In der Regel sind es Volkswirte, die in Marktausblicken ihre Sicht der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Regionen darstellen.
„Eine straffere Geldpolitik deckt oft finanzielle Exzesse und Risikofelder in einer Volkswirtschaft auf“, schreibt Craig Burelle, Makrostratege bei der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Loomis Sayles in seinem jüngsten Marktausblick.
Wir glauben zwar, dass die Ängste vor einer Finanzkrise wie 2008 übertrieben sind, aber die wirtschaftlichen Erschütterungen infolge der Bankenschließungen in den USA und der staatlich geförderten Übernahme der Credit Suisse in Europa werden sich schon bald bemerkbar machen:
Die Verbindung der UBS mit der Credit Suisse hat mehr von einer Zwangs- als von einer Liebesheirat. Sie soll eine quälende Hängepartie für die Credit Suisse und die Gefahr einer systemischen Krise für die europäische Finanzwirtschaft abwenden.
Auf Zinssenkungen sollten Investoren allerdings vorerst nicht hoffen, denn die Inflation bleibt hoch, warnt Michael Heise. Dafür fällt die befürchtete Rezession aus
Noch Ende 2022 hatten wir uns auf Nullwachstum oder sogar eine milde Rezession eingestellt. Stattdessen überraschte die Weltkonjunktur positiv. So sehr, dass die Sorge vor einem zu schwachen Wachstum in die Befürchtung eines zu hohen Wachstums umgeschlagen ist.
Wie hat sich die Welt in nur wenigen Wochen gewandelt. Zu Beginn des Jahres, vor kaum mehr als zehn Wochen, herrschte an den Märkten die Erwartung, dass ein Ende des Zinserhöhungszyklus in Sicht ist.
Wir gehen nicht davon aus, dass die Inflation noch lange hoch bleiben wird, sind aber nicht besonders zuversichtlich, was die Wachstumsaussichten für die Industrieländer angeht. Daher sind wir in Aktien aus den USA und der Eurozone untergewichtet.
Das 60/40-Portfolio – 60% Aktien, 40% Anleihen – ist ein echter Balanced-Klassiker. Erfunden wurde das Konzept bereits 1952. Das für 60/40 sehr enttäuschende Jahr 2022 ließ aber Zweifel aufkommen. Internationale Aktien gaben letztes Jahr kräftig nach.
Japan ist in den Jahren 2021 und 2022 der „Value Rotation“ zum Opfer gefallen, so Richard Kaye, Portfoliomanager des Comgest Growth Japan. 2023 sollte jedoch wieder das reale Wachstum in den Fokus treten:
Die Zinserwartungen in den USA und Europa sind gestiegen, und diese belasten immer mehr den Immobilienmarkt.