Die Fondsauf- und Absteiger im Juli

Unter den nur zwölf neuen Top-Fonds, die mit FondsNote 1 ausgezeichnet wurden, ist auch der HANSArenten Spezial. Andreas Dimopoulos, der den Fonds zusammen mit Patrick Schmidt managt, investiert bei dem Fonds nicht einfach in normale Anleihen, sondern Hybridanleihen stehen auf seiner Kaufliste. Bilanziell weisen solche Anleihen Besonderheiten auf, daher begeben gut geratete Unternehmen gerne solche Papiere. So können sie temporär ihr anrechenbares Eigenkapital aufzubessern. Der HANSArenten Spezial investiert mindestens 80 Prozent seines Vermögens in Industrieanleihen bzw. Titel mit Investment-Grade. 

Hohe Renditen möglich

Dennoch sind annualisierte Rendite – bezogen auf den jeweils erwarteten Kündigungszeitpunkt der jeweiligen Anleihe – bei einzelnen Papieren von bis zu sieben Prozent keine Seltenheit. Ein Großteil des Fondsvermögens ist in den Branchen Versorger, Telekommunikation sowie Energie investiert. Das Währungsrisiko in US-Dollar, Britischem Pfund und Schweizer Franken wurde komplett gesichert, die durchschnittliche Duration beträgt 2,9 Jahre bei einer Rendite (Yield to Call) von 5,05 % nach Währungsabsicherung. Das durchschnittliche Rating des HANSArenten Spezial wird mit Investment Grade ausgewiesen. Wichtig zu wissen: Neben dem für Nachrangkapital typischerweise höheren Ausfallrisiko, kann es auch passieren, dass einzelne Kupons gestundet werden oder Unternehmen das Nachrangkapital nicht zum erwarteten Zeitpunkt kündigen.

Deka-DividendenStrategie erhält FondsNote 1

Auch die Deka kann sich über einen neuen Note 1 Fonds freuen. Der Deka-DividendenStrategie CF (A) hat sich die Bestnote verdient. Gemanagt wird er von Gunther Kramert, Robert Palvadeau sowie Jan Losen. Das Trio investiert weltweit in Aktien, die eine überdurchschnittliche Dividendenqualität erwarten lassen. Wichtiges Kriterium ist für sie die Beständigkeit der Dividendenzahlungen und der Anstieg das Dividendenwachstum. Derzeit steht der Gesundheitssektor hoch in der Gunst der Anleger. Denn der Sektor profitiert von der Demografie sowie neuen Therapiemöglichkeiten. Das sorgt für stetiges Wachstum und satte Gewinne. 

IT-Werte bieten auch Dividenden

Auch IT-Werte sind für die Deka-Manager ein Thema. Mit 20 Prozent ist die Informationstechnologie sogar die größte Branche im Fonds. Investiert wird in dieser Zukunftsbranche beispielsweise in Titel wie Microsoft oder Broadcom. Weitere Technologiewerte, in die die Deka-Manager investieren, kommen aus der zweiten Reihe. Dazu zählen beispielsweise Titel aus der Halbleiterindustrie. Finanzwerte sind mit gut zwölf Prozent die am zweithöchsten gewichtete Branche. Titel wie Axa gehören zu den Top Ten der Deka-DividendenStrategie.

Fidelity Global Technology investiert nicht in NVIDIA

Im Juli gab es auch nur zwölf Absteiger auf Note 2. Mit dem Fidelity Funds - Global Technology Fund A-Euro traf es einen milliardenschweren Fonds. Der von HyunHo Sohn gemanagte Fonds gehört mit gut 20 Milliarden Euro zu den Schwergewichten unter den Technologiefonds. Die zuletzt etwas schwächere Performance erklärt sich durch das Fehlen von NVIDIA. Im Index ist die Aktie mit 15,5 Prozent gewichtet. HyunHo Sohn hat die Aktie gar nicht im Fonds. Die größte Position im Fonds ist hingegen TSMC. Zudem hat der Manager US-Titel mit rund 27 Prozentpunkten untergewichtet. „Viele der Aktien, die vom Markt als KI-Gewinner angesehen werden wie NVIDIA und andere Halbleiter- und Hardwareunternehmen sind aus einer Risiko-Ertrags-Perspektive unattraktiv“, sagt HyunHo Sohn. 

KI ist trotzdem ein wichtiges Thema

Der Markt erwarte einen massiven Ausbau der KI-Infrastruktur, ohne dass es zu Verzögerungen komme, aber trotz des langfristigen Potenzials der generativen KI gibt es laut HyunHo Sohn aber auch unterschätzte Risiken. „Wir betrachten Unternehmen, die sich nicht auf eine schnelle Einführung von KI verlassen und generative KI als langfristigen Wachstumstreiber betrachten. Das Cloud-Computing-Geschäft von Amazon zum Beispiel gut, da die Kunden ihre IT-Stacks unabhängig von der KI-Adaptionskurve weiter modernisieren. Das Halbleiterproduktionsgeschäft von TSMC wird davon profitieren, unabhängig davon, welche KI-Chips besser abschneidet oder welcher Kunde besser abschneidet“, begründet der Fidelity-Manager seine Investmententscheidungen.

