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2024 wird das Jahr der Infrastruktur-Investments

Auch erneuerbare Energien im Fokus
Alternative Anlagen

Die Einführung von ELTIF 2.0 ebenso wie der Offenen Infrastruktur-Sondervermögen lenkt den Blick der Anleger verstärkt auf Infrastruktur-Investments. Insbesondere Renewables bieten geeignete Investmentziele, die der Versorgung mit erneuerbaren Energien dienen

11.06.2024 | 10:00 Uhr von «Wilhelm Nordhaus»

Jahr um Jahr zerbrechen sich ­Anleger den Kopf, welche Assetklasse wohl die angesagteste sein wird. In diesem Jahr haben Infrastruktur-Investments gute Aussichten, ganz weit vorne zu landen. Während bei Aktien- und Anleihemärkten vor allem Konjunktur- und Zinssorgen eine Rolle spielen, steht bei nationalen Regierungen und der Europäischen Union (EU) der Ausbau der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen im Sinne der CO₂-Reduzierung und der Abbau der Nutzung fossiler Energieträger weiterhin ganz oben auf der Agenda.

Die Investitionen zum Erreichen der Klimaziele bis 2050 werden weltweit auf mehr als zwei Billionen Euro geschätzt. Für die EU wird ein Anstieg der Bruttokapazität aus erneuerbaren Energieträgern um jährlich mehr als zehn Prozent bis 2030 prognostiziert. In Deutschland sollen nach den Plänen der Bundesregierung bis dahin mindestens 80 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen – vor allem aus Windkraft- und Solaranlagen. Dagegen hat in anderen Sektoren der Wirtschaft die Investitionszurückhaltung zuletzt merklich zugenommen.

Resiliente Infrastruktur

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass sich viele Anleger die Frage stellen, ob 2024 das Thema Infrastruktur überdurchschnittliches Potenzial hat – als einer jener Sektoren der Wirtschaft, denen es gelingt, sich von der allgemeinen Konjunkturentwicklung abzukoppeln. „In nahezu allen Wirtschaftsbereichen klagen die Unternehmen über eine rückläufige Nachfrage. In der Industrie und der Bauwirtschaft sind mittlerweile die dicken Auftragspolster abgeschmolzen, die die Unternehmen noch zu Corona-Zeiten aufgebaut hatten“, heißt es etwa in einer Mitteilung des Ifo-Instituts Ende Januar.

Ganz anders stellt sich die Situation im Bereich der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen dar. Dort sind die Aussichten auf überdurchschnittliches Wachstum intakt. Zwar sei im letzten Jahrzehnt die globale Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien bereits um 130 Prozent gestiegen – während die aus nicht erneuerbaren Quellen nur um 24 Prozent zunahm. Dessen ungeachtet bleibe das weitere Entwicklungspotenzial enorm. „Denn noch immer werden weltweit rund 36 Prozent des Stroms aus Kohle, 23 Prozent aus Erdgas und drei Prozent aus Erdöl gewonnen“, schrieb etwa die Deutsche Bank in einer Einschätzung im Vorjahr.

Investitionen in die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern sind notwendig, politisch und gesellschaftlich gewollt und vergleichsweise rentabel, selbst wenn staatliche Subventionen auf dem Rückzug sind. Auch in Deutschland ist die feste Einspeisevergütung für neue Projekte einem stärker marktwirtschaftlich orientierten Bietersystem gewichen.

Man mag sich fragen, ob diese Entscheidung nicht etwas zu früh getroffen wurde. Doch grundsätzlich wird sich diese Dynamik nicht mehr rückgängig machen lassen, und Investoren müssen sich auf ein zukünftig stark verändertes Marktumfeld einstellen.

