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Höchststand bei Fusionen von Assetmanagern

Die Zusammenschlüsse von Assetmanagern haben 2017 einen Höchststand erreicht. Seit der Finanzkrise wurden nicht mehr so viele Fusionen und Übernahmen gemeldet.

15.01.2018 | 15:36 Uhr

 

Insgesamt gingen 2017 im Sektor der Vermögensverwalter Fusionen im Wert von fast 40 Milliarden Euro über den Tresen, während die Anzahl der Transaktionen auf den niedrigsten Stand seit 2006 fiel. Der Trend geht demnach zu weniger, aber teureren Deals vor allem bei Unternehmen aus dem mittleren Drittel. Das geht aus Zahlen hervor, die das Research-Unternehmen Dealogic für die Financial Times zusammengestellt hat.

 Weltweit wurden im vergangenen Jahr 781 Fusionen angekündigt; im Jahr zuvor waren es noch 853 und 2011 sogar fast 1.200. Höhere Fusions-Volumina wurden hingegen 2007 und 2009 gemeldet, als jeweils Deals im Wert von fast 50 Milliarden Euro über die Bühne gingen. Damals sammelten Fondsgesellschaften den ins Straucheln geratenen Wettbewerb ein – wie BlackRock, die 2009 für 13,5 Milliarden US$ die Konkurrenten von Barclays und iShares kassierten.

Heute setzen passive Fondsprodukte, zunehmender Druck auf die Gebühren sowie steigende Kosten für Research im Zuge der Mifid-II-Regularien die Branche unter Druck. Betroffen sind vor allem mittelgroße Firmen mit aktiv gemanagten Produkten, deren Profitabilität in Gefahr gerät.

Dabei ist laut Aktienanalyst Phil Dobbin von der Investmentbank Jefferies ein Trend zum Zusammenschluss vor allem schwächerer Unternehmen, bei denen es in jüngster Vergangenheit zu Mittelabflüssen kam, zu verzeichnen. „Diese Unternehmen versuchen, größer zu werden, sich zu diversifizieren und den Druck auf die Gebühren abzufedern,“ erklärt Dobbin der Financial Times.

Von Mittelabflüssen sind allerdings nicht nur mittlere Asset Manager betroffen: Größter Paukenschlag 2017 war sicherlich die Elefantenhochzeit von Standard Life und Aberdeen, deren gemeinsamer Marktwert bei mehr als 12 Milliarden Euro liegt. Beide Unternehmen mussten im weiteren Verlauf des Jahres Abflüsse von mehr als 11 Milliarden Euro aus dem verwalteten Vermögen verzeichnen.

Allerdings werden Zusammenschlüsse von Unternehmen innerhalb ein und desselben Marktes auf der Suche nach Synergieeffekten künftig eher die Ausnahme sein, meint Stephen Jones. Der PwC-Partner erwartet eher eine Zunahme der grenzüberschreitenden Fusionen, bei denen Asset Manager ideale Ergänzungen für ihr eigenes Unternehmen im Ausland suchen.

Nach Ansicht von Phil Dobbins werden große Player zukünftig vermehrt auf die Jagd nach Nischenplayern gehen, deren Fähigkeiten – etwa Spezialfonds im Bereich Private Equity, Private Debt oder Mezzanine – ihre eigenen ergänzen: „Die Assetmanager wollen sich gegen den ausbreitenden Einfluss der Indizes wappnen.“

TG)

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