Europaklassiker auf Note 2 abgewertet

Der 1996 aufgelegte Invesco Euro Equity Fund A, der nun auf FondsNote 2 abgestuft wurde, gehört ebenfalls zu den Klassikern unter den Europafonds. Die beiden Manager Oliver Collin und Steve Smith gehören zum European Equities Team in Henley. Gemeinsam sind sie für die Aktienauswahl des Fonds verantwortlich. Sie setzen weiterhin auf eine breite Diversifikation über verschiedene Branchen und das Potenzial von marktbreiten Themen wie Dekarbonisierung, Digitalisierung, Effizienzsteigerung und Versorgungssicherheit. „Die schwächeren Energiepreise haben die Fondspositionen in Versorgeraktien seit Jahresbeginn belastet. Wir glauben jedoch, dass diese Unternehmen unabhängig von der Höhe der Energiepreise gut positioniert sind, um nachhaltige Erträge zu erwirtschaften. Im Finanzsektor sind wir weiterhin sowohl in Banken als auch in Versicherungen engagiert. Im Bankensektor sind Aktienrückkäufe inzwischen weit verbreitet, und wir halten Positionen in führenden Instituten mit starker Kapitalposition zu einstelligen KGVs“, so die Manager. 

Interessante Versicherer

Im Versicherungssektor finden sie weiterhin Unternehmen mit nachhaltigen Gewinnen und guten Dividenden. „Wir bleiben auch in zyklischen Sektoren engagiert, da diese Aktien bereits ein Rezessionsszenario eingepreist zu haben scheinen. Was unser Engagement im Technologiesektor betrifft, so sind wir uns natürlich des Wachstums der Halbleiterindustrie bewusst und erwarten eine zyklische Trendwende im Laufe des Jahres 2024“. Durch ein gewisses defensives Engagement in Sektoren wie Telekommunikation, Pharma, Lebensmitteleinzelhandel und Versorger sorgt das Duo für Ausgewogenheit in seinem Portfolio.

Wellington erhält auf Anhieb Note 1 für Stewardship-Fonds

Unter den erstmals bewerteten Fonds befinden sich auffallend viele nachhaltige Fonds. Vor vier Jahren war der ESG-Boom noch in vollem Gange. So erhielt der Wellington Global Stewards Fund USD D Acc auf Anhieb die Note 1. Der von Marc Mandel gemanagte Fonds setzt auf ein konzentriertes Portfolio von 35 bis 45 Titeln. Diese müssen seinen hohen Ansprüchen an finanzielle Performance und Stewardship genügen. Dabei verlassen sich Mandel und seine Kollegen nicht auf externe ESG-Daten oder starre ESG-Screenings. „Wir führen intensive Research-Analysen durch, um Unternehmen zu finden und in diese zu investieren, die beide Eigenschaften aufweisen, wobei wir große globale Branchenführer mit einer starken Wettbewerbsposition bevorzugen“, sagt Mandel. Er und seine Kollegen glauben, dass Unternehmen, die nachhaltig attraktive Kapitalrenditen erwirtschaften, sich auf positive ökologische und/oder soziale Ergebnisse konzentrieren können, was wiederum zu höheren Aktienkursen und überdurchschnittlichen langfristigen Renditen führt. „Höhere Renditen ermöglichen es diesen Unternehmen unserer Meinung nach, weiterhin in herausragende Stewardship-Standards zu investieren. Dieser Prozess erzeugt einen positiven Kreislauf oder Schwungradeffekt, durch den die finanzielle Performance im Laufe der Zeit besser und nachhaltiger wird und die Qualität der Stewardship-Aktivitäten steigt. Auf diese Weise entstehen dauerhafte Wettbewerbsvorteile“, so Mandel weiter. 

Viele erstmals bewertete ESG-Fonds erhalten Note 2 oder 3

Die meisten neu bewerteten nachhaltigen Fonds werden mit Note 2 oder 3 bewertet. Sie bewegen sich also auf dem Niveau der herkömmlichen Fonds. Die Deka überzeugte auch bei den erstmals bewerteten Fonds wie dem Deka MSCI USA Climate Change ESG UCITS ETF und dem Deka MSCI World Climate Change ESG UCITS ETF. Sie erhielten Note 2. Ebenfalls mit Note 2 wurde der Fidelity Sustainable Research Enhanced Global Equity UCITS ETF Accumulating USD bewertet.

Aller Veränderungen bei der FondsNote im Überblick

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