Breiter Zugang

Bislang waren Investments in die Infrastruktur erneuerbarer Energien überwiegend institutionellen Anlegern vorbehalten. Deren Interesse an der Assetklasse ist seit Jahren gut dokumentiert. So zeigte eine im Vorjahr unter 120 institutionellen Investoren durchgeführte Umfrage von Patrizia, einem Anbieter von Investments in Immobilien und Infrastruktur, dass 56 Prozent der Befragten den Anteil erneuerbarer Energien in ihrem Infrastrukturportfolio erhöhen wollen. 45 Prozent planen, ihre Allokation bei alternativen Energielösungen wie Biogas und Wasserstoff auszubauen. Auch auf längere Sicht ist der Trend ungebrochen: So planen 60 Prozent der Investoren, den Infrastrukturanteil ihrer Portfolios in den nächsten fünf Jahren heraufzusetzen.

Doch die vorrangige Ausrichtung auf institutionelle Anleger ist inzwischen Vergangenheit. Mit dem Konzept des Offenen Infrastruktur-Sondervermögens hat der Gesetzgeber inzwischen Privatanlegern gezielt die Möglichkeit eröffnet, in Infrastruktur zu investieren.

Auch der ELTIF hat entsprechend den Anfang 2024 in Kraft getretenen neuen Regeln an Attraktivität gewonnen (siehe auch  "Der neue ELTIF-Boom"). Diese erleichtern nicht nur die Konzeption des ELTIF an sich, sondern außerdem die Zeichnung für alle Beteiligten. Passé ist unter anderem die bisher geltende Mindestanlagesumme von 10 000 Euro und die damit verbundene Vorgabe, dass ­ELTIF-Anleger ein verfügbares Anlagevermögen von mindestens 100 000 Euro besitzen müssen.

Der Zeitpunkt ist günstig. „Der Infrastruktur-Investitionsbedarf ist ebenso vorhanden wie die Nachfrage der Investoren nach entsprechenden Anlagen“, so die Einschätzung von Markus Bannwart, Head of Capital Markets & Fund Structuring bei Universal Investment. „Wir werden noch einen merklichen Anstieg des Interesses sehen“, prognostiziert Bannwart.

Gemeinsam mit KGAL, einem Investment- und Assetmanager für Real Estate, Sustainable Infrastructure (Energie) und Aviation, hat Universal Investment Ende 2023 mit dem Fonds „KGAL klimaSUBSTANZ“ ein offenes Infrastruktur-Sondervermögen für Privatanleger aufgelegt. Der Fonds, einer der ersten am deutschen Markt, nutzt das etablierte Konzept eines Offenen Immobilien-Publikumsfonds und überträgt es auf die Assetklasse Erneuerbare Energien. „So können Anleger ihr Kapital nachhaltig einbringen, um die europaweite Energiewende voranzutreiben und gleichzeitig mittel- und langfristig Vermögensaufbau betreiben“, erläutert Matthias Weber, Head of Sales Retail Business von KGAL.

Weber nennt eine Reihe von Vorteilen: „Da die Nachfrage nach grünem Strom aus Gründen der Nachhaltigkeit, aber auch wegen der steigenden Rentabilität auf absehbare Zeit ungebrochen sein wird, unterliegen Erneuerbare-Energien-Infrastrukturen im Gegensatz zu anderen Assetklassen nicht den typischen Marktzyklen.“ Weitere Charakteristika der neuen Fondsangebote sind die unbegrenzte Laufzeit, aber auch die 24-monatige Haltefrist vor Anteilscheinrückgabe und die Notwendigkeit von deren Ankündigung ein Jahr im Voraus. Denn – ähnlich wie die Assets in einem Offenen Immobilienfonds – können auch Assets Offener Infrastruktur-Sondervermögen nicht von heute auf morgen verkauft werden, was den Fondsbetreibern ein erhöhtes Maß an Planungssicherheit bringt.

Innovatives Produkt

Das Offene Infrastruktur-Sondervermögen ist ebenso wie der ELTIF ein innovatives Produkt, das durch Mobilisierung privaten Kapitals messbar zur Dekarbonisierung der Volkswirtschaft beitragen kann. Entsprechend dürften Infrastrukturfonds unter den Regeln der Offenlegungsverordnung als Artikel-8+- oder Artikel-9-Fonds qualifiziert werden. Zugleich können Anleger von den Renditechancen profitieren, die sich aus Investments entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Re­newables – von der Projektentwicklung über die Finanzierung, den Bau und Betrieb der Anlagen bis zum Exit – ergeben.


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