Der neue Entwurf der Koalition sieht vor, dass künftig auch Selbstständige
zu einer regelmäßigen Beitragszahlung zu verpflichten. Für viele Freiberufler
bringt dieses Vorhaben eine Umstellung mit sich. Wie eine repräsentative Studie
des Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag des Fintechs Vantiks belegt,
sorgt die Mehrheit mit Anlageformen vor, die der Staat nicht zur Begründung von
Rentenansprüche anerkennt. So gaben 29% der Befragten an, zur Altersvorsorge
hauptsächlich in Immobilien zu investieren. Dahinter rangieren
Lebensversicherungen mit 23%. Am dritt häufigsten nannten die Freiberufler
Wertpapieranlagen (16%).
Weniger als jeder Zehnte setzt auf
die gesetzliche Rentenversicherung (9%) zur Alterssicherung. Insgesamt ist die
staatlich geförderte Altersvorsorge kaum ein Thema bei Selbstständigen. Zusammen
nutzen mit 26% nur gut ein Viertel der Befragten die Gesetzliche Rente,
Versorgungswerke, die Rürup-Rente oder Bausparen staatlich geförderte Instrumente zur
eigenen Vorsorge.
Selbstständige sind gut informiert…
Dass es an Bewusstsein für die
eigene Situation mangelt kann die Studie nicht feststellen. Im Gegenteil sind
Selbstständige im Vergleich mit Angestellten überdurchschnittlich gut über ihre
eigene Lage im Bilde. Fast drei von vier Befragten wissen, wie hoch ihre
Altersbezüge nach derzeitigem Stand ausfallen würden. Mit 57% gab deutlich mehr
als die Hälft an, die dafür nötige Beitragshöhe zu kennen. Bei den Angestellten
fiel dieser Befragungswert um neun Prozentpunkte geringer aus. Auch sagten mehr
als zwei Drittel aller Studienteilnehmer, sie hätten sich bereits intensiv mit
dem Thema Altersvorsorge beschäftigt. 27% fühlen sich von den Anbietern von
Altersvorsorgeprodukten gut informiert. Auch in dieser Kategorie liegt die
Gruppe vor den Angestellten, von denen das nur 21% behaupten.
…und legen vergleichsweise viel zurück
Jeder
fünfte Freelancer legt mehr als 1.000 Euro pro Monat für die Altersvorsorge
zurück. Ebenso viele Selbstständige bilden gar keine Rücklagen. Bis zu 100 Euro
im Monat sparen 7%, 100-500 Euro zusammengenommen 28%, einen Betrag von
500-1.000 Euro 14%.
Die große Mehrheit (62%) würde Geld zurück legen, wenn sie ihre Beiträge
flexibel an ihre aktuellen Bedürfnisse anpassen könnten. Viele wünschen sich
mehr Sicherheit. Sechs von zehn Befragten gaben an, in Ermangelung einer
Beitragsgarantie ihre Sparleistung zurück zu halten.
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