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Börse

Legenden der Börse - das sind die Erfolgsrezepte berühmter Investoren - Teil 4

Der Erfolg berühmter Investoren taugt nicht nur für faszinierende Geschichten. Das Kalkül dieser fünf Börsenstars kann sich jeder Finanzprofi ins Depot holen.

31.08.2021 | 07:15 Uhr von «J. Billina, E. Eder, J. Gross, A. Hohenadl, C. Platt»

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Sie haben Reichtümer angehäuft und teilweise wieder verloren, haben Strategien geprägt und neue Anlageideen entdeckt. Nahezu jeder, der sich mit Geldanlage beschäftigt, stößt früher oder später auf die Namen von Börsenlegenden. Für manchen sind die berühmten Vorbilder sogar der Auslöser, sich selbst intensiver mit seinen Finanzen zu beschäftigen und mit dem Investieren zu beginnen.

Zeitlose Strategien

Tatsächlich ist es immer wieder lehrreich, sich mit den Erfolgsrezepten der Stars auseinanderzusetzen. Die meisten Strategien funktionieren bis heute, manchmal leicht abgewandelt. Eine außergewöhnliche Performance über viele Jahre ist ein Indiz dafür, dass eine Anlagemethode auch in Zukunft aufgehen kann. Wer sich Wissen über die dahinterstehenden Personen aneignet, merkt in der Regel auch recht schnell, ob er oder sie sich mit dem Vorgehen identifizieren kann - oder es nicht der persönlichen Risikoneigung entspricht.

Natürlich gibt es viel mehr als nur fünf Börsenlegenden. Der ein oder andere Leser mag bestimmte Berühmtheiten vermissen oder die ausgewählten Investoren für bei Weitem nicht bedeutend genug erachten. Die Redaktion hat sich nicht nur für Jesse Livermore, Warren Buffett, Jim Rogers, Mark Mobius und Cathie Wood entschieden, weil sie außergewöhnlich erfolgreich waren oder sind, sondern auch, weil sie für bestimmte, sehr verschiedenartige Anlagestile stehen.

Zu jedem berühmten Investor beziehungsweise Investorin nennen wir mehrere Anlagevehikel, mit denen sich die jeweilige Börsenstrategie ganz unkompliziert ins Depot holen lässt. In diesem Sinne: Viel Erfolg bei der Geldanlage!

Mark Mobius: Der Schwellenländer-Pionier

So mancher legendäre Investor ist für seinen Anlagestil bekannt. Mark Mobius hat seinen Kultstatus einer ganzen Region zu verdanken - genau genommen sogar mehreren. Er war einer der Ersten, der auf die Anlagechancen in Schwellenländern hingewiesen und sie genutzt hat.

Zu Beginn seiner beruflichen Karriere widmete sich Mobius vor allem Anlagen in Asien. In Hongkong führte er ein Beratungsunternehmen und wurde anschließend Direktor bei der internationalen Wertpapierfirma Vickers da Costa. 1983 eröffnete er eine Niederlassung in Taiwan und war bis 1986 Direktor der International Investment Trust Company, der ersten und größten Kapitalverwaltungsgesellschaft Taiwans.

Sein Ruf als legendärer Investor für aufstrebende Staaten basiert vor allem auf seiner Zeit bei der Fondsgesellschaft Franklin Templeton. Gründer Sir John Templeton holte Mobius 1987 in seine Firma, wo dieser die Verantwortung für die gesamten Aktivitäten in Schwellenmärkten übernahm. Zu Beginn kümmerte sich Mobius dort um 100 Millionen US-Dollar. Im Lauf der Zeit vervielfachte er das verwaltete Vermögen: In der Spitze managte er mit seinem Team mehr als 50 Milliarden Dollar und war für 80 Fonds verantwortlich.

