Die Auf- und Absteiger bei der FondsNote im Oktober

Die Fondsnote ist eine wertvolle Orientierungshilfe für alle, die in Investmentfonds investieren möchten. Sie fasst komplexe Informationen in einer leicht verständlichen Note zusammen und berücksichtigt dabei sowohl die Rendite als auch das Risiko. Wer in Fonds investieren will, sollte diese Note in seine Entscheidung einbeziehen - denn sie kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem herausragenden Investment ausmachen. Zudem kann man aus den monatlichen Veränderungen auch gewisse Trends ableiten. Auffällig ist in der jüngeren Vergangenheit, dass sich oftmals Dividendenfonds verbessern oder bei den erstmals bewerteten Fonds auch defensivere Produkte gute Noten bekommen. So hat im Oktober etwa der erstmals bewertete SPDR MSCI World Value UCITS ETF auf Anhieb die Note 1 erhalten. Value scheint also wieder „back“ zu sein.

Fidelity Dividendenfonds auf Note 1 hochgestuft

Unter den zehn Aufsteigern auf Note 1 ist auch der Fidelity Funds – European Dividend Fund A-ACC-Euro. Er bietet Anlegern eine stabile Einkommensquelle, indem er in dividendenstarke europäische Aktien investiert. Im Mittelpunkt der Anlagestrategie von Manager Fred Sykes steht die Auswahl von Unternehmen, die nicht nur über eine attraktive Dividendenrendite verfügen, sondern auch über eine starke Bilanz und beständige Cashflows. 

Zuverlässige Dividendenzahler bevorzugt

Dabei setzt der Fonds bevorzugt auf Unternehmen, die in stabilen Branchen tätig sind und regelmäßig Dividenden ausschütten. Der Fokus liegt darauf, einen Mix aus Unternehmen, die unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen stabile Dividenden zahlen können und moderatem Kapitalwachstum zu erzielen. Der Fidelity Fonds investiert schwerpunktmäßig in Unternehmen aus traditionellen Sektoren wie Konsumgütern, Finanzen und Industrie, da diese Branchen oft stabile Erträge und solide Dividenden bieten. Beispiele für Unternehmen im Portfolio sind Unilever im Konsumgütersektor und Allianz im Finanzsektor. Daneben wird auch in ausgewählte Gesundheitswerte und Kommunikationstitel investiert, die historisch zuverlässig Dividenden zahlen.

M&G setzt auf China und nicht auf Indien

Ebenfalls auf Note 1 ist der der M&G (Lux) Asian Fund (USD A Acc) aufgestuft worden. Die beiden M&G-Manager, David Perrett und Carl Vine, investieren in aktuell 75 wachstumsstarke Unternehmen in Asien, die von den strukturellen Veränderungen und der Urbanisierung der Region profitieren. Ein besonderer Fokus liegt auf Firmen, die im Technologiebereich, im Konsumsektor und in der Finanzindustrie aktiv sind, da diese Sektoren das asiatische Wachstum am stärksten treiben. Dabei wird eine aktive Titelselektion verfolgt, bei der sie sich auf attraktiv bewertete Unternehmen konzentrieren, die hohe Cashflows generieren und über klare Wettbewerbsvorteile verfügen. 

Alibaba und Tencent im Portfolio

Das Duo weicht teilweise deutlich vom Index an. So haben sie etwa China übergewichtet und Indien deutlich untergewichtet. Auf Einzeltitelebene investieren sie auch in viele Titel, die nicht Bestandteil des Index sind. Technologieunternehmen wie Taiwan Semiconductor, Samsung und Tencent sind bedeutende Bestandteile des Portfolios, da sie eine Schlüsselrolle im asiatischen Technologiemarkt spielen. Daneben setzt der Fonds auf Finanzinstitute wie die HDFC Bank und AIA Group, die vom wachsenden Wohlstand und steigenden Finanzbedürfnissen der asiatischen Bevölkerung profitieren. Auch der Konsumsektor ist stark vertreten, etwa durch Alibaba, das von der steigenden Nachfrage im Onlinehandel profitiert.

