Günstige Goldminenfonds

Die Corona-Krise treibt den Goldpreis. Die Aktien von Goldförderern sind in den vergangenen Wochen jedoch von der Anlegerpanik erfasst worden. Goldminenfonds sind deshalb derzeit zum Schnäppchenpreis zu haben. Der Turnaround hat bereits eingesetzt.

15.04.2020 | 07:30 Uhr

Gold ist so teuer wie niemals zuvor – jedenfalls für Anleger aus dem Euroraum. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls sprang im gestrigen Tagesverlauf (14. April 2020) über die Marke von 1.743 US-Dollar. In Euro gerechnet stieg die Notierung bis auf 1588,29 Euro. Das ist historischer Rekordwert. 

Dass die goldene Krisenwährung derzeit so beliebt ist, führen Händler auf die Rettungsprogramme der Regierungen und Notenbanken zurück. Im Kampf gegen die drohenden wirtschaftlichen Folgen haben insbesondere die USA und die Europäische Union Billionen schwere Rettungsprogramme auf den Weg gebracht. Mit einer erneuten Lockerung der Geldpolitik und massiven Wertpapierkäufen sorgen insbesondere die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank für eine Geldflut an den Märkten. Während die Renditen von Staatsanleihen reihenweise ins Minus rutschen, werden zinslose Geldanlagen wie Gold im Vergleich dazu attraktiver. Dazu kommt, dass die Angst vor einem Anstieg der Inflationsraten wächst. Der Grund: Während die Produktion von Waren und Dienstleistungen rund um den Globus stark eingebrochen ist, hat die Geldmenge sehr schnell sehr stark zugenommen. Normalerweise führt solch eine Entwicklung zu steigenden Preisen.

Goldminenfonds sind jetzt erstaunlich preiswert

Angesichts des gestiegenen Goldpreises würde man eigentlich auch erwarten, dass die Preise von Goldminenaktien in den vergangenen Wochen gestiegen sind. Doch weit gefehlt: Wer sich die Entwicklung von Goldminenfonds ansieht, stellt erstaunt fest, dass selbst die Top-10 für das laufende Jahr eine negative Performance ausweisen.

Das ist angesichts der Gold-Hausse unverständlich. Denn Goldminen-Gesellschaften profitieren überproportional von einem Anstieg des Goldpreises. Ihre Gewinne berechnen sich aus der Differenz zwischen Förderkosten und Goldpreis. Ein Unternehmen, das beispielsweise 900 Dollar pro Feinunze an Gesamtförderkosten hat, würde bei einem Goldpreis von 1.550 Dollar – dem Preis am Jahresanfang 2020 – einen Gewinn von 650 US-Dollar pro Feinunze machen. Im Vergleich zum Jahresanfang ist Gold heute zwölf Prozent teurer. Ein Unternehmen mit den oben beispielhaft genannten Förderkosten verdient nun rund 840 US-Dollar pro Feinunze – also 29 Prozent mehr als am Jahresanfang. 

Für den Einbruch der Goldminenfonds-Preise gibt es eine plausible Erklärung: Auch Gold hatte im Zuge der Corona-Krise zwischenzeitlich an Wert verloren. Deshalb trennten sich Anleger in ihrer Panik auch von Goldminenaktien. Während der Goldpreis nach dem ersten Schock schnell wieder stieg, blieben die Fonds-Investoren erst einmal fern. Der Effekt ist, dass Gold aktuell teurer ist als zu Jahresbeginn, während bei Goldminenfonds gerade erst der Turnaround eingesetzt hat.

Die Top-3-Goldminenfonds im Vergleich: Immer noch unter Wert

Es besteht also noch Aufwärtspotenzial, selbst wenn der Goldpreis auf dem jetzigen Niveau erst einmal stagnieren würde. Sollte der Goldpreis jedoch tatsächlich noch weiter steigen, könnten die Aktienkurse von Goldminen-Gesellschaften erneut deutlich an Wert gewinnen.

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