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„Die Digitalisierung hat gerade erst begonnen“

Uwe Diehl, AXA Investment Managers, will SRI-Kriterien konsequent in möglichst viele Investmentprozesse integrieren (Bild: FR)
Anlagestrategie

Uwe Diehl, Head of Client Group Germany & Austria bei AXA Investment Managers, spricht im Interview über die Strategie seines Unternehmens, den Charme von Themeninvestments und das Angebot seines Hauses im Bereich Multi-Asset.

04.04.2018 | 12:32 Uhr von «Matthias von Arnim»

FundResearch: Herr Diehl, wie groß ist die AXA IM inzwischen in Deutschland?

Uwe Diehl: Insgesamt arbeiten 150 Beschäftigte für AXA Investment Managers in Deutschland. Vom Standort Frankfurt aus betreuen wir Assetklassen übergreifend vor allem Wholesale-Kunden und institutionelle Investoren und  Family Offices, aber auch unabhängige Berater, Banken, Sparkassen und  Genossen- schaftsbanken. Unser Kölner Standort bildet das Zentrum für Real Assets, also vor allem  unser Immobiliengeschäft.

FundResearch: Was sind dabei Ihre wichtigsten Ansätze?

Diehl: Als global tätiger Multi-Asset-Investor decken wir eine Vielzahl von Anlageklassen und Strategien ab. Dennoch gibt es natürlich bestimmte Schwerpunkte, die wir als besondere Stärken nennen können. Dazu gehören etwa unsere thematischen Investmentstrategien im Aktienbereich, mit denen Anleger gezielt auf zukunftsträchtige Sektoren der Wirtschaft setzen können. Ein  bekanntes Beispiel dafür ist der AXA WF Framlington Robotech Fonds, der sich seit seiner  Lancierung im Dezember 2016 sehr  erfolgreich am Markt etabliert hat. Eine große Stärke von AXA IM sind zudem Fixed-Income-Investments. Hier haben wir in den vergangenen Jahren vor allem spezialisierte Ansätze wie High-Yield-Fonds oder Short-Duration-Strategien ausgebaut. Schließlich kombinieren wir unsere Ressourcen, robuste Investmentprozesse und unser konsequentes Risikomanagement in unseren Multi-Asset-Strategien. Speziell für institutionelle Investoren ist unsere Ex- pertise in alternativen Fixed-Income-Instrumenten und  Structured Finance interessant – Corporate Loans, Insurance Linked Securities oder CLOs können helfen, Portfolios zu diversifizieren und bieten zugleich auch im Niedrigzinsumfeld auskömmliche Renditen.

FundResearch: Welche Pläne hat das Unternehmen in den  kommenden Jahren?

Diehl: Wir werden unsere Strategie konsequent weiterentwickeln und uns dabei wie bisher an den Bedürfnissen unserer Kunden orientieren. In den vergangenen Jahren hat sich dabei insbesondere herauskristallisiert, dass sozial verantwortliches Investieren den Weg aus seiner Nische gefunden hat  und für mehr Anleger selbstverständlich wird. Wir tragen dem Rechnung, indem wir die SRI-Kriterien konsequent in möglichst viele Investmentprozesse und -strategien integrieren. Und durch Auflegung spezialisierter Strategien, die  etwa dar- auf abzielen, durch Investments tatsächlich einen Unterschied zu machen. Ein Beispiel für eine solche Strategie ist der AXA World Funds Planet Bonds, der in grüne Anleihen investiert.

FundResearch: Bei den Multi-Asset-Produkten werden oft andere Player in Deutschland genannt. Was bietet AXA IM als Vollsortimenter hier?

Diehl: Eine ganze Menge. Allein in unserem Bereich Multi Asset Client Solutions haben wir zum 30. September mehr als 200 Milliarden Euro an Assets verwaltet. Wir nutzen hier die ganze Größe und Koeffizienten von AXA IM, bieten sowohl maßgeschneiderte Mandate für Institutionelle als auch Publikumsfonds an. Unsere Multi-Asset-Strategien sind dabei konsequent ergebnisorientiert– egal, ob ein Investor vor allem  auf Kapitalerhalt, auf ein hohes laufendes Einkommen oder auf möglichst starkes Kapitalwachstum setzt. 

FundResearch: Ist der  AXA-Bereich Multi-Asset international etwas Besonderes? 

Diehl: Was uns besonders macht, ist ganz sicher unsere riesige Erfahrung im Management von Assets für Versicherer und andere sehr risikobewusste institutionelle Investoren. Sie führt dazu, dass wir einerseits ein konsequentes Risikomanagement tief in unserer DNA verankert haben – und  andererseits auch komplexe Themen wie etwa Liability Driven Investments oder Inflationsstrategien im Rahmen von Multi-Asset-Ansätzen sehr gut abdecken können.

FundResearch: Kann der AXA WF Global Optimal Income ein Flaggschiff Ihres Hauses werden?

Diehl: In meinen Augen ist er es bereits, auch ohne einen zweistelligen Milliardenbetrag an Assets under Management. Dafür spricht die starke Performance des Fonds in den vergangenen Jahren: Morningstar etwa vergibt fünf Sterne an den AXA WF Global Optimal Income und weist eine annualisierte Performance von 12,97 Prozent auf Sicht von drei Jahren aus. Hinzu kommt, dass diese Performance auf einem sehr strukturierten Investmentprozess mit gleichwohl genügend großen Freiheiten für unser erfahrenes Investmentteam um Serge Pizem beruht. Und schließlich hat der Fonds mit Assets under Management im mittleren dreistelligen Millionenbereich aktuell auch eine geradezu ideale Größe, damit auch große Anleger ohne Bedenken investieren können und zugleich das Fondsmanagement vollständig flexibel am Markt agieren kann.

FundResearch: Lassen Sie uns über Robotics reden – was versteht AXA IM darunter? 

Diehl: Nun, im Rahmen unserer Framlington-Robotech-Strategie investieren wir unter diesem Oberbegriff in Unternehmen, die Roboter entwickeln oder produzieren und etwa Robotik- und Au- tomatisierungslösungen für Kunden aus Sektoren wie Industrie, Technologie, Fertigung, Gesundheit und  Transport anbieten. Darüber hinaus zählen aber auch Anbieter von Technologien, die diese Automatisierung erst ermöglicht, zur Robotikwirtschaft. Der Begriff ist für uns also etwas weiter gefasst.

FundResearch: Seit wann wird das Thema Robotics bei AXA IM umgesetzt?

Diehl: Wir haben die Robotech-Strategie erstmals im Dezember 2015 für den japanischen Markt aufgelegt. Nach dem   großen  Erfolg der  Strategie dort, haben wir ein Jahr später auch  einen europäischen Publikumsfonds lanciert – den  AXA WF Framlington Robotech.

FundResearch: Wie sieht denn Ihr Investmentteam beim Thema Robotics aus? 

Diehl: Lead Manager unserer Robotech-Strategie ist Tom Riley, ein Technologieexperte mit fast zehn Jahren Investmenterfahrung auf diesem Gebiet, der im Management des Fonds eng mit seinem Team zusammenarbeitet – und mit Jeremy Gleeson, der mit dem AXA WF Framlington Digital Economy ebenfalls einen sehr spannenden Technologiefonds managt und bereits seit mehr als 20 Jahren in diesem Sektor tätig ist.

FundResearch: Wie unterscheidet sich der AXA WF Framlington Robotech von anderen  Robo-Fonds?

Diehl: Ich denke, dass einerseits der bereits erwähnte Fokus auf Robotik- und Automatisierungsunternehmen sowie andererseits Technologie-Enabler eine Besonderheit sind. Außerdem legen unsere Fondsmanager viel Wert auf eine intensive Analyse der Unternehmen, in die sie investieren. Dabei führen sie zum Beispiel auch  persönliche Gespräche mit dem Management der   Unternehmen, um auch dessen Qualität beurteilen zu können.

FundResearch: Ist man da nicht automatisch bei Small-Caps und den immanenten Risiken dieser Assetklasse?

Diehl: Nicht automatisch, nein. Die Robotech-Strategie investiert in Unternehmen aller Größenordnungen – es gibt schließlich durchaus auch Large-Cap-Robotik-Unternehmen. Dennoch sind einige kleinere Titel im Portfolio enthalten. Allerdings wundere ich mich nach wie vor, wie viele Investoren bei Small Caps nur auf die vermeintlichen Risiken schauen. Schließlich weisen kleinere Aktien historisch durchaus zuverlässig höhere Renditen auf als größere. Unsere eigenen Studien zeigen immer wieder, dass es bei  Small  Caps  sehr viel  mehr auf unternehmensspezifische Risiken ankommt als auf die allgemeinen Marktrisiken, denen Blue  Chips  unterliegen. Insgesamt führt das dazu, dass die Volatilität  bei  kluger Diversifikation nicht höher ist als bei Large Caps. 

FundResearch: Wo liegen die weiteren, speziellen  Risiken bei  diesem Thema?

Diehl: Die Robotik  ist eine  sehr globale Branche. Das bringt natürlich Fremdwährungsrisiken oder auch politische Risiken mit sich, obwohl ein Großteil der Portfoliounternehmen aus etablierten Ländern wie den USA oder Japan stammt. Daneben gilt bei allen Themeninvestments, dass der Erfolg einer Anlagestrategie stark an den  wirtschaftlichen Erfolg des zugrundeliegenden Themas gekoppelt ist – im  Guten, aber auch im Schlechten.

FundResearch: Was bietet die Digital-Economy-Strategie von AXA Framlington? 

Diehl: Sie investiert im Wesentlichen in die aufstrebende digitale Wirtschaft – und hier speziell in die  E-Commerce-Wertschöpfungskette. Im Fokus des Fonds stehen Unternehmen, die sich auf den  Discovery- und den Entscheidungsprozess sowie auf die Auslieferung spezialisiert haben. Ziel der Strategie ist es, Investoren die Teilhabe am Wachstumspotenzial zu ermöglichen, das die Digitalisierung mit sich bringt.

FundResearch: Okay, das sind im Wesentlichen die „FAANG“, also Facebook, Amazon, Apple, Netflix & Google. Wozu braucht es da einen Fonds?

Diehl: In der öffentlichen Wahrnehmung wird der Sektor womöglich oft auf diese Namen reduziert. Tatsächlich ist das Spektrum aber deutlich vielfältiger, und der Sinn eines aktiv gemanagten Fonds ist ja gerade, auch jenseits der großen Namen Outperformance-Potenziale zu erschließen. So waren un- ter den größten Positionen des Fonds zuletzt Titel wie das Softwarehaus Splunk, der Spieleentwickler Activision Blizzard oder auch Visa zu finden. Nicht unbedingt  unbekannte Namen – aber eben doch solche, die in der  Aufregung um die FAANGs recht leicht übersehen werden können.

FundResearch: Sind  diese Unternehmen nicht schon zu hoch bewertet?

Diehl: Die Wachstumsprognosen für den Onlinehandel liegen für die nächsten fünf Jahre bei 14 Prozent jährlich. Die Reise in die  Digitalisierung hat also gerade erst begonnen. Und natürlich ist es Aufgabe eines aktiven Managers, auch in einer schnell wachsenden Branche diejenigen Aktien zu finden, die das beste Verhältnis aus Wachstumspotenzial und günstiger Bewertung bieten.

 

 

(DIF)

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