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El-Erian: Varoufakis hatte Recht

Varoufakis Ideen für Griechenland seien richtig gewesen, so El-Erian.
EU

In einem Kommentar verteidigt Mohamed A. El-Erian Yanis Varoufakis Pläne und fordert mehr Respekt seitens der europäischen Staaten für Griechenland.

31.07.2015 | 11:02 Uhr

Zwar hat Yanis Varoufakis sein Amt als Finanzminister Griechenlands niedergelegt, in den Medien ist er jedoch nach wie vor stark präsent – meistens mit negativen Schlagzeilen. Zuletzt wurden seine heimlichen Vorbereitungen für den Fall eines Grexits öffentlich. In Griechenland ist er nun wegen Hochverrats angeklagt.

Mohamed A. El-Erian, seinerzeit Vorstandsvorsitzender der Investmentgesellschaft Pimco stellt sich in einem durch das „Project Syndicate“ veröffentlichten Kommentar hinter Varoufakis und seine Pläne. „Varoufakis mag seine Ideen mit zu wenig Feingefühl vorgebracht haben, sie waren dennoch in Großem und Ganzen richtig“, so El-Erian. 

Varoufakis habe zwei Aufgaben gehabt: Zum einen die Verhandlungen mit den Gläubigern Griechenlands in Richtung Wirtschaftswachstum und Arbeitsplatzschaffung lenken, zum anderen dafür zu sorgen, dass Griechenland von seinen europäischen Partnern wieder mit Würde behandelt werde. 

Drei Punkte habe Varoufakis, beflügelt durch den Sieg der Syriza Partei und ökonomisches Verständnis, durchsetzen wollen: Weniger, aber intelligentere Sparpolitik, strukturelle, aber gleichzeitig sozial zu vereinbarende Reformen und einen Schuldenerlass. „Viele Ökonomen haben seine Meinung geteilt.“

Die an Varoufakis geübte Kritik sei daher keine Kritik an seinen Forderungen, sondern Kritik an der Art und Weise, wie er sie verfolgte. „Varoufakis hat seine Meinung aggressiv und offen vorgebracht, damit hat er Europäische Politiker verärgert.“ Die Folge daraus: Europas Politiker hätten auf ihren alten Standpunkten beharrt. Varoufakis musste erst die Verhandlungen einem anderem überlassen und schließlich den Hut nehmen. 

„Love him or hate him: Varoufakis hat zwar die Verhandlungsposition Griechenlands unterschätzt und er hätte den Regeln europäischer Verhandlungen mehr Beachtung schenken sollen, aber es wäre eine Tragödie seine Argumente aus dem Blick zu verlieren.“ Es wäre zudem unverantwortlich von Varoufakis gewesen, nicht im Stillen an einem Pan B zu arbeiten. Soll Griechenland in der Eurozone bleiben, so El-Erian, so benötige es nicht nur den Respekt der europäischen Staaten, sondern auch deren respektvolle Behandlung. 

(TL)

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