Studie: Was professionelle Anleger antreibt

Investoren in Pensionsfonds suchen überwiegend langfristige, sichere Kapitalanlagen. Während bei der Rendite die Ansprüche genügsam ausfallen, wachsen die Ansprüche bezüglich ethischer Kriterien.

16.03.2017 | 08:00 Uhr von «Dominik Weiss»

 

Die Schroders Global Investor Study 2016 hat sich der Frage gewidmet, welche Prioritäten Pensionsfonds-Investoren weltweit setzen und wie Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) bei ihren Entscheidungen eine Rolle spielen.

Der wichtigste Grund für das Investment in Pensionsfonds stellt nach Angabe der Forscher die Aussicht auf sichere Wertentwicklungen dar. Zweitens zähle ein guten Risiko-Rendite Verhältnis. In etwa gleich wichtig sei die gute Einlagensicherung, die Pensionsfonds zugeschrieben wird.

Im Durchschnitt etwas mehr als 4,5 Jahre bleiben institutionelle Anleger in einem Pensionsfonds investiert. Etwa ein Viertel (23%) der Befragten gibt an, ihre Einlagen sogar auf fünf bis zehn Jahre halten zu wollen. Eine Investitionsdauer von weniger als einem Jahr strebt nur gut ein Zehntel der befragten Investoren an.

Institutionelle Anleger planen langfristige Investments in Pensionsfonds

 

Während die Mehrzahl der Investoren weltweit mit Erträgen von etwa 2-3% jährlich rechnet, ist die Anspruchshaltung im Euroraum größer: Hier erwarten vier von fünf Investoren Renditen um 5% per annum.

Ein wesentliches Kriterium für das Investment in Pensionsfonds stellt deren Umgang mit ESG-Standards dar. Im Euroraum gaben 86% der Entscheidungsträger an, für sie sei die Einhaltung der ESG-Standards ein wichtiges Investmentkriterium (58%), bzw. werde in der mittelfristigen Zukunft wichtig (28%). 14% der Profianleger gaben dem Thema dagegen keine Relevanz. In den USA sind die Verhältnisse diesbezüglich umgekehrt. Mehr als die Hälfte der befragten Manager sehen Umwelt- und Sozialstandards nicht als entscheidenden Faktor bei der Investmentauswahl an.

Die Verantwortlichen wurden ebenfalls befragt, welche Verstöße gegen ESG-Prinzipien sie zu einem Rückzug investierten Kapitals bewegen würde. Die wenigsten Befragten gaben an dieser Stelle Tierversuche als Motiv an. Auch Steuervergehen motivieren nur 14% zur sicheren Reallokation. Am höchsten rangieren hier Verbindungen zur Pornoindustrie (47%) sowie Kontakte zu repressiven Regimen (40%).

 

Steuervergehen sind für weniger als die Hälfte ein Reallokationsgrund

 

 

Befragt wurden 712 institutionelle Investoren aus 15 Ländern u.a. Deutschland, UK, Frankreich, sowie Australien, den USA, Kanada, Brasilien, Chile, China und Japan.

 

 
(DW)

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