Die Politiker aber auch die Investoren an den Finanzmärkten
verfolgen nun bereits seit Wochen und Monaten mit offenen Mündern die
Geschehnisse und Nachrichten aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die
Rede von JD Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz und spätestens die
Inszenierung im Oval Office sollten als „Hallo Wach!“ für Europa in die
Geschichtsbücher eingehen.
Wenn wir uns aber einen Moment zurücklehnen und möglichst
objektiv die Chancen und Risiken dieser Situation abwägen, so ist durchaus
erkennbar, dass dies insbesondere für Europa eine große Chance darstellt. Erste
Reaktionen aus Deutschland (Infrastrukturpaket + Rüstungspaket) zeigen
deutlich, dass die Zeichen der Zeit erkannt werden und dass die Abnabelung vom
„großen Bruder“ Amerika in vollem Gange ist. Dies besitzt auch Relevanz für die
Finanzmärkte!
Mit dem 500 Mrd. Euro „Sondervermögen“ für
Infrastrukturinvestments in Deutschland könnte eine Initialzündung einhergehen.
Wenn dann noch ein Waffenstillstand in der Ukraine erfolgt und dort für den
Wiederaufbau sicherlich weitere „Sondervermögen“ zur Verfügung gestellt werden,
wird dies einen Konjunkturimpuls aussenden und wir sind der Ansicht, dass
insbesondere Unternehmen aus der Branche „Construction and Materials“ die
Auftragsbücher füllen können. Von diesem Szenario kann man insbesondere mittels
eines Branchen-ETF (Ishares STOXX 600 Construction and Materials ISIN:
DE000A0H08F7) profitieren. Das durchschnittliche KGV liegt mit etwas über 17
auf „DAX-Niveau“ aber deutlich unterhalb des MSCI World. Die Ländergewichtung
hat den Schwerpunkt in Frankreich, der Schweiz und Schweden.
Nachdem in den letzten Jahren insbesondere die Big Techs aus
Amerika den Ton angegeben haben, stehen derzeit die Weichen gut für eine
Aufholbewegung Europas. Europa ist nicht nur günstiger, Europa (und hier
insbesondere Deutschland) wird den Fuß von der „Fiskalbremse“ nehmen und der
Rückenwind, den die US Wirtschaft durch die Fiskalstimuli mit deutlichen
Fiskaldefiziten nun schon seit Jahren genießt, wird auch endlich europäischen
Unternehmen zuteil. Genug zu tun hätten wir: sowohl die vernachlässigte Infrastruktur
in „Good Old Germany“ als auch die Chancen in der Ukraine werden für
ausreichend Projekte sorgen.
Ein letzter Hinweis zum Timing: in den kommenden Wochen wird
Europa ins Fadenkreuz der US-Zollthematik kommen. Dies wird sicherlich für gute
Einstiegskurse sorgen können.
Diesen Beitrag teilen: