Chinas Industriestimmung im Keller
Vor dem Hintergrund des Coronavirus-Ausbruchs ist die Stimmung in den kleinen und mittelgroßen Industriebetrieben Chinas auf ein Rekordtief gesackt.02.03.2020 | 07:00 Uhr
Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Caixin vom Montag, das den Indikator erhebt, fiel die Kennzahl im Februar zum Vormonat um 10,8 Punkte auf 40,3 Zähler. Analysten hatten im Schnitt einen nicht ganz so starken Einbruch auf 46,0 Punkte erwartet. Mit weniger als 50 Punkten deutet die Umfrage nun ein Schrumpfen der Wirtschaft an.
Damit hat sich der Caixin-Index ähnlich schwach entwickelt wie der von der nationalen Statistikbehörde erhobene Indikator CFLP. Dieser sackte nach Daten vom Wochenende mit 35,7 Punkten ebenfalls auf ein Rekordtief. Das vorherige Rekordtief war im November 2008 während der globalen Finanzkrise gemessen worden. Der CFLP erfasst die Stimmung in den großen, staatlichen Industrieunternehmen, während der Caixin auch private Industriebetriebe abdeckt.
Die strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 hatten die chinesische Wirtschaft seit Ende Januar praktisch zum Stillstand gebracht. Nur langsam nehmen Fabriken und Unternehmen die Arbeit wieder auf. Die Wirtschaft stand zuvor bereits im Zuge einer allgemeinen Abschwächung der Weltwirtschaft und des Handelsdisputs mit den USA unter Druck. Letzterer hat sich mit einem ersten Teilabkommen aber zuletzt beruhigt.
Quelle: dpa-AFX