Fondsmanager
Mark Urquhart ist Partner von Baillie Gifford. Die Fondsgesellschaft wurde bereits 1908 in Edinburgh gegründet. Sie ist im Besitz von 58 Partnern. Urquhart managt den Baillie Gifford Worldwide Long Term Global Growth Fund zusammen mit John MacDougall. Seit Januar 2022 wird das Duo von Gemma Barkhuizen und Michael Pye unterstützt. Urquhart kam 1996 zu Baillie Gifford. Er ist Leiter des Long Term Global Growth Teams, das er 2003 mitbegründet hat. Zuvor war er in den Teams für US-amerikanische, britische und japanische Aktien tätig. Im Jahr 2004 wurde er zum Partner ernannt.
Anlagestrategie
Fondsmanager Mark Urquhart und John MacDougall setzen beim Baillie Gifford Worldwide Long Term Global Growth Fund konsequent auf ein konzentriertes Portfolio aus Unternehmen, die in den kommenden Jahrzehnten signifikantes Wachstumspotential bieten – oft in Bereichen, die heute noch relativ wenig Beachtung finden. Dies umfasst nicht nur etablierte Branchen wie Technologie und Gesundheitswesen, sondern auch disruptive, zukunftsträchtige Sektoren wie Künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien und biotechnologische Innovationen. Sie werden im Schnitt sieben Jahre gehalten. Urquhart und seine Kollegen versuchen zu verstehen, wie die Bewertung eines Unternehmens in fünf bis zehn Jahren aussehen könnte und warum der Markt dies vielleicht nicht erkennt. Das Duo analysiert die Titel sehr gewissenhaft, da sie wissen, dass nur wenige Unternehmen langfristig zu den Kurstreibern gehören. „Wir suchen nach Unternehmen, die ein Vielfaches ihrer derzeitigen Größe erreichen können, einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil haben, von visionären und unternehmerischen Managementteams geführt werden und die einen klaren Weg zur langfristigen Rentabilität eingeschlagen haben“, sagt Urquhart. Ein Unternehmen, das fünf Jahre lang mit 15 Prozent wächst, wird sich zwar laut Urquhart verdoppeln. Aber ein Unternehmen, das fünf Jahre lang mit 35 Prozent wächst, verfünffacht seinen Wert. Dieser Unterschied sei äußerst spannend und er versucht, ihn systematisch zu nutzen. Dabei komme es vor allem auf das Management eines Unternehmens an. Das Gewinnwachstum des Portfolios beträgt knapp 27 Prozent.
Nicht von Panik anstecken lassen
Als langfristiger Anleger müsse man auch vermeiden, sich von der Panik anstecken zu lassen, wenn die Kurse fallen, und lieber prüfen, ob die eigenen Bestände noch ihre operativen Ziele erreichen. Das bedeute aber nicht, dass man spielverändernde Ereignisse ignorieren sollte. Urquhart hat in seiner Laufbahn bereits zehn Finanzkrisen erlebt, von der Asienkrise im Jahr 1997 bis hin zu den aktuellen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und dem Inflationsanstieg. Daher fühlt er sich in der Lage, meist die richtigen Entscheidungen in solchen Phasen zu treffen.
Portfolio
Zurzeit sind 40 Titel im Portfolio. Erstaunlich ist, dass Urquhart und seinen Kollegen nach wie vor auf China setzen. 13,2 Prozent des Portfolios sind im Reich der Mitte investiert. In die Top Ten hat es allerdings mit Meituan nur ein Wert geschafft. Die Top Ten haben ein Gewicht von 41,1 Prozent. Der Baillie Gifford-Auswahl-Prozess hat ergeben, dass US-Titel in den Top Ten sind mit knapp 38 Prozent gewichtet sind. Insgesamt machen sie gut 52,5 Prozent aus. Europa ist mit 15,2 Prozent gewichtet. Amazon hat als größter Titel einen Anteil von sieben Prozent. Active-Share-Quote beträgt 89 Prozent. Der jährliche Turnover betrug 19 Prozent.
Performance
Die kurz- und langfristige Performance des Fonds sind nach wie vor gut. Knapp 100 Prozent hat er über die vergangenen fünf Jahre zugelegt und 30 Prozent auf 1-Jahressicht. Allerdings war die Wertentwicklung im Jahr 2022 wie auch bei manch anderen wachstumsorientierten Fonds sehr schlecht. Die Volatilität des Fonds ist auf 3-Jahresbasis mit gut 23 Prozent rund zehn Prozentpunkte höher als beim MSCI World.
Fazit
Die Performance des Fonds auf 12-Monatsbasis liegt bei rund 30 Prozent. Das ist sehr gut. Sollte es jedoch wieder in den Krisenmodus gehen, könnte der Fonds auch wieder stärker einbüßen. Das sollten Anleger immer im Hinterkopf behalten. Wer wirklich langfristig über zehn oder besser 20 Jahre investieren möchte, der sollte sich den Fonds auf die Kaufliste setzen.
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