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Studie: Leitzinsen runter, Anleiherenditen rauf?

US-Notenbank bewegt Kurse
Anleihen

Der Markt hat auf diese Frage in den vergangenen Monaten eine klare Antwort gegeben: Die Renditen zehnjähriger US-Bonds sind nach der ersten Leitzinssenkung der Fed deutlich gestiegen. Ob das in der Vergangenheit auch so war, hat Jan Tachtler analysiert.

20.01.2025 | 14:30 Uhr

Der Fondsselektor und Portfoliomanager von HQ Trust betrachtet in seiner neuen Untersuchung die Entwicklung der Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen rund um die erste Zinssenkung der Fed. Dabei blickt Jan Tachtler auf den sogenannten Spread, also die Differenz von zehnjährigen US-Zinsen und den Leitzinsen im Zeitraum von 30 Tagen vor dem ersten Zinsschritt bis 150 Tage danach. Die Analyse umfasst die vergangenen 50 Jahre – und damit insgesamt sieben Zinssenkungsperioden der US-Notenbank.

• „Zum aktuellen Zeitpunkt – rund 120 Tage nach der ersten Zinssenkung – liegt der Spread zehnjähriger US-Bonds gegenüber dem Leitzins rund zwei Prozentpunkte höher.“

• „Ungewöhnlich ist das nicht: In der Vergangenheit gab es sogar zwei Fälle, in denen der Zinsaufschlag sogar noch stärker gestiegen war: in den Jahren 1984 und 2001.“

• „Spannend ist, dass sich der Spread in diesem Zeitraum in allen sieben Fällen ausgeweitet hat: Die Renditen der Anleihen haben jedes Mal zugelegt.“

• „Die Abwärtsbewegung findet in aller Regel vor der Zinssenkung statt, da die Märkte die Entscheidung der Fed im Vorfeld bereits einpreisen.“

• „Schaut man auf den Zeitraum seit 1980 verlief die Entwicklung in allen Fällen recht ähnlich: In den 30 Tagen vor der Zinssenkung der Notenbank kamen die Zinsaufschläge zurück, anschließend ging es recht deutlich nach oben.“

Zinsen und Rendite
Zinsen und Rendite

Also alles wie immer? „Keineswegs“ sagt Jan Tachtler, der auch nach vorne blickt.

• „Das Besondere in der aktuellen Situation sind die außergewöhnlich stark steigenden Zinsen für zehnjährige US-Bonds.“

• „Für Investoren sind das gute Nachrichten. Denn das aktuelle Zinsniveau zehnjähriger US-Staatsanleihen ist im historischen Kontext der letzten 20 Jahre attraktiv.“

• „Aufgrund der unsicheren makroökonomischen Lage sollten sich Investoren allerdings auf stark schwankende Zinsen bei Staatsanleihen einstellen.“

• „Das gemischte Bild lässt wenig Spielraum für drastische geldpolitische Maßnahmen der Zentralbank, wodurch die Entwicklung des Renditeaufschlags weiter stark an der Markterwartung hängen dürfte.“

• „Derzeit gehen wir im Jahr 2025 von nur zwei Zinssenkungen der Fed aus, sofern wir keine großen Überraschungen in der Inflationsentwicklung erleben.“ (pg)

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