Sentix sieht hohes Enttäuschungspotenzial

Mit dem Sentix Fonds Aktien Deutschland hat es auch eine Behavioral Finance Strategie auf Note 1 geschafft. Die beiden Sentix-Macher, Manfred Hübner und Patrick Hussy, gelten als die profiliertesten Experten auf dem Gebiet der Sentimentanalyse und Behavioral Finance in Deutschland. Der Fonds nutzt eine Mischung aus fundamentaler Analyse und Sentiment-Indikatoren, die auf den von Sentix entwickelten Marktsentiment-Daten basieren. Diese Indikatoren helfen dabei, Stimmungen an den Finanzmärkten zu erkennen und das Timing für den Kauf und Verkauf von Aktien zu optimieren. Die Aktienquote wird von dem Duo so zwischen 80 und 120 Prozent gesteuert. 

40 Prozent Cash im Fonds

Derzeit hat der Fonds sogar 40 Prozent Cash, denn das Duo ist derzeit sehr vorsichtig. „Der rasche Fall auf rund 17.000 DAX-Punkte Anfang August sorgte für einen Angstreflex, den die Anleger aber zügig beiseite wischten und den DAX kräftig nach oben kauften. Sowohl die Geradlinigkeit als auch die Dynamik überraschten auch uns, denn dabei ging die Schere zwischen einer positiven mittelfristigen Aktienmeinung und einem immer düsteren Makrobild für Deutschland weiter auf. Wir haben in unserem Fonds unsere defensive Positionierung aufrechterhalten. Die saisonal kritische Phase ist noch lange nicht beendet, der Verlass auf stark fallende Notenbankzinsen groß. Das Enttäuschungspotential bleibt folglich hoch“, kommentiert Patrick Hussy.

Schwellenländerklassiker rutscht auf Note 2 ab

Unter den Absteigern auf Note 2 ist auch der Weltzins-INVEST (P) zu finden. Dieser Fonds ist ein echter Klassiker unter den Schwellenländeranleihefonds. Der fundamental ausgerichtete Investmentansatz vereint geschickt "Top-Down"- und "Bottom-Up"-Strategien. Dabei bildet die Analyse makroökonomischer und geopolitischer Faktoren das Fundament, ergänzt durch qualitative und quantitative Bewertungen der einzelnen Vermögenswerte. Dazu gehört etwa die Bonitätsprüfung der Emittenten oder der relative Vergleich mit ähnlichen Wertpapieren.

Staatsnahe Papiere im Fokus

Die Weltzins-Strategie setzt vor allem auf Anleihen von staatlichen, staatsnahen oder supranationalen Emittenten mit Top-Bonität, sei es aus Schwellenländern, Frontier Markets oder Industrieländern. Hier sind Förderbanken und Finanzinstitute prominent vertreten, was das Ausfallrisiko spürbar senken soll. Der Fokus liegt auf Anleihen mit kurzen bis mittleren Laufzeiten von einem bis fünf Jahren. Dabei wird clever investiert: Das Portfolio ist gleichmäßig auf die verschiedenen Laufzeiten aufgeteilt – 20 Prozent werden jedes Jahr fällig.

800 bis 900 Anleihen im Fonds

Michael Discher-Remmlinger und sein Team verfolgen eine klassische Buy-and-Hold-Strategie, halten die Anleihen also meist bis zur Fälligkeit, um Kursrisiken gering zu halten. Mit rund 800 bis 900 Anleihen von über 300 Emittenten in mehr als 70 Währungen bietet der Weltzins-INVEST eine beeindruckende Diversifikation. So lassen sich unterschiedliche Wirtschafts- und Bewertungszyklen geschickt ausbalancieren.

Tech-Schwergewicht abgestuft

Auch beim über 20 Milliarden Euro schweren Fidelity Global Technolgy ging es Abwärts auf Note 2. Ein Grund dafür dürfte die eher konservative Portfoliozusammenstellung von Manager Hyun Ho sein. So verzichtet er etwa auf Nvidia. Wie auch andere klassische Technologiefonds setzt auch Hyun Ho beim Fidelity Global Technology auf einem Mix aus den Technologie-Mega-Caps und kleinen und mittelgroßen Titeln. Er schaut sich dabei das gesamte Technologie-Themenspektrum an und selektiert interessante Unternehmen, egal, ob diese dem IT-Sektor stammen oder nicht. 

