“Feemageddon” drückt die Fondsgebühren

Die Gebühren bei den Investmentfonds sinken weiter. In den kommenden fünf Jahren könnten die Einnahmen der Fondsgesellschaften um bis zu 36 Prozent sinken, prognostizieren die Experten.

25.03.2019 | 14:51 Uhr

Die Gebühren bei Investmentfonds fielen im vergangenen Jahr auf ein neues Rekordtief. Die durchschnittliche Expense-Ratio verringerte sich bei US-Aktienfonds von 59 auf 55 Basispunkte und liegt nun bei knapp der Hälfte des Stands von 2003. Das geht aus Zahlen des Investment Company Institute hervor.

Quelle: Investment Company Institute

Der Preisrückgang bei den aktiv gemanagten Fonds geht Hand in Hand mit der Entwicklung bei den passiven Fonds, wo Anbieter wie BlackRock und JPMorgan die Gebühren auf ein Minimum gedrückt haben, um Marktanteile zu gewinnen – was dafür sorgte, dass viele Anleger im vergangenen Jahr von aktiven in passive Produkte gewechselt haben. Bis Ende Dezember konnten BlackRock und Vanguard zusammen mehr als die Hälfte des gesamten US-Neugeschäfts an sich ziehen.

Einige Analysten nennen den Wettkampf um die niedrigsten Gebühren bereits “Feemageddon”. In einem aktuellen Report warnt die Investmentbank Morgan Stanley, die Einnahmen der Fondsanbieter im aktiven Bereich könnten in den nächsten fünf Jahren um 36 Prozent zurückgehen. In den USA, wo die Entwicklung bereits weiter vorangeschritten ist, rechnet Morningstar damit, dass das Volumen der passiven Fonds das der aktiv gemanagten bereits 2021 überholt haben wird. Noch verwalten passive Fonds Assets im Wert von rund 5,7 Billionen US$ während in aktiv gemanagten Vehikeln rund 7,0 Billionen US$ geparkt sind, berichtet EPFR Global data.

Auch in Europa wächst der Anteil der passiven Investments, wenn auch weniger schnell als in den USA. Hier rechnet Moody’s damit, dass ETFs und ETPs bis 2015 einen Marktanteil von 25 Prozent erreichen werden.

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