Die Fondmeisterschaft geht in die heiße Phase
Vorjahressieger Michael G. Schäfer von QBS Invest aus Gelsenkirchen liegt auch 2024 aussichtsreich im Rennen um den Titel in der 1. Fondsliga. Sollte er auch am 31.12. die Nase vorn haben, würde er den Titel zum dritten Mal gewinnen.26.11.2024 | 14:15 Uhr
In knapp sechs Wochen geht die 22. Saison der 1. Fondsliga zu Ende. Langsam kristallisiert sich heraus, der noch die Chance auf den Titel hat. Am aussichtsreichsten liegt derzeit der Vorjahressieger. Michael G. Schäfer von QBS Invest hat sehr gute Chancen, den Titel zum dritten Mal nach Gelsenkirchen zu holen. Die Grundlage für die erfolgreiche Anlagestrategie von Schäfer wurde von keinem Geringeren als dem Nobelpreisträger Harry Markowitz gelegt. Mit seinem bahnbrechenden Aufsatz „Portfolio Selection“ aus dem Jahr 1952 schuf Markowitz die Basis der modernen Portfoliotheorie. Diese Theorie entwickelte er weiter in seinem bekannten Buch „Efficient Diversification“ (1959), das Schäfer jedem Anleger empfiehlt. Darin zeigt Markowitz, wie durch eine breite Streuung über verschiedene Anlageklassen das Risiko eines Portfolios deutlich reduziert werden kann.
„Wir strukturieren die Depots unserer Kunden seit über 23 Jahren nach der Portfoliotheorie von Harry Markowitz und fahren damit ausgesprochen gut“, erklärt Schäfer. Zu Beginn jeden Jahres bereitetet Schäfer das Team von QBS Invest auf die neue Saison vor, indem er eine Vorauswahl von mehreren Hundert Fonds in seinen Computer einspeist. Diese Auswahl basiert auf der FondsNote. Als Schäfer sein Team für die laufende Saison zusammenstellte war er überrascht: Technologie blieb weiterhin sein dominierender Sektor, und erstmals war sogar ein Geldmarktfonds dabei. Schäfer vermutetete, dass dies auf die anhaltend steile Zinskurve zurückzuführen ist. Ohne die speziellen Regeln der ersten Fondsliga hätte der Markowitz-Optimierer sogar ein Portfolio erzeugt, das zu 100 Prozent auf den Technologiesektor ausgerichtet gewesen wäre. Schäfer hatte hingegen erwartet, dass Kategorien wie Small Caps oder Value-Fonds wieder stärker berücksichtigt werden. Doch diese bleiben vorerst in der Reservebank, da Schäfer sich konsequent auf die objektiven Ergebnisse des Optimierers verlässt. Letzteres war eine gute Idee. 100 Prozent Tech wäre in der tat dies bessere Idee gewesen. Allerdings darf nach den Regeln der Fondsmeisterschaft nicht nur in Aktienfonds investiert werden. Drei der elf Fonds müssen risikoreduziert sein.
Und da Schäfer stets in der 1. Fondsliga ein recht ausgewogenes Team an den Star bringt, setzt er stets auch auf Gold. 2024 war dies eine sehr gute Entscheidung. Der Vermögensverwalter hält einen Goldanteil von fünf bis 15 Prozent als strategische Absicherung in jedem Depot für sinnvoll. Ebenfalls noch sehr aussichtsreich im Rennen liegt das Plan F Team von Tilmann Speck. Der Stuttgarter ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die nächsten 5-10 Jahren die weltweite Wirtschaft in allen Sektoren zu einem starken Wachstum verhelfen wir und viele etablierte Unternehmen disruptiert werden. Technologiewerte werden laut Speck einer der Hauptprofiteure davon sein, von daher sehen wir eine sehr positive Zukunft für Techwerte. Daher hat er auch einige Wachstumsfonds, die stark in KI investieren seiner Mannschaft. Wer am Ende des Jahres die Nase vorne haben wird, bleibt spannend. Die kommenden drei Wochen dürften dabei die entscheidenden sein. Denn traditionell dünnt dann der Handel an den Börsen aus und die Banken schließen ihre Bücher und die Börsen schwanken nur noch in einer engen Handelsspanne. Uns würde nicht überraschen, wenn der Vorjahresmeister wieder das Rennen macht.