Die Auf- und Absteiger bei der FondsNote im Dezember

Zum letzten Mal in diesem Jahr wurde die FondsNote berechnet. 160 Absteigern standen 123 Aufsteiger gegenüber. 38 Fonds wurden erstmals bewertet. Anhand der Zahlen könnte man denken, dass die Fondsqualität allgemein schlechter geworden ist. Dies ist jedoch nicht der Fall. Bei der Analyse der einzelnen Fondsgruppen wird deutlich, dass sich rund 56 Prozent der Anleihefonds sich im Vergleich zum Vormonat verbessert haben- Bei den Aktienfonds waren es immerhin noch 53 Prozent. Desaströs ist hingegen die Bilanz bei den Mischfonds. Hier waren unter den Fonds mit einer Notenänderung 75 Prozent Absteiger. Nur rund 25 Prozent konnten sich um eine Note verbessern.

Aramea Rendite Plus Nachhaltig wird auf Note 1 hochgestuft

Unter den Aufsteigern bei der FondsNote ist etwa der vor sieben Jahren aufgelegte Aramea Rendite Plus Nachhaltig R. Der von Fiete Fischer und Sven Pfeil gemanagte Fonds setzt das identische he Konzept des 16 Jahre alten Aramea Rendite Plus um, der schwerpunktmäßig in nachrangige Anleihen investiert. Nur mit dem Unterschied nachhaltige Kriterien zu berücksichtigen. Der ARAMEA Rendite Plus Nachhaltig investiert mit Fokus auf Kerneuropa und USA in Nachranganleihen aus dem Banken- und dem Versicherungssektor sowie von Industrieunternehmen. Dabei kommen vier strenge Ausschlusskataloge, den des UNGlobal Compact, des Österreichischen Umweltzeichens sowie die der katholischen und evangelischen Kirche zum Tragen. Darüber hinaus wird beim ARAMEA Rendite Plus Nachhaltig das Positiv-Screening von ISS ESG genutzt.

Nachhaltigkeitsfilter reduziert Universum deutlich

Durch diese Filter fallen etwa 40 Prozenten der Emittenten für die nachhaltige Variante durch das Raster. Hiervon sind insbesondere Industrieunternehmenspapiere betroffen. Banken und Versicherungen sind nur dann nicht mehr investierbar, wenn sie Schwächen bei Corporate Governance aufweisen. Für seinen besonders hohe Nachhaltigkeit trägt der Fonds seit einigen Jahren neben dem FNG-Siegel seit 2018 auch das Österreichische Umweltzeichen, welches ebenfalls die vollumfängliche Umsetzung nachhaltiger Investmentkriterien voraussetzt.

Templeton überzeugt auch mit ETFs

Sicherlich noch nicht jedem Anleger dürfte bewusst sein, dass altehrwürdige Fondsgesellschaften wie etwa Franklin Templeton auch im ETF-Business tätig und erfolgreich sein. So ist etwa der Franklin Templeton ICAV Franklin European Quality Dividend UCITS ETF auf Note 2 aufgestiegen. Der ETF setzt sich zusammen aus 50 Aktien, die aus dem MSCI Europe IMI ex REITS Index ausgewählt werden. Dabei kommt ein transparenter Selektionsprozess mit Prüfung der Dividendenbeständigkeit und Rendite sowie anschließender Qualitätsanalyse zum Einsatz. Dabei fokussiert sich Franklin Templeton auf die folgenden Kriterien: Eigenkapitalrendite, Ertragsvariabilität, Barrendite auf Vermögen, Fremdkapitalquote. Diese Auswahlmethode ahmt den Ansatz eines aktiven Managers nach, ohne dabei diskretionäre Entscheidungen – beispielsweise über den Zeitpunkt von Käufen oder Verkäufen – zu treffen. Auch dies geschieht regelbasiert zweimal pro Jahr. Die Dividendenrendite des ETFs liegt mit gut 4,8 Prozent hoch. KGV und KBV liegen unterhalb der Titel aus dem MSCI Europe IMI exREITs Index-NR. Der Erfolg des ETFs zeigt, dass diese Methode durchaus mit so manchem Manager mithalten kann.

Nachhaltige Strategien derzeit mit Renditenachteil

Unter den Absteigern auf FondsNote ist auch der Deka-Nachhaltigkeit DividendenStrategie CF. An diesem Beispiel kann man sehr gut sehen, dass Nachhaltige Strategien seit geraumer Zeit keinen Mehrwert mehr bieten. Bis vor wenigen Jahren investierten die Anleger fast blind in alles Nachhaltige und die Aktien stiegen deutlicher als viele weniger nachhaltige Unternehmen. Zu dem nachhaltigen Deka Fonds gibt es die weniger nachhaltige „normale“ Variante. Beim Vergleich der beiden Fonds sieht man in den Top Ten zwar viele Überschneidungen, aber die Gewichtungen sind unterschiedlich. Beim Blick auf die Performance fällt auf, dass bis vor etwa drei Jahren beide Fonds in etwa parallel liefen. Seitdem hat sich jedoch die „normale“ Variante deutlich besser entwickelt. Auf 3-Jahressicht liegt der nachhaltige Fonds fünf Prozentpunkte hinten. Zudem war seine Volatilität auch leicht höher. In den vergangenen vier Jahren betrug der Unterschied der Wertentwicklung rund neun Prozentpunkte.

Multi Asset à la Templeton erhält auf Anhieb FondsNote 1

Auch bei den erstmals bewerteten Fonds fällt Franklin Templeton positiv auf. Der Franklin Templeton Investment Funds Franklin Global Income Fund erhält auf Anhieb die Bestnote 1. Der von Todd Brighton, Brendan Circle und Edward Perks gemanagte Multi-Asset-Fonds investiert in erster Linie ausschüttungsorientiert. Die Rückzahlungsrendite der rund 200 Titel beträgt knapp 5,9 Prozent. Dabei ist er mit einer Aktienquote von derzeit gut 30 Prozent eher konservativ ausgerichtet. Hinzu kommen noch gut zehn Prozent Wandelanleihen, der Rest sind Anleihen (BBB+).

76 Jahre Erfahrung mit Multi Asset

Bei Franklin hat Multi Asset seit 1948 Tradition. Damals legten die US-Amerikaner ihre erste Strategie auf. Dies war auch die Blaupause für den globalen Income Fonds. Den Franklin Income Fund, der 1948 aufgelegt wurde investiert jedoch ausschließlich in US-Dividendenaktien und US-Anleihen. Der Fonds hat in den USA ein Volumen von rund 75 Milliarden US-Dollar. Seit 1965 hat er stets eine Verzinsung von über vier Prozent aufgewiesen. Darüber hinaus hat er 76 Jahre lang ununterbrochen Dividenden gezahlt. Der Fonds hat dies erreicht durch Investitionen in ein flexibles Portfolio, das hauptsächlich aus Anleihen und dividendenzahlenden Aktien besteht. Es klingt simpel, aber die drei Fondsmanager passen die Mischung ständig an, um den Anlegern regelmäßige Erträge zu bieten. Der firmeneigene Ansatz des Fonds schafft laut den Managern ein einzigartiges Portfolio, das sich mit passiven Anlagen nur schwer nachbilden lässt. Ein gutes Omen auch für die globale Variante des Fonds.

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