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Weltspartag 2024: Aktien als Schlüssel für finanziellen Erfolg?

Für Kinder ist der Weltspartag ein wichtiges Ereignis. (Bild: Adobe Firefly KI)
Sparen

Seit 1924 begehen Menschen weltweit den Weltspartag, eine Tradition, die in Deutschland tief verankert ist. Doch hundert Jahre später stellt sich die Frage, ob herkömmliche Sparmethoden den Herausforderungen der Zeit noch gerecht werden.

30.10.2024 | 11:35 Uhr

Angesichts niedriger Zinsen und einem gigantischen „Geldanlagestau“ bei den privaten Haushalten erscheint es heute nötiger denn je, den Fokus verstärkt auf renditestärkere Anlageformen wie Aktien zu legen. Die jüngsten Simulationen der DZ Bank zeigen eindrucksvoll, wie eine höhere Aktienquote den Vermögensaufbau in Deutschland ankurbeln könnte.

Aktienkursrekorde und Geldanlagestau

Mit dem DAX auf einem Rekordhoch und einer soliden Jahresperformance von über 17 Prozent seit Januar scheint das Potenzial des Aktienmarkts greifbarer als je zuvor. Dennoch „parken“ laut der DZ Bank Haushalte weiterhin rund 2,2 Billionen Euro in niedrig verzinsten oder unverzinsten Sichteinlagen oder Bargeld, was etwa einem Viertel des gesamten Geldvermögens der Deutschen entspricht. Der Wert zeigt, wie vorsichtig viele Deutsche in ihren Anlageentscheidungen sind, doch gleichzeitig auch, wie groß das ungenutzte Potential ist.

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Durch die langanhaltende Niedrigzinsphase kam es laut den „Genossen“ zu einem massiven Anstieg an Sichteinlagen: Während diese 2008 noch etwa 13 bis 14 Prozent des Geldvermögens ausmachten, erreichten sie im Herbst 2022 mit 28 Prozent einen Höchststand. Viele Anleger scheuten riskantere Anlageformen, insbesondere Aktien, obwohl diese in den letzten Jahren hohe Renditen brachten.

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Simulation zeigt: Höhere Aktienquote wäre von Vorteil gewesen

Eine kürzlich durchgeführte Simulationsrechnung der DZ Bank illustriert, wie sich das Geldvermögen bei einer stärkeren Aktiengewichtung hätte entwickeln können. Mit einer hypothetischen Umschichtung von 355 Milliarden Euro aus Sichteinlagen in Aktien im Jahr 2011 und einer verringerten Anlage in Sichteinlagen von 30,6 Milliarden auf nur noch 4,4 Milliarden Euro pro Quartal zeigt die Simulation einen deutlichen Vermögenszuwachs. Das Modell ergibt, dass das Geldvermögen durch die fiktiven Aktienanlagen bis Mitte 2024 um 5,3 Billionen Euro auf insgesamt 9,9 Billionen Euro angewachsen wäre – 715 Milliarden Euro mehr als die reale Vermögensentwicklung.

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Keine Dividenden berücksichtigt

Die Simulation der DZ Bank berücksichtigte zwar keine weiteren Dividenden, doch bereits ohne diese zusätzlichen Einnahmen wäre der Effekt einer höheren Aktienquote enorm. Selbst in den Krisenjahren, als die Aktienmärkte in der Corona-Zeit und während des Ukraine-Konflikts einbrachen, konnte das Vermögen in der Simulation nicht unter den tatsächlichen Wert sinken.

Wachsende Unterstützung für eine stärkere Aktienkultur

Die Ergebnisse der DZ-Bank-Studie zeigen, dass eine ausgewogene Aktienanlage einen erheblichen Beitrag zur Vermögensbildung leisten kann. Mit jungen Privatanlegern, die in den letzten Jahren verstärkt Aktien, Fonds und ETFs als Sparoption nutzen, zeichnet sich eine Trendwende ab. Zudem könnte das geplante Altersvorsorgedepot des Bundesfinanzministeriums diese Entwicklung weiter fördern. Die Einführung eines staatlich geförderten, fondsgebundenen Depots ohne Garantien könnte gerade für langfristig orientierte Sparer attraktive Anreize schaffen.

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Aktien als Motor für die Zukunft des Sparens

Der hundertste Weltspartag könnte ein Wendepunkt sein, um Sparern die Vorteile einer höheren Aktienquote im Portfolio nahezubringen. Wer früh beginnt, regelmäßig in Aktien und Fonds investiert und ein breit gestreutes Portfolio hält, kann den Geldanlagestau lösen und aktiv am Wachstum der Märkte partizipieren. Angesichts der anhaltenden Zinsunsicherheit und hohen Sparquoten bietet sich eine Chance, mit einer renditeorientierten Strategie das persönliche Finanzpolster nachhaltig zu stärken – und gleichzeitig eine neue Aktienkultur in Deutschland zu fördern. Das angedachte staatlich geförderte Altersvorsorgedepot könnte ein zusätzlicher Booster sein. (jk)

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