Peter E. Huber kann es nicht lassen

Peter Huber, einer der bekanntesten deutschen Value-Fondsmanager, kann es einfach nicht lassen und hat einen neuen Fonds gestartet, obwohl er eigentlich 2018 in den Ruhestand gehen wollte. Beim TT Contrarian Global bekommen Anleger Huber pur. Er verfolgt dieselbe Anlagestrategie, wie er sie über 18 Jahre (von Mitte 2000 bis Mitte 2018) beim StarCapital Starpoint verfolgte. Das bedeutet einen prognosefreien Investmentansatz, eine konsequent antizyklische Steuerung der Aktienquote, Absicherung über Index-Futures und keine Aktien, denen „die Zukunft gehört“.

Huber konzentriert sich auf die Bewertungen

„Statt eines prognosebasierten Investment­ansatzes verfolgen wir eine bewertungs­orientierte Anlagestrategie. Denn langfristig bestimmt die Entwicklung der Unternehmensgewinne und anderer fundamentaler Bewertungsfaktoren die Börsenentwicklung“, sagt Huber. Dies gelte jedoch nicht auf kurze Sicht. „So bieten sich gerade in Rezessionsphasen, wenn die Unternehmensgewinne einbrechen, besonders günstige Einstiegschancen in den Aktienmarkt – obwohl das Kurs-Gewinn-Verhältnis dann optisch hoch erscheint, und umgekehrt“, erklärt der Altmeister. Huber und seine Kollegen glätten daher die Unternehmensgewinne durch das sogenannte Shiller-KGV. „Dabei handelt es sich um die durchschnittlichen, inflationsbereinigten Gewinne der letzten zehn Jahre bezogen auf das aktuelle Kursniveau. Seitdem entsprechende Daten erfasst werden können, schwankt das Shiller-Kurs-Gewinn-Verhältnis um einen Wert von knapp 20“, so Huber.

Das Portfolio des TT Contrarian Global ist extrem günstig bewertet

Derzeit hat er jedoch deutlich günstigere Aktien im Portfolio. Das KGV des Fondsportfolios beträgt rund sieben, weist ein KBV von 1,1 auf und hat eine Dividendenrendite von 4,5 Prozent. Insgesamt beträgt die Unterbewertung des Portfolios auf Basis der Bewertungskennziffern über 50 Prozent. Zu seinen Top-Positionen zählen der iShares Korea ETF, Gazprom, Totalenergies, Shell und Sanofi.

Fazit: Der TT Contrarian Global ist nichts für ESG-Anhänger. Da Huber nur extrem günstige Titel kauft, könnte er 2022 zu einem der Überflieger gehören.

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