Laut aktuellem Commitments-of-Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC herrschte unter den Terminmarktprofis hinsichtlich Silber-Futures keine einheitliche Stimmung.
26.05.2021 | 12:15 Uhr von «Jörg Bernhard»
Das allgemeine Interesse an Silber-Futures legte in der Woche zum 18. Mai auf den höchsten Stand seit drei Monaten zu, was sich bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) in einem Anstieg von 178.250 auf 181.600 Futures (+1,9 Prozent) bemerkbar gemacht hat. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten stellte sich zwar ein Plus von 73.300 auf 74.400 Kontrakte (+1,5 Prozent) und damit zum siebten Mal in Folge ein Zuwachs ein, in den Wochen zuvor fiel dieses allerdings deutlich stärker aus. Unter großen und kleinen Terminspekulationen gab es zudem keine einheitliche Tendenz auszumachen. Während Großspekulanten (Non-Commercials) im Berichtszeitraum skeptischer geworden sind, war unter Kleinspekulanten (Non-Reportables) ein kräftig gestiegener Optimismus auszumachen.
Weil Großspekulanten bei nahezu unverändertem Long-Engagement ihr Short-Exposure (plus 2.100 Kontrakte) kräftig erhöht haben, reduzierte sich deren Netto-Long-Position von 52.800 auf 51.000 Kontrakte (-3,4 Prozent). Mehr als kompensiert wurde dieser Negativtrend jedoch durch die Transaktionen kleiner Terminspekulanten. Deren Netto-Long-Position hat sich nämlich innerhalb einer Woche von 20.400 auf 23.400 Futures (+14,7 Prozent) signifikant erhöht. Dies stellte übrigens den höchsten Wert seit 15 Monaten dar.
Eine ausgesprochen bullishe Nachfrageprognose veröffentlichte in der vergangenen Woche das Silberinstitut. Das derzeit noch relativ kleine Marktsegment "gedruckte und flexible" Elektronik soll in den kommenden zehn Jahren einen Nachfrageboom von 48 Millionen auf 74 Millionen Feinunzen (+54 Prozent) erfahren. Solche Produkte kommen in diversen Industriebranchen verstärkt zum Einsatz. Nur zur Erinnerung: Für das laufende Jahr erwartet das Silberinstitut eine Silbernachfrage von insgesamt 1.033 Millionen Unzen, wobei ungefähr ein Drittel auf das Konto der Elektronikbranche gehen wird. Hier gelten die folgenden drei Industriesektoren als besonders wichtig: Photovoltaik, Energieversorgung und Automobile.
Dieser Artikel erschien zuerst am 26.05.2021 auf boerse-online.de
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