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Ifo Geschäftsklima enttäuscht weiter

Der ifo Geschäftsklimaindex zeigt nur sehr zarte Blüten.
Konjunkturdaten

Die Stimmung bei den deutschen Unternehmen bleibt auch im Wonnemonat Mai eher frostig. Der wichtige Index stagniert.

27.05.2024 | 13:30 Uhr

„Das ifo Geschäftsklima im Mai war eine Enttäuschung! Statt wie von anderen Umfrageindikatoren angedeutet, spürbar zuzulegen, stagnierte es nur. So stiegen zwar die Geschäftserwartungen, die Lagebeurteilung sank hingegen, wofür die Dienstleister verantwortlich waren. Letztlich unterstreicht die aktuelle Umfrage, dass es berechtigte Hoffnungen auf eine Erholung im zweiten Halbjahr gibt, aber auch, dass der Weg aus der Stagnation quälend langsam ist“, sagt Andreas Scheuerle, Volkswirt bei der Deka.

Zyklisches Tief durchschritten

Laut Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz, hat die deutsche Wirtschaft zwar ihr zyklisches Tief zum Jahreswechsel durchschritten. „Damit die Konjunktur Fahrt aufnehmen kann, scheinen Impulse durch die Wirtschaftspolitik aber unabdingbar. In sektoraler Betrachtung hat sich die Stimmung der Unternehmen in der Industrie sowie im Handel und der Bauwirtschaft im Mai zwar etwas verbessert, die Dienstleister berichteten hingegen von einer Eintrübung der Geschäftsaussichten“, sagt er.

Abwärtsrisiken bleiben bestehen

Laut Mayr signalisieren die Frühindikatoren derzeit für das zweite Quartal ein BIP-Wachstum von etwa 0,25%, und sind damit ähnlich wie im ersten Quartal. Die Prognoserisiken seien aber abwärtsgerichtet. „Damit die Konjunktur deutlicher Fahrt aufnehmen kann, scheinen Impulse durch die Wirtschaftspolitik unabdingbar. Denn im ersten Quartal war der Anstieg des BIP ausschließlich durch einen witterungsbedingten Vorzieheffekt bei den Bauinvestitionen und eine stärkere Auslandsnachfrage getrieben. Die privaten Konsumausgaben sowie die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen und des Staates waren dagegen rückläufig“, so Mayr weiter.

Bauindustrie zieht an

Für Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa bei der DWS, war insbesondere das Baugewerbe eine wirkliche Überraschung, in dem sich die Stimmung seit einiger Zeit deutlich verbessert. „Konnte man das zunächst noch für einen Ausreißer halten, so muss man nach vier kräftigen Verbesserungen in Folge zur Kenntnis nehmen, dass auch für die Bauindustrie das Ende der Talsohle in Sicht kommt. Dabei darf man nicht vergessen, dass der Bau nicht nur den Wohnungsbau umfasst, der stark unter den gestiegenen Zinsen leidet, sondern auch den Tiefbau, der von den vielen „Baustellen“ Deutschlands wie öffentliche Infrastruktur, Digitalisierung, Energiewende etc. profitieren sollte“, konstatiert Moryson.

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