Nachhaltiges Investieren: Banken in der Pflicht
Der Assetmanager Insight Investment will dazu beitragen, die Weltwirtschaft auf einen nachhaltigen Weg zu bringen und nimmt 28 Banken in die Pflicht.05.04.2018 | 12:30 Uhr von «Angelika Bönisch»
Insight Investment ist seit langem im Bereich Nachhaltiges Investieren engagiert. Seit mehr als zehn Jahren berücksichtigt der Assetmanager Umwelt-, Sozial- sowie Governance-Themen (ESG) und hat sich zur Einhaltung der United Nations Principles for Responsible Investment (UN PRI) verpflichtet. Im Zuge der Ratifizierung des Pariser Abkommens hat die Taskforce on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) Besitzer von Vermögenswerten ausdrücklich dazu angehalten, darüber zu berichten, wie sie mit Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem Klimawandel umgehen.
Neues Klimarisikomodell
Das Interesse am Klimawandel ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Anleger gerückt – schließlich birgt er sowohl Chancen als auch Risiken. Um diese adäquat in ihren Portfolios abbilden zu können, hat Insight Investment mit dem „Klimarisikomodell“ eigenen Angaben zufolge ein Bewertungssystem entwickelt, das abbildet, wie Emittenten von festverzinslichen Unternehmensanleihen ihre mit dem Klimawandel verbundenen Chancen und Risiken managen, und wie sie sich für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft positionieren.
Institutionellen Anlegern wird so ermöglicht, in ihren Portfolios klimabedingte Risiken und Chancen abzuschätzen. Die Bewertung ist auf die Anforderungen des TCFD abgestimmt und berücksichtigt unabhängigen Daten aus dem Carbon Disclosure Projekt (CDP), MSCI und Bloomberg sowie die veröffentlichten Informationen von 1.900 Unternehmen. Letztere sind – abgesehen von wenigen Ausnahmen – allerdings recht dürftig, wie Insight Investment im Zuge der Auswertung feststellte. „An diesem Punkt liefern die meisten Unternehmen einfach nicht genügend Informationen für Investoren, um die Risiken des Klimawandels richtig einschätzen zu können“, erklärt Adrian Grey. „Wir sind jedoch zuversichtlich, dass sich diese Situation im Zuge der stärkeren Fokussierung von Investoren und Aufsichtsbehörden auf diese Themen rasch ändern wird.“
(AB)