Während die US-Notenbank Fed ihren Leitzins am Vortag
kräftig angehoben hatte, beschloss die Bank of Japan (BoJ) am Freitag nach
zweitägiger Tagung, ihre wichtigsten geldpolitischen Hebel unverändert zu
lassen. So sollen die kurzfristigen Zinssätze bei minus 0,1 Prozent und die
langfristigen bei etwa null bleiben. Auch hält die BoJ an ihren Käufen von
Staatsanleihen und Aktien fest.
Damit fahren die japanischen Notenbanker weiter unbeirrt
einen gegensätzlichen Kurs im Vergleich zu den Kollegen in Europa und den USA.
In Reaktion auf die Entscheidung der BoJ wertete der Yen gegenüber dem Dollar
weiter rasant ab, fing sich daraufhin aber wieder. Der Handel am Devisenmarkt
verlief jedoch weiter volatil.
Die japanische Währung war diese Woche gegenüber dem Dollar
auf ein 24-Jahres-Tief gesackt. Die Schwäche des Yen schürt an den Märkten die
Besorgnis, dass die Haltung der BoJ die Inflation verschärft und der Wirtschaft
schadet, statt ihr mit niedrigen Zinsen Auftrieb zu verleihen. Andererseits war
die Entscheidung der Notenbank, an ihrem Kurs einer gelockerten Geldpolitik
festzuhalten, erwartet worden.
Zwar steigen die Preise auch in Japan, die Inflation wird
jedoch vor allem durch die hohen Energiepreise getrieben. BoJ-Gouverneur
Haruhiko Kuroda hatte denn auch vor der Entscheidung zu erkennen gegeben, dass
es ungeachtet der dramatischen Abschwächung des Yen vorerst zu keiner Straffung
der Zügel kommen dürfte.
Quelle: dpa-AFX
Diesen Beitrag teilen: