Institutionelle Anleger setzen sich für dieses Jahr überdurchschnittlich hohe Rendite-Ziele. An deren Umsetzung glauben sie aber größtenteils selbst nicht.
03.01.2018 | 15:51 Uhr
Nach dem im letzten Jahr die Weltwirtschaft neuen Schwung gewonnen hat, blicken die institutionellen Investoren wie Pensionskassen, Stiftungen und Staatsfonds mit großer Zuversicht auf das anstehende Jahr. Einer Studie des Forschungsinstituts CoreData Research zufolge gaben weltweit 43 % der Asset Manager an, in diesem Jahr mehr als sieben Prozent Rendite aus dem Portfolio heraus holen zu wollen. Weitere 28 % nannten eine Zielrendite von 5-6 %.
Die Werte variieren nach Kontinent. So geben sich europäische Investoren vorsichtiger, was die Zielerwartungen betrifft. Auf dem alten Kontinent setzten nur 40 % die Erwartungen über der sieben Prozent-Marke an, etwas mehr als jeder Vierte (27 %) visiert 5-6 % an. Der Großteil hält Erträge von 1-4 % für realistisch.
Auf dem nordamerikanischen Kontinent sind vergleichsweise mehr Optimisten zu Hause: 54 % der Befragten gaben sich zuversichtlich, mehr als sieben Prozent zu erzielen zu wollen. Immerhin noch 29 % gaben 5-6 % als Ziel aus.
Quelle: Schroders
Relativiert wird der Blick auf die Ertragsaussichten von der Einschätzung nach der Erreichbarkeit der angegebenen Zielstellungen. Gefragt nach der Wahrscheinlichkeit die anvisierten Erträge erwirtschaften zu können, kehrt sich das Verhältnis um.
Wollen: ja – Können: vielleicht
Weltweit glauben 54 % der Studien-teilnehmer daran, dass sie ihre eigenen Erwartungen erfüllen werden. Von den optimistischen Nordamerikanern sind aber nur 46 % überzeugt davon, die Ziel-Rendite auch erwirtschaften zu können. Die Europäer sind dagegen – angesichts der moderateren Erwartungen – deutlich zuversichtlicher, ihre Ziele zu erreichen. Mehr als sechs von zehn Befragten gab dies zu Protokoll.
Diese Selbsteinschätzung spiegelt sich auch in der Einschätzung des nötigen Leistungsaufwands wieder. Im globalen Mittel gab mehr als die Hälfte (56 %) der Studien-Teilnehmer an, es werde 2018 schwerer Rendite zu erwirtschaften als im Vorjahr. In Europa glauben das vier Prozent mehr (58 %) als auf dem neuen Kontinent (54 %).
Politische Krisen werden das Investment beeinflußen...
Quelle: Schroders
Geopolitischen Ereignissen, wie dem aktuellen Aufruhr im Iran oder der seit langem schwelende Konflikt zwischen Nord-Korea und den USA messen viele Anleger hohe Bedeutung zu. Fast zwei Drittel der nordamerikanischen Institutionellen meinen, 2018 würden ihre Investment-Entscheidungen davon beeinflusst werden. In Europa glauben dies nur 45 %.
... und werden als Opportunitäten begriffen
Quelle: Schroders
Einen negativen Effekt fürchten aber die wenigsten. Institutionelle Investoren aus Übersee halten geopolitische Events überwiegend (73 %) für eine gute Gelegenheit zu investieren. In Europa ist dieser Wert nur um fünf Prozentpunkte geringer. Rund ein Drittel aller befragten Investoren zeigt sich gegenüber politischen Ereignissen gar völlig immun.
(DW)
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