80 bis100 Titel im Portfolio

Die rund 80 bis 100 Aktien im Portfolio lassen sich in drei Kategorien einteilen. Die erste Kategorie ist „Wachstum“, die in der Regel mehr als 50 Prozent des Portfolios ausmachen. Bei diesen Unternehmen handelt es sich um langfristige strukturelle Gewinner mit disruptiven Technologien, die oft sehr hoch bewertet sind. Hyun Ho investiert in solche Titel daher eher langfristig. Beim zweiten Bereich handelt es sich um eher zyklische Unternehmen, die in der Regel weniger als 30 Prozent des Portfolios ausmachen. Der Anlagehorizont für diese Unternehmen ist mit 12-18 Monaten eher kurz. Das dritte Segment sind Sondersituationen, die in der Regel weniger als 30 Prozent des Portfolios ausmachen. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die entweder stark unterbewertet sind oder bei denen Hyun Ho einen Katalysator für einen deutlichen Kursanstieg gefunden hat. 

ESG spielt eine große Rolle

Überdies muss der Fidelity Manager zu rund 50 Prozent in nachhaltige Unternehmen investieren. Die Nachhaltigkeitsanalyse ist in den Anlageprozess integriert. Emittenten aus Industrieländern mit einem ESG-Rating von AAA-BBB von MSCI oder Emittenten aus Schwellenländern mit einem Rating von AAA-BB gelten als nachhaltig. Wenn MSCI ein Unternehmen nicht bewertet, nimmt Fidelity Sustainable Ratings eine eigene Bewertung vor. Der Fonds schließt jegliche direkte oder indirekte Investitionen in Unternehmen aus, die an der Herstellung und dem Vertrieb von Streumunition, Landminen, biologischen/chemischen Waffen, blendenden Laserwaffen oder Brandwaffen/Kernwaffen beteiligt sind. Ein Ausschluss erfolgt ebenfalls für Unternehmen mit schwerem Verstoß gegen die Prinzipien des United Nations Global Compact.

Erstmals bewertet

Erstmals wurden auch Fonds von der Berliner Dickemann Capital bewertet. Der Value Global Balanced erhielt Note 1 und der Value Global Equity Note 2. Gerade Mischfonds von Fondsmacher Jürgen Dickemann ist interessant. Denn er ist eine gute Alternative zu Flossbach & Co. Der DC Value Global Balanced weist in der Regel eine Aktienquote von 30 bis 70 Prozent aufw. Ausgewählt werden die Aktien aus bis zu 1000 Werten, die in der hauseigenen Datenbank enthalten sind. Den Rest investiert Dickemann in Anleihen hoher Bonität und Edelmetalle, die zu einer weiteren Stabilisierung des Portfolios beitragen oder sie werden als Cash gehalten, um günstige Gelegenheiten zu nutzen. Bei der Aktienauswahl orientiert sich Dickemann an den langfristigen Wachstums- und Gewinnperspektiven der Unternehmen. Neben Kennzahlen wie Free Cash Flow-Rendite, Kapitalverzinsung oder Margen sind ihm immaterielle Faktoren wie die Qualität des Managements, Wettbewerbsvorteile, eine starke Marke sowie die Innovationsfähigkeit wichtig bei der Beurteilung der Qualität eines Unternehmens. 

Eigentümergeführte Unternehmen bevorzugt

Der DC Value Global Balanced investiert dabei vor allem in Unternehmen, die von der Digitalisierung profitieren. „Wir investieren dabei gern in eigentümerorientiert geführte Unternehmen“, ergänzt Dickemann. Er vermeidet dabei jedoch Unternehmen, die margenschwach sind und über hohe Schulden verfügen. Derivate und Absicherungsstrategien kommen beim DC Value Global Balanced hingegen nicht zum Einsatz. Berücksichtigt werden von den Berlinern auch ESG-Kriterien und die Kriterien für verantwortliches Investieren der UN. Daher ist der Fonds auch ein Artikel 8 Fonds (SFDR).

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