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Investieren wie der junge Warren Buffett

Hendrik Leber
Aktienfonds

Den ACATIS Aktien Global gibt es inzwischen seit 26 Jahren. Damit gehört er zu den ältesten deutschen Fonds, die weltweit investieren. Manager Hendrik Leber agiert bei dem Fonds wie ein moderner Warren Buffett – und das sehr erfolgreich

01.09.2023 | 12:07 Uhr von «Jörn Kränicke»

Als Hendrik Leber vor mehr als 20 Jahren bei der Sparkasse Bad Pyrmont seine erste Aktie von Berkshire Hathaway kaufte, begann ein Faible für das Orakel aus Omaha zu entwickeln – nicht zuletzt, weil die damals rund 10 000 Dollar teure Aktie von Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft heute fast eine halbe Million Dollar kostet.

1994 gründete Leber in Frankfurt die heutige ACATIS Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft, eine Value-Fondsboutique, die nach den Prinzipien von Benjamin Graham und Warren Buffett investiert. 1996 besuchte Deutschlands bekanntester Value-Manager zum ersten Mal die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway in Omaha, Nebraska.

„Damals war das noch eine Nischenveranstaltung mit Teilnehmern aus nur drei Nationen“, sagt Leber. 2023 pilgerten schätzungsweise 40 000 Berkshire-Aktionäre zum „Annual Shareholders Festival“, auch bekannt als Woodstock der Kapitalisten. Sie kamen aus 50 US-Bundesstaaten und 45 weiteren Nationen, darunter laut Leber auch mehrere tausend Chinesen. Das zeige, dass die Welt zunehmend asiatischer wird, zumal „auf der Bühne ein starker Fokus auf die USA und Asien gelegt wurde. Insbesondere China und Japan waren ein Thema. Die EU und Deutschland wurden nicht erwähnt.“

Energieschub aus Omaha

Für Leber und seine ACATIS-Kollegen ist die Reise nach Omaha immer so etwas wie eine Rekalibrierung ihres Wertesystems. „Unsere Value-Batterie ist danach wieder voll aufgeladen“, sagt Leber. Mit dieser Power hat Leber den 1997 aufgelegten ACATIS Aktien Global Fonds zu einem der langfristig besten global anlegenden Fonds in Deutschland gemacht. Seit dem Start des Fonds agiert Leber bis heute als Fondsmanager und ist selbst im Fonds investiert. „Ich versuche, gute Anlageentscheidungen zu treffen, so wie Buffett, wenn er jünger wäre“, sagt Leber.

Alltagsbedürfnisse im Fonds abbilden

Leber will, ähnlich wie Buffett, mit dem Fonds den Alltag der Menschen abbilden – Essen, Transport oder Kommunikation. Die Unternehmensanalyse basiert auf fundamentalen Daten. Wichtig sei dabei insbesondere eine niedrige Bewertung und zukunftsfähige Geschäftsmodelle. „Darum fragen wir uns immer, wenn wir investieren: Wird diese Firma in zehn oder 20 Jahren noch existieren und stärker und profitabler sein?“, erklärt Leber.

Entsprechend steht bei ihm die Analyse der zukünftigen Ertragsströme im Vordergrund. Im Gegensatz zur klassischen Value-­Lehre legt er jedoch keinen Wert auf den physischen Wert der Unternehmen. „Das, was in den Köpfen ist, was an Know-how oder in Logistikprozessen vorhanden ist, das ist der Value von heute. Wir nennen es Buffett 2.0“, erläutert Leber.

Hintergrund ist, dass durch die Digitalisierung und fortlaufende Innovationen oftmals klassische Geschäftsmodelle, etwa von Banken, zerstört und ihre strategischen Burggräben („moats“) aufgelöst werden. Mit dieser modernen Value-Strategie legte der Fonds seit Auflage im Mai 1997 um 811 Prozent zu, was einer Rendite von knapp 8,9 Prozent p. a. entspricht.

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