Im vergangenen Jahr haben aktive Manager einen deutlichen Performancesprung hingelegt. Das belegt eine Untersuchung. Dennoch ist ihr Fazit ernüchternd
23.01.2018 | 13:18 Uhr
Im Vergleich mit 2016 ist es Fondsmanagern gelungen, 2017 deutlich besser abzuschneiden. In 16 der 17 relevantesten Peergroups stieg der Anteil an Fonds, die besser als Benchmark abschnitten. Insgesamt knapp über 50% der aktiv gemanagten Fonds konnte ihren Vergleichsindex schlagen. Besonders stark performten Fonds der Peergroup „Aktien Deutschland“ sowie „Renten EURO Corp. Inv. Grade“. Dennoch bleibt viel Luft nach oben für die Asset Manager. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Ratingagentur Scope.
Sie hatten sich für ihr Fondsrating rund 3000 aktiv gemanagte Fonds zur Brust genommen und die Outperformance-Ratio berechnet. Diese beziffert den prozentualen Anteil der Fonds einer Peergroup, die den Vergleichsindex im Betrachtungszeitraum übertreffen konnten.
Aktienfonds Deutschland mit Riesensprung nach vorne
Quelle: Scope
Von den in Augenschein genommenen 2.100 Aktienfonds gelang es im letzten Jahr fast 53% der Manager den Index zu überbieten. Im Jahr zuvor lag die Quote bei gerade einmal 23%. Besonders stark legten die Assetklassen „Aktien Deutschland“, „Aktien Japan“, „Aktien Welt“ und „Aktien Europa“ zu. Sie sprangen allesamt über die 50 % Hürde.
Ganz vorne in dieser Gruppe lagen Fonds, die in deutsche Aktien investieren. Knapp neun von zehn Fonds lieferten hier eine Überperformance. 2016 schaffte das nur gut jeder siebte Fonds. Trotz der Rekordwerte des S&P 500 und des Dow Jones präsentierten sich Fonds der Peergroup „Aktien Nordamerika“ deutlich abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Rentenfonds: High-Yield abgeschlagen
Quelle: Scope
Auch Rentenfondsmanager konnten sich 2017 steigern. In acht von neun Kategorien stieg die Outperformance-Ratio. Von den 1.100 untersuchten Fonds übertrafen 50 % die Benchmark. Im Vorjahr lagen nur 333 Fonds darüber.
Das Fazit der Forscher fällt dementsprechend verhalten aus. „Auch wenn die Verbesserungen gegenüber 2016 in zahlreichen der hier betrachteten Peergroups signifikant ist, bleibt das Ausmaß, in dem aktive Fonds ihre Benchmark schlagen konnten, auch im Jahr 2017 verbesserungswürdig“, so Alexander Geschwindner, zuständig für die Analyse bei Scope. Eine Outperformance-Ratio von knapp über 50% bedeute für Anleger, dass die Fondsauswahl schwierig bleibe, denn die Wahrscheinlichkeit einen zu erwischen, der die Benchmark schlägt, liege nur geringfügig über der eines Münzwurfs, schließt Geschwindner.
(DW)
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