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Der Milliarden-Dollar-Steuerbescheid

Den höchsten Steuerbescheid der Geschichte muss in diesen Tagen der US-Fondsmanager John Paulson bezahlen: Am 17. April wird eine Milliarde US$ für ihn fällig. Paulson hatte 2009 auf den Kollaps des US-Immobilienmarktes gewettet – und gewonnen.

12.04.2018 | 12:44 Uhr

 

Bis zum 17. April muss John Paulson seine Steuerschulden begleichen und eine Milliarde US$ an die US-Steuerbehörde IRS überweisen. Bereits im vergangenen Jahr hat Paulson rund 500 Millionen US$ an Steuern bezahlt.

Paulson ist Chef seines eigenen Hedgefonds Paulson & Co und verdiente im Jahr 2008 geschätzt rund 15 Milliarden US$ [sic], als er auf den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes wettete, der bekanntermaßen zur Subprime-Krise führte. Sein persönlicher Anteil am Gewinn soll bei ungefähr vier Milliarden US$ liegen, schreibt das Wall Street Journal.

Nach damals geltender Rechtsprechung konnte Paulson die Steuerzahlung bis heute aufschieben. Insider schätzen, dass Paulson noch genug Assets besitzt, um die Schuld zu begleichen. Nachdem sein Fonds 2011 noch 38 Milliarden US$ schwer war, verwaltet er derzeit nur noch neun Milliarden. Unter anderem haben ihm geplatzte Spekulationen auf Pharmawerte die Bilanz verhagelt. Aber auch in Griechenland hat Paulson sich verzockt, als er 2014 ein Aktienpaket der Piräus Bank für 655 Millionen Euro erwarb, das sich mehr oder weniger in Luft auflöste. 2016 lag Paulsons Ergebnis bei minus 27 Prozent, im vergangenen Jahr verringerte sich der Wert seines Portfolios um weitere 20 Prozent.  

“Paulson zahlt den größten Steuerbescheid aller Zeiten”, vermutet Henry Bregstein von der Steuerkanzlei Katten Muchin Rosenman: Die Milliardäre des Silicon Valley hätten ihr Vermögen allesamt durch die Steigerung von Aktienkursen erzielt, bei Paulson handele es sich jedoch tatsächlich um Einkommen.

Mit einem Scheck allein kann Paulson seine Steuerschuld übrigens nicht begleichen: Die Steuerbehörde IRS nimmt solche nur in Höhe von maximal 100 Millionen US$ entgegen. Schade, denn sonst hätte er wenigstens die Zinsen bis zur Einlösung des Schecks einstreichen können. Andererseits sollte er mit der Zahlung auch nicht in Verzug geraten: Die IRS erhebt Verzugszinsen in Höhe von 0,5 Prozent, das sind stattliche fünf Millionen US$ – pro Monat.

(TG)

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