätze. Neun von zehn Befragten prognostizieren ein Umsatzwachstum, mehr als 40 % denken aktiv über Zukäufe innerhalb der Branche nach, fast zwei Drittel planen, ihre Belegschaft auszubauen.
Die Ergebnisse decken sich in vielen Punkten mit der monatlichen Manager-Umfrage der US-Bank Merril Lynch, von der die Börsen-Zeitung in ihrer heutigen Print Ausgabe berichtet. Als größte konkrete Gefährdung der Finanzmärkte sehen die befragten Manager einen möglichen Handelskrieg (30%). Gleich dahinter wird eine ansteigende Inflation genannt (23%) vor einer Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums. Dass der Konjunkturzyklus sich seinem Ende entgegen neigt sehen Dreiviertel der Manager. Dennoch rechnet rund die Hälfte mit einem Goldilocks-Szenario und guten Wachstumsaussichten in den kommenden zwölf Monaten. Steigende Unternehmensgewinne erwarten 58% der Befragten.
Attraktivste Anlageklasse bleiben Aktien, in denen 41 % der Manager übergewichtet sind, vor Anleihen, in denen 64 % angaben, derzeit untergewichtet zu sein. In der Länderallokation rangieren europäische Aktien klar vor US-amerikanischen. Während 40% der Manager in Euro-Aktien übergewichtet anlegen, liegt die Netto-Quote bei US-Titeln bei -9 %. Britische Aktien waren im Schnitt ebenfalls netto untergewichtet (42%).
(DW)
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