Mobius wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Auch der Finanzen Verlag, in dem €uro am Sonntag erscheint, ehrte ihn. Für die Pionierarbeit mit Aktien aus Schwellenländern und die kontinuierlich guten Ergebnisse seiner Fonds kürte ihn der Verlag 2013 zum "Fondsmanager des Jahres".

2018 verlässt Mobius die Gesellschaft, für die er mehr als 30 Jahre lang tätig war. Zu diesem Zeitpunkt ist er 81 Jahre alt und hätte sich den Ruhestand redlich verdient. Doch anstatt kürzer zu treten, will es der "Indiana Jones der Emerging Markets", wie er scherzhaft bezeichnet wird, noch einmal wissen. Er gründet mit Mobius Capital Partners eine eigene Investmentfirma und holt einige Weggefährten aus seiner Zeit bei Franklin Templeton mit an Bord.

"Bei Templeton habe ich mich mit Hunderten Aktien beschäftigt, jetzt verfolge ich eine einzige Strategie und konzentriere mich auf eine beschränkte Zahl an Titeln", berichtet Mobius über seine aktuelle Arbeit.

Nebenwerte im Blick

In seinem Fonds, dem Mobius Emerging Markets, investiert der Schwellenländer-Altmeister gezielt in kleine und mittlere Unternehmen. "Wir bevorzugen es, uns von Titeln aus den großen Indizes fernzuhalten", sagt er. In aufstrebenden Märkten sucht er aufstrebende Firmen.

Der enge Kontakt zu den Unternehmenslenkern, der Blick auf das Umfeld und die Kultur der Firmen ist für ihn schon immer wesentlich gewesen. In seiner eigenen Gesellschaft mit engem Fokus kann er dem besonders gut nachgehen. "Wir stecken unglaublich viel Zeit hinein, um das Management eines Unternehmens kennenzulernen", erklärt er. Der Fondsmanager sieht sich als Partner der Firmen, in die er investiert. "Wir wollen ihnen dabei helfen, bekannter und erfolgreicher zu werden", sagt er.

Wer 100 Prozent Mobius will, bekommt im Mobius Emerging Markets Fund das ideale Produkt. Es enthält Aktien von Unternehmen mit einem widerstandsfähigen Geschäftsmodell und guten Wachstumsaussichten, die nach Ansicht des Fondsmanagers an der Börse unterbewertet sind. Nur 28 Titel finden sich im Portfolio, in dem Werte aus Indien, Taiwan und China besonders häufig vertreten sind. Seit seiner Auflegung vor knapp drei Jahren zählt der Fonds zu den besten Portfolios für Nebenwerte aus Schwellenländern.

Wer auch in Bluechips aus Emerging Markets investieren will, sollte sich den Morgan Stanley Emerging Leaders anschauen. Der Fonds ist mit 33 Titeln ähnlich konzentriert wie das Mobius-Produkt, hält aber zusätzlich Schwergewichte wie den chinesischen Onlinekonzern Tencent oder Taiwan Semiconductor.

In Länder, deren Entwicklung den etablierten Schwellenländern wie China oder Brasilien noch etwas hinterherhinkt, investiert der Magna New Frontiers. Engagiert ist der Fonds etwa in Vietnam, Kasachstan oder Kuwait. Für vorsichtige Anleger ist das Produkt nicht gedacht, weil sein Wert stark schwankt. Um die Chancen dieser Grenzmärkte zu nutzen, ist es jedoch gut geeignet.

Drei Investments zum Thema Schwellenländer

Name ISIN Rendite in % 5 Jahre Anlagefokus
Magna New Frontiers IE00B68FF474 72,1 Grenzmärkte
Mobius Emerging Mkts. LU1846739917 - EM Nebenwerte
Morgan Stanley Em. Leaders LU0815263628 95,7 EM Standardwerte

Stand: 11.08.2021

Teil 5 dieser Serie am 01.09.2021 befasst sich mit der Anlagestrategie von Cathie Wood.

Dieser Artikel erschien zuerst am 21.08.2021 auf boerse-